Präsentation & Visualisierung

Strukturierung und Gliederung

Das Gelingen einer Präsentation hängt in hohem Maß davon ab, wie gut sie strukturiert und durchgeführt wird. Der Aufbau sollte analog und passend zu Ihrer schriftlichen Arbeit gestaltet sein. Allerdings muss nicht jedes Detail Ihrer Arbeit auch genauso präsentiert werden; lediglich relevante Aspekte sollten genauer erklärt und vorgestellt werden.

Allgemein können folgende Hinweise angebracht werden:
  • Achten Sie auf eine bündige Gliederung Ihrer Präsentation, nehmen Sie diesbezüglich das Publikum ‘an die Hand’ (vgl. Franck 2009: 252, die beiden Autoren sprechen trefflich von einem “Wegweiser”).
  • Ziehen Sie etwa ein Zwischenfazit, beziehungsweise bemühen Sie sich darum, immer wieder auf die - im besten Fall zu Beginn Ihres Vortrags dargebotene - Gliederung zurückzukommen (“Stand der Dinge”).
  • Um einen gut gegliederten Vortrag zu gestalten, bedarf es, was die Planung anbelangt, der angemessenen Vorbereitung/Struktur. Wer "ins Blaue hinein" arbeitet, wird nur schwerlich das für die jeweiligen Aufgabenstellung, beziehungsweise für den spezifischen Zweck, Relevante von dafür Unwichtigem zu unterscheiden wissen.
  • Eine Gliederung ist dann angemessen, wenn sie mit wenigen Worten (und wenigen Unterebenen) Ordnung schafft, das heißt, wenn sie den Hörerinnen und Hörern eine Orientierung (einen imaginären Fahrplan) mit auf den Weg gibt. Als hilfreich kann es sich diesbezüglich für beide Seiten erweisen, wenn die so gewonnene/aufgestellte Gliederung während des Vortrags stets präsent ist, etwa, indem Sie an einer Flipchart steht, oder, indem sie sich auf einem Handout wiederfindet.
(Quelle: Jens Johnsson | Pexels.com)

 
Eine Präsentation besteht - wir kennen diese [could not resolve link target: il_2535_st_107534] - aus einer Einleitung, einem Hauptteil und einem Schluss. Wenn Sie überlegen, was Ihre Präsentation erreichen soll, dann ist es doch dies: Das Thema soll für die Zuhörenden nachvollziehbar und verständlich sein und vielleicht sogar beeindrucken. Oder? Sie bringen also einerseits Fakten und sprechen über Wissensinhalte, gleichzeitig aber soll doch - und zwar in relativ kurzer Zeit - ein Problem bzw. eine Fragestellung deutlich werden.

 

 
Mit der Einleitung führen Sie die Zuhörenden in Ihr Thema ein. Der erste Eindruck ist dabei äußerst wichtig. Die Einleitung sollte gleichzeitig kurz und knapp gehalten werden, lediglich etwa 10-30% der Präsentation sollte sie insgesamt einnehmen.
Zum einen sollen die Zuhörenden über das Thema bzw. die Frage- oder Problemstellung aufgeklärt werden, sie sollten eine grobe (!) Gliederung der Präsentationen erhalten und zum anderen sollten sie von Anfang an motiviert und neugierig gemacht werden.
Versuchen Sie also bitte, Ihren Zuhörenden Orientierung zu geben: Um welches Thema bzw. um welche Frage soll es gehen? Was dürfen sie erwarten? Und wieso lohnt es sich, weiter zuzuhören und sich auf das Thema einzulassen?

Wie Sie Ihre Präsentation gut beginnen könnten.
  • mit einem Foto/einem Comic, ggf. mit einer eigenen Zeichnung
  • mit einer provokativen Frage (+ Wirkpause)
  • mit einer Geschichte ("Storytelling")
  • mit einem aktuellen Zeitungsartikel aus der Wissenschaft, Politik oder Wirtschaft
  • mit einem Gegenstand (z. B. einer Hutschachtel, die leer ist, aber zunächst Aufmerksamkeit erregt)
  • mit einer aktivierenden Frage, z.B. "Was würde passieren, wenn...?" oder "Warum ist....?", die Sie erst am Ende der Präsentation beantworten

Der Kern der Präsentation sind die eigentlichen Inhalte; das Thema wird vorgestellt und beschrieben. Insgesamt sollte der Hauptteil etwa 60-80% der Präsentation ausmachen. Bitte präsentieren Sie hier alles Wissenswerte, Daten und Fakten, die relevant sind, Argumente und Thesen, ggf. Meinungen und Gegenmeinungen... also all das, was tatsächlich nötig ist, gleichzeitig aber auch so wenig wie möglich. Die Zeit ist knapp und die Präsentation darf nicht vollgestopft mit Inhalten sein, die die Zuhörenden sowieso nicht vollständig erfassen und aufnehmen können.

Bitte überlegen Sie sich, welche Inhalte wirklich relevant für die Zuhörenden sind, ob eine Argumentationskette vorliegt und was wie aufeinander aufbaut.
Eine gute Struktur ist zudem hilfreich, damit die Zuhörenden vor lauter Informationen nicht den Überblick verlieren. Teilen Sie daher den Hauptteil vielleicht in klare Sinnabschnitte ein. Manchmal machen sich kurze Zusammenfassungen gut.
Konkrete Beispiele, treffende Zitate, kurze Videos, anschauliche Bilder oder sogar aktivierende Zwischenfragen oder Denkaufgaben helfen zwischendurch, den Hauptteil aufzulockern, ihn spannend und interessant zu gestalten. 

„So, das war also mein Vortrag, vielen Dank. Gibt es noch Fragen?" - So oder so ähnlich enden viele Präsentationen, allerdings ist das wenig motivierend und über das Thema sprechen mag auch kaum noch wer. Nein, es geht besser.
 

"Laß den Anfang mit dem Ende Sich in eins zusammenzieh'n!"

[Goethe (1749 - 1832): Auszug aus "Dauer im Wechsel", 1827]

 
Der Schlussteil sollte die Präsentation abrunden; etwa 10-20% der Präsentation - vergleichbar mit der Einleitung - kann der letzte Part einnehmen. Hier sollten Sie Ihre wichtigsten Kernaussagen wiederholen; es ist eine Art Zusammenfassung oder Fazit. Sie könnten aber auch mit einem Ausblick, einer Prognose oder einer Handlungsaufforderung enden.
Zudem muss hier - wenn gefordert oder gewünscht - zur Diskussion übergeleitet werden. Mit offenen Fragen oder einer provokativen Behauptung könnten Sie die Zuhörenden motivieren und anregen, sich an der Diskussion zu beteiligen. Und - sehr wichtig - hinterlassen Sie einen guten Eindruck, denn an diesen erinnern sich die Zuhörenden.

Beispiele für einen Schluss:
  • mit einer kurzen Anekdote/Geschichte (die ggf. an die Geschichte zu Beginn anknüpft)
  • mit einer Handlungsaufforderung
  • mit einem Kommentar zu einem Bild oder Foto, welche in Verbindung mit dem Präsentationsbeginn steht

Übrigens, die Frage "Gibt es noch Fragen?" sollte man nicht am Ende, sondern immer wieder während der Präsentation stellen. Am Ende sollten möglichst keine großen neuen Inhalte aufkommen oder noch zu viele Fragen beantwortet werden müssen. Ungünstig wäre auch, wenn Sie Fragen nicht beantworten können und Sie dadurch einen eher schlechten Eindruck hinterlassen.

Häufig ist die Diskussion der interessanteste Teil der Präsentation, hier kommen nämlich die Zuhörenden zu Wort. Sie stellen (hoffentlich) gute Fragen, werfen Kritik auf, geben Feedback und hilfreiche Anregungen. Alles das ist sehr nützlich für Sie selbst und sollte von Ihnen berücksichtigt werden. Bitte planen Sie daher ausreichend Zeit dafür ein!

Oft werden Verständnisfragen gestellt und Missverständnisse können behoben werden. Je nachdem, in welchem Setting Sie Ihre Arbeitsergebnisse bzw. Wissensinhalte vorstellen, können darüber hinaus Kontakte hergestellt werden.

Kurz: Sehen Sie die abschließende Diskussion als eine Möglichkeit und Chance - nicht als Gefahr!
 



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