Die quantitative Forschung verwendet objektiv messende (standardisierte) Verfahren. Quantitative Methoden eignen sich durch die standardisierte Vorgehensweise und die meist großen Stichproben zur objektiven Messung von Sachverhalten, zum Testen von Hypothesen und zur Überprüfung statistischer Zusammenhänge, aber auch für wiederkehrende Fragestellungen, bei denen Ergebnisse verschiedener Zeitpunkte verglichen werden sollen. Quantitative Verfahren werden meist im Zusammenhang mit dem deduktiven Erkenntnisgewinn verwendet (vgl. Berger-Grabner, 2016, S.117).
Der gegensätzliche Forschungsansatz ist die qualitative Forschung.
Ein Beispiel:
Bisherige Forschung ergab, dass Studierende unzufrieden mit den Frontal-Vorlesungen sind und sich Diskussionsrunden wünschen. Ob Diskussionsrunden bei den Studierenden tatsächlich mehr Zufriedenheit und Lernerfolg hervorrufen als Frontal-Vorlesungen, soll nun eine quantitative Untersuchung zeigen: Im Anschluss an die Frontal-Vorlesung und Diskussion erhalten die Studierenden jeweils einen Multiple-Choice-Lerntest und einen Fragebogen zur Zufriedenheit, der geschlossene Fragen beinhaltet (z. B. „Es hat mir Freude bereitet, in der Unterrichtseinheit mitzudenken“ von „0 = gar nicht“ bis „5 = sehr“). Nach der Datenerhebung werden die Daten quantitativ ausgewertet: der durchschnittliche Lernerfolg nach einer Frontal-Vorlesung wird mit dem durchschnittlichen Lernerfolg nach der Diskussion verglichen (analog mit Zufriedenheit).
Beispielverfahren: Deskriptive Auswertungsverfahren (z. B. Mittelwert, Varianz), Inferenzstatistische Auswertungsverfahren (z. B. Regressionsanalyse, t-Test), standardisierte Schulleistungstests, Experimente, standardisierte Fragebögen
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