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Abstimmung

Beschreibung

Eine Abstimmung ermöglicht es, auf schnelle Weise das Meinungsbild einer Gruppe zu erfassen. Hierbei gibt es zahlreiche Möglichkeiten, die sich je nach Gruppengröße und gewünschtem Materialeinsatz eignen. Die Methode kann sowohl beim Einstieg, in der Arbeitsphase oder am Ende einer Sitzung durchgeführt werden.
 

Durchführung

Der Einsatz von Materialien ist recht flexibel. Es gibt sowohl Varianten, die keine Materialien benötigen, als auch solche, bei denen z.B. farbige Karten oder Klebepunkte aus einem Moderationskoffer zum Einsatz kommen. Die Abstimmung kann entweder anonym oder offen durchgeführt werden. Im Folgenden werden einige Varianten vorgestellt, die sich insbesondere auf die offene Abstimmung beziehen.
Variante 1: Anonyme Abstimmung
Die anonyme Abstimmung kann zum Ziel haben, verschiedene Ideen zu bewerten und eine Auswahl zu treffen. Hierzu erhalten die Teilnehmenden eine vorbereitete Liste mit allen Ideen. Die TN werden aufgefordert, eine gewisse Anzahl der Ideen mit Zahlen (1, 2, 3 etc.) oder Buchstaben (A, B, C etc.) zu versehen, und so eine Rangfolge festzulegen. Anschließend werden die Abstimmungskarten ohne die Angabe des Namens, also anonym, von einem Wahlleiter eingesammelt. Dieser präsentiert das Ergebnis in Form des entstandenen Gruppenrankings, das z.B. als Bearbeitungsempfehlung der Gruppe dienen kann. Vorteil dieses Vorgehens ist, dass durch die Anonymität kein Gruppendruck entsteht und jeder Teilnehmende seine Meinung ohne Risiko vertreten kann.

Die beschriebene Variante mit der Bewertung von Ideen eignet sich sowohl für weniger als 10 Teilnehmende, 10-40 Teilnehmende oder über 40 Teilnehmende.
Variante 2: Abstimmung mit Handzeichen
Hierbei handelt es sich um ein sehr einfaches, schnelles und transparentes Verfahren, mit dem die persönliche Meinung nonverbal ausgedrückt und ein schnelles Stimmungsbild der Studierenden erhalten werden kann. Die Lehrkraft gibt beispielsweise eine Fragestellung vor und bittet das Plenum, durch ein aufgezeigtes oder nicht aufgezeigtes Handzeichen dieser zuzustimmen oder diese abzulehnen. Anschließend kann zudem nach Enthaltungen gefragt werden.

Der Vorteil gegenüber anderen Abstimmungsverfahren besteht darin, dass keine Materialien benötigt werden. Zudem ist das Abstimmungsverfahren durch die einfache Durchführung schnell erklärt. Die Abstimmung mit Handzeichen eignet sich sowohl bei kleinen als auch großen Gruppen.
Variante 3: Erhebung von den Sitzen
Prinzipiell ist diese Methode der Abstimmung mit Handzeichen ähnlich. Allerdings wird hierbei die persönliche Meinung nonverbal durch das Aufstehen von den Sitzen ausgedrückt. Die Lehrkraft gibt z.B. eine Frage vor, woraufhin zustimmende Teilnehmende gebeten werden, sich zu erheben und nach der Auszählung wieder zu setzen. Dieses Verfahren eignet sich eher bei nicht allzu großen Gruppen, da sich die Teilnehmenden gegenseitig verdecken können.
Variante 4: Ampelabfrage (oder Ampelmethode)
Auch die Ampelabfrage ist ein sehr einfaches, schnelles und transparentes Verfahren der Abstimmung. Hierbei kann die persönliche Meinung nonverbal ausgedrückt und ein schnelles Stimmungsbild der Gruppe erhalten werden. Die Lehrkraft gibt eine Leitfrage oder eine These vor. Die Teilnehmenden bewerten diese, indem sie eine farbige Karte (rot, gelb, grün) hochhalten. Wie bei einer Ampel im Straßenverkehr signalisiert grün "stimme zu", gelb "stimme teilweise zu" und rot "stimme gar nicht zu". Auch die Kombination von zwei farbigen Karten ist möglich. Um die Bewertung nicht nur auf oberflächliche Weise abzufragen, können die Teilnehmenden anschließend von der Lehrkraft zu ihrem Votum befragt werden. Diesbezüglich ist es ratsam, farbenweise vorzugehen.

Bei der Ampelabfrage werden farbige Karten (rot, gelb, grün) z.B. aus einem Moderationskoffer benötigt. Geeignet ist die Methode für beliebige Gruppengrößen, d.h. auch bei großen Gruppen anwendbar. Sie bietet sich an zu Veranstaltungsbeginn, den Einstieg in Gespräche, für die Auswertung von Diskussionen sowie zum Einholen eines Feedbacks bei Gruppenprozessen.
Variante 5: Abstimmung mit den Füßen
Bei dieser Methode handelt es sich um ein bewegungsorientiertes Abstimmungsverfahren, das als auflockernder Feedbackprozess in Seminaren und Tutorien eingesetzt werden kann. Zunächst werden in der Gruppe die Themen, Vorschläge zu Lösungen, usw.  gesammelt, die später zur Entscheidung gestellt werden sollen. Auf dem Boden erfolgt die Visualisierung der Abstimmungsoptionen durch entsprechende Felder. Anschließend werden die Teilnehmenden gebeten, sich um die Felder herum zu bewegen, was evtl. durch Musik unterstützt wird. Stoppt die Musik, positionieren sich die Studierenden auf ihrem favorisierten Feld und die Studierenden nehmen ihre eigene Position und die der anderen wahr. Hier kann die Abstimmung enden und die Entschlussfassung erfolgt noch Mehrheitsprinzip. Möglich ist aber auch eine Fortsetzung, indem Felder, die wenig oder gar nicht besetzt sind, gestrichen werden. Neue Runden können sich anschließen, bis eine vorher vereinbarte Anzahl von Inhalten zur Weiterbearbeitung übrig bleibt.

Die Abstimmung mit den Füßen eignet sich für eine Gruppengröße von 10-40 Teilnehmenden. Die Durchführung dauert ca. 15 Minuten und kann sowohl im Raum als auch draußen erfolgen. Der Materialbedarf variiert je nach Durchführungsort. In Innenräumen werden Klebebänder benötigt, um die Felder auf dem Boden zu visualisieren. Zudem werden die abzustimmenden Inhalte auf Zettel geschrieben und ebenfalls auf dem Boden angeklebt. Ist Unterstützung durch Musik gewünscht, wird ein Abspielgerät benötigt. Für die Abstimmung im Freien können die Felder und abzustimmenden Inhalte mit Kreide auf den Asphalt gemalt werden.

Eine auflockernde und aktivierende Möglichkeit zum Feedback geben ist die Variante "Fuß und Stimme". Alle Teilnehmenden stellen sich in einem Kreis auf und geben reihum z.B. Rückmeldung zu einer Aussage. Die restlichen Teilnehmenden bewegen sich in Richtung Kreismitte, je stärker die Aussage auf sie selbst zutrifft bzw. bleiben auf ihrem Platz stehen, wenn sie dieser gar nicht zustimmen. Die bzw. der Lehrende beobachtet die Bewegungen und diskutiert die Abstimmung im Anschluss mit den Studierenden.
Variante 6: Mehrpunktentscheidung (auch Punktabfrage genannt)
Diese Methode ermöglicht es recht schnell und demokratisch zwischen mehreren Vorschlägen zu entscheiden oder Meinungen zu Aussagen zu erfassen. Alle Teilnehmenden erhalten hierzu mehrere Klebepunkte, die neben verschriftlichte Vorschläge/Aussagen geklebt werden sollen.

Soll eine Entscheidung zwischen mehreren Vorschlägen erfolgen, sei es zu Ideen, Lösungen oder Themen, werden diese gesammelt und verschriftlicht (z.B. auf Moderationskarten, an der Tafel, auf einem Flipchart). Damit später die Zuordnung der Klebepunkte eindeutig erfolgen kann, ist es ratsam, eine Tabelle anzulegen und die Aspekte untereinander oder nebeneinander durch eine Linie getrennt zu visualisieren. Unüblich ist es, eine Kategorie für "Enthaltung" anzulegen, die aber auf Wunsch der Gruppe problemlos eingefügt werden kann. Möglich ist auch, ein Feld einzufügen mit der Bedeutung "Ich stimme keinem der genannten Vorschläge zu". Wird dieses Feld gehäuft gefordert, ist es ratsam, mit der Gruppe ein Gespräch zu führen.
Der/die Lehrende verteilt Klebepunkte an alle Studierenden, mindestens drei pro Person, aber maximal die Hälfte der Anzahl der Wahlmöglichkeiten (z.B. 10 Aspekte = 5 Klebepunkte). Anschließend formuliert der/die Moderator/-in eine eindeutige Leitfrage, die ebenfalls verschriftlicht und über den Aspekten angebracht werden sollte. Zudem wird das Verfahren kurz erklärt. Anschließend kleben die Studierenden alle Punkte. Es ist möglich, mehrere oder alle Punkte einem Aspekt zuzuordnen. Wurden alle Klebepunkte verteilt, werden sie für jeden Vorschlag am Rand ausgezählt und eine Reihenfolge wird notiert. Es kann sich eine Auswertung und Diskussion anschließen sowie z.B. die Bearbeitung der ersten drei Vorschläge/Themen.
Bei sehr großen Gruppen und zahlreichen Vorschlägen kann ein zweiter Wahlgang z.B. mit den ersten sechs Vorschlägen/Themen erfolgen.

Möchte die/der Lehrende die Meinungen zu Aussagen erfassen, kann ein tabellarisches Raster z.B. "stimme zu", "stimme teilweise zu", "stimme nicht zu" erstellt werden. Der weitere Ablauf entspricht der oben genannten Beschreibung.

Die Mehrpunktentscheidung eignet sich für eine Gruppengröße von 4-40 Personen und dauert ca. 20 Minuten. Der Materialbedarf ist gering und beschränkt sich auf Klebepunkte sowie eine Möglichkeit zur Visualisierung (z.B. Tafel und Kreide oder Flipchart und Stifte). Eingesetzt werden kann die Methode zu Beginn oder zum Abschluss eines Arbeitsschrittes bzw. als Einstieg für eine Diskussion.
Variante 7: Hammelsprung
Der Hammelsprung ist ein parlamentarisches Abstimmungsverfahren. Liegt ein unklares Stimmergebnis vor, werden alle Teilnehmende gebeten, den Raum zu verlassen und diesen durch eine Ja-, Nein- oder Stimmenthaltungs-Tür wieder zu betreten. Hierdurch wird eine exakte Stimmzählung möglich.
 

Erfahrungsberichte

 

Geeignete Veranstaltungstypen

Nähere Erläuterungen zu den Veranstaltungstypen, für die sich die Methode eignet, finden Sie unter der Beschreibung der einzelnen Varianten.

Ressourcen

Ebenfalls unter den verschiedenen Varianten finden Sie Hinweise zu den Bedarfen zur Umsetzung der Methode, wie Zeitbedarf, Materialbedarf, Raumbedarf und personeller Bedarf.
E-Learning-Wegweiser

Umsetzung mit E-Learning-Methoden