Die
Beobachtung ist eine empirische
Methode, bei der Abläufe, Ereignisse oder Verhaltensweisen systematisch erfasst, festgehalten und gedeutet wird. Sie ist (im Gegensatz zur Beobachtung im Alltag) dadurch gekennzeichnet, dass:
- sie zu einem bestimmten Zweck (vor dem Hintergrund einer Forschungsfrage) ausgeführt wird,
- sie unvoreingenommen ist, d. h. ohne Bewertung, lediglich objektive Erfassung der Ereignisse,
- die Anwesenheit der Forschenden eine „Störung“ der natürlichen Abläufe darstellt,
- sie systematisch und regelgeleitet ist, d. h. beobachtete Ereignisse werden in einem Beobachtungsprotokoll festgehalten.
Die Beobachtung wird je nach Gesichtspunkt unterschiedlich eingeteilt (vgl. Abbildung). Je nach Objekt unterscheidet man
Eigen- oder Selbstbeobachtung (die eigene Person ist Gegenstand) und
Fremdbeobachtung (andere Personen sind Gegenstand). Je nach der Partizipation des Forschenden im Beobachtungsfeld kann sie ebenso unterschieden werden: Sind die Forschenden ein aktiver Teil des Feldes, welches sie kontrollieren, spricht man von einer
aktiv teilnehmenden Beobachtung, ansonsten ist es eine
nicht-teilnehmende bzw. passive. Teilnehmende Beobachtungen können
offen sein (d. h. die zu Untersuchenden wissen von der Beobachtung) oder
verdeckt (d. h. die zu Untersuchenden sind diesbezüglich unwissend). Je nach Grad der Strukturiertheit der Beobachtung, d. h. inwieweit Regeln im Ablauf einzuhalten sind, wird unterschieden in
unstrukturiert,
teilstrukturiert oder
voll-strukturiert. Zudem kann im
Feld, also in der Natur bzw. im Alltag, oder im
Labor beobachtet werden.