Wissenschaftliche Forschungsmethoden
Theorie vs. Empirie
Es lässt sich in theoretische und empirische Forschungsarbeiten unterscheiden:
"Allgemein kann man eine Theorie als ein grundlegendes Ideengebilde oder gedanklicher Entwurf eines Sachverhaltes sehen" (Voss 2019, S. 39). Sind Theorien veröffentlicht, so finden sich jene oftmals als zitierte Quellen im Rahmen empirischer Arbeiten wieder. Eine eigene Theorie aufzustellen, ist vorrangig Gegenstand von anspruchsvollen Schriften wie etwa der Dissertation. Allgemein gilt: Theorien bestehen im Regelfall aus Hypothesen und daraus folgenden Gesetzen. Eine Überprüfung der Hypothesen bietet dementsprechend die Option zur Widerlegung der Theorie (vgl. Voss 2019, S. 39–40).
Die unter methodischer Anleitung vollzogene Sammlung und Analyse von Daten mit Bezug zur Erfahrungswirklichkeit ist wesentlicher Inhalt des empirischen Forschens (vgl. Bortz und Döring 2003, S. 12).
Deduktion und Induktion

Deduktives Vorgehen bedeutet, vom Allgemeinen zum Speziellen zu schreiten: Aus der Betrachtung allgemeiner theoretischer Überlegungen heraus folgt die Herleitung und anschließende Überprüfung von Forschungsfragen und / oder neuer, präziser Hypothesen. Bei der Induktion handelt es sich dementsprechend um ein dazu gegensätzliches Vorgehen: Konkrete Untersuchungen und Beobachtungen werden auf ihre mögliche Allgemeingültigkeit hinsichtlich bereits bestehender, weitreichender Phänomene geprüft. Während deduktives Vorgehen insbesondere im Rahmen quantitativer Forschungen Anwendung findet, verwendet man innerhalb des qualitativen Forschens wiederum induktive Methoden (vgl. Ritschl et al. 2016b, S. 11).
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