Präsentation & Visualisierung

Wissenschaftliches Poster

Ein wissenschaftliches Poster ist im Grunde ein Vortrag, der auf Papier bzw. Pappe an der Wand hängt und visuell hervorstechen muss. Die Kunst besteht darin, einen bestimmten Sachverhalt möglichst spannend und anschaulich und dabei im Wesentlichen (!) zu dokumentieren: in kurzen Worten, in Bild bzw. Grafik und deren Kombination und Anordnung. Um für das Thema generell zu begeistern, braucht es eine "erfrischende" Einleitung, eine interessante Aussage, Fotos/Grafiken sowie ein geeignetes Layout. Das Auge muss am Poster hängen bleiben; dies ist für dessen Attraktivität nicht zu unterschätzen (vgl. Voigt, 2015).

Aufbau und Struktur
Der Inhalt eines wissenschaftlichen Posters muss in nur wenigen Minuten erfassbar sein und sollte deshalb von vornherein auf das Wesentliche beschränkt werden. Lange Textabsätze sollten vermieden und stattdessen nur die wichtigsten Kernaussagen, sowie Grafiken oder Fotos verwendet werden. Des Weiteren ist eine klare Struktur von Nöten, um dem*der Betrachter*in die komplexen wissenschaftlichen Inhalte verständlich zu vermitteln. 

Es gibt generell keine klaren Vorgaben für den Aufbau eines Posters; diese orientieren sich an der individuellen Fragestellung der Forschung, welche hier präsentiert werden soll. Meist sind jedoch folgende Strukturelemente vorhanden (vgl. Burkhardt et al 2017, ISEK 2014, SIGA/FSIA 2016):

Schematischer Aufbau eines wissenschaftlichen Posters.

Hier wird die Kernaussage des Posters und damit Ihrer Forschung formuliert. In kurzen und knappen, aber aussagekräftigen Worten soll hier das Interesse der Betrachter*innen geweckt werden, das Poster näher zu betrachten. Der Titel sollte auch aus mehreren Metern Distanz gut erkennbar sein.

Wichtig ist es, alle an dem Poster bzw. der dahinterstehenden wissenschaftlichen Arbeit beteiligten Autor*innen zu nennen und deren Kontaktdaten aufzuführen. Darüber hinaus sollte die Institution / Firma der Autor*innen und ggfs. das Logo abgebildet sein.

Die Einleitung eines wissenschaftlichen Posters gleicht einem kurzen Abstract. Hier werden die Betrachter*innen in das untersuchte Thema und die konkrete Fragestellung herangeführt sowie der Forschungskontext verdeutlicht.

Hier werden die wesentlichen Methoden aufgeführt, die zur Beantwortung der zu untersuchenden Fragestellung verwendet werden. Dazu gehören beispielsweise Messmethoden, Material, Geräte, aber auch Berechnungsgrundlagen, theoretische Hintergründe und der Versuchsaufbau.

Die Ergebnisse und deren Diskussion sind der wichtigste Teil eines wissenschaftlichen Posters und sollten sich daher auf Augenhöhe der Betrachter*innen befinden und den größten Teil des Posters einnehmen. Dabei sollten die wichtigsten Kernergebnisse genannt und wenn nötig kurz beschrieben werden. Je weniger Text dabei verwendet wird, desto besser. Greifen Sie lieber auf aussagekräftige Abbildungen, Diagramme, Fotos oder Tabellen zurück. Diese sind wesentlich schneller zu erfassen und ziehen mehr Interesse auf sich, als lange Textabsätze.

In der Schlussfolgerung wird noch einmal kurz und knapp zusammengefasst, welche Forschungsergebnisse zustande gekommen sind und was daraus geschlossen werden kann. Dieser Abschnitt ist ebenso wichtig für den*die Betrachter*in wie die zuvor genannten Ergebnisse und sollten daher entsprechend hervorgehoben werden.

Auch bei einem wissenschaftlichen Poster ist es unumgänglich, Quellenangaben der verwendeten Literatur (und ggfs. Abbildungen) anzugeben. Diese sollten jedoch in einer kleinen Schriftart am Rand des Posters platziert werden, da sie normalerweise erst einmal weniger relevant für den*die Betrachter*in sind.

 

An vielen Universitäten und Hochschulen gibt es bereits Vorlagen für die Gestaltung eines wissenschaftlichen Posters. Diese können Sie sich herunterladen und Ihre eigenen Inhalte einfügen. So haben Sie eine Orientierung, wie ein wissenschaftliches Poster an Ihrer Hochschule aussehen soll. Bitte erkundigen Sie sich in Ihrer Einrichtung bzw. in Ihrem Institut.

 

 



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