Präsentation & Visualisierung
Kommunikationsmodell (Schulz von Thun)
In der Rede oder einem Vortrag findet Kommunikation statt - zwischen dem/der Sprechenden und den Zuhörenden. Nicht nur das Gesagte ist entscheidend, vor allem das Nonverbale und die Beziehung zwischen den beiden Seiten ist von großer Bedeutung.
Es gibt drei verschiedene Kommunikationskanäle, den akustischen Kanal (Stimme, Klatschen bzw. Applaus etc.), den optischen (Mimik, Gestik, Geschriebenes) und den taktilen (Berührungen). Sie alle können gleichzeitig genutzt werden. Wie eine Nachricht bzw. eine Information aber ursprünglich gemeint ist und wie sie beim Gegenüber ankommt, das wird in dem Kommunikationsmodell von Friedemann von Schulz von Thun (1981) beschrieben. Er erklärt bei diesem Modell, dass in jeder Nachricht vier Aspekte versteckt sind.
Für Sie, der/die nun eine Präsentation vor einem Publikum halten möchte, ist nun Folgendes zu berücksichtigen: Jeder Nachricht bzw. Äußerung trägt - nach dem Modell von Schulz von Thun - vier Botschaften in sich: Den Sachinhalt, die Selbstkundgabe, den Beziehungshinweis und den Appell. Dies wurde in dem sogenannten "Kommunikationsquadrat" dargestellt (vgl. Abbildung weiter unten).
Sie als vortragende Person sind jemand, die/der Informationen präsentiert, erzählt und eben sendet. Die Studierenden des Seminars (oder allgemein die Zuhörerschaft) nehmen diese Information auf, interpretieren und empfängen sie. Die Herausforderung besteht nun darin, alle vier Ebenen zu berücksichtigen, und zwar sowohl beim Sender als auch beim Empfänger. So können Kommunikationsprobleme und Missverständnisse vermieden werden.

Ebenen der Kommunikation: | Was heißt das? Welche Botschaften schwingen mit? | Worin besteht die Herausforderung für den/die Vortragende(n) bei einer Präsentation? Worauf ist zu achten? |
Sachinformation | das, worüber informiert wird: | Die Sachinformationen müssen klar und verständlich ausgedrückt werden. Die Zuhörenden nehmen die Information mit dem "Sach-Ohr" auf und beginnen zu interpretieren. Drei Kriterien sind dabei entscheidend:
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Selbstkundgabe | das, was von einem zu erkennen gegeben wird: | Die Empfänger sind hier sehr sensibel und fragen sich: Was ist das da vorne für eine Person? Wie ist ihre/seine Laune? Wie ist er/sie drauf? Sie machen sich also Gedanken über die Person. |
Beziehungshinweis | das, was man vom Gegenüber hält und wie man zu ihm/ihr steht: | Die Empfänger werden sich je nach Körperhaltung, Tonfall etc. wertgeschätzt, respektiert und geachtet fühlen - oder eben nicht. Sie werden mit dem "Beziehungsohr" ganz genau zuhören! Berücksichtigen Sie also, wie Sie zueinander stehen. |
Appell | das, was erreicht werden möchte: | Die Zuhörenden/Zuschauenden werden automatisch einen Appell heraushören, der offen oder verdeckt bei ihnen ankommt. Sie als RednerIn teilen schließlich etwas mit, haben was zu sagen. Die anderen fragen sich dann: Was soll ich jetzt tun? Was soll ich nicht tun? Wie soll ich denken und fühlen? |
![]() | Übung
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Lösungsvorschlag
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![]() | Literatur- und Internetquellen bzw. Empfehlungen |
In einem Video von "Theorieblabla" wird das Kommunikationsmodell von Schulz von Thun sehr anschaulich erklärt. (YouTube-Video, ca. 13 Min, veröffentlicht am 9.07.2018)
In einem weiteren Video von "Theorieblabla" ist Paul Watzlawick Thema; hier wird die menschliche Kommunikation (inkl. 5 Axiome) erklärt. (YouTube-Video, ca. 17 Min, veröffentlicht am 29.05.2018) |