Wissenschaftliche Forschungsmethoden

Qualitative vs. quantitative Forschung

Empirische Forschungsmethoden lassen sich in qualitative und quantitative Forschung unterscheiden:
 

Qualitative Forschung

Quantitative Forschung

Im Rahmen der qualitativen Forschung ist subjektives menschliches Erleben vordergründig, weshalb man auch von einer "subjektiven Wahrheit" als zentrale Zielstellung der qualitativen Forschung spricht. Der Erfahrungshorizont, welcher der jeweiligen Lebenswelt zugrunde liegt, soll nachempfunden werden können, um so durch den Erkenntnisgewinn eine Schlussfolgerung auf allgemeine Prozesse und Muster herzuleiten (vgl. Perkhofer et al. 2016a, S. 68). Charakteristisch für qualitative Forschung ist v.a. die Verwendung nicht standardisierter Methoden zur Gewährung eines offenen und adaptiven Forschens, ein exploratives Vorgehen (Aufstellung neuer Hypothesen anstatt Überprüfung der bereits bestehenden) sowie ein induktives Generieren einer Theorie (Generalisierung von Aussagen aufgrund ermittelter Einzelfälle) (vgl. Perkhofer et al. 2016a, S. 68–69).

Innerhalb der quantitativen Forschung wird nach der sogenannten objektiven Wahrheit gesucht, um bei der Beantwortung einer Fragestellung durch standardisierte Methoden letztlich allgemeingültige Aussagen zu konstatieren. Sie entspringt vor allem den Naturwissenschaften und beruht auf einer deduktiven Vorgehensweise, indem sie Theorien sowie Hypothesen prüft. Objektivität, Reliabilität sowie Validität stellen die Hauptgütekriterien im Rahmen einer quantitativen empirischen Forschung dar. Ihr Vorhandensein garantiert eine wissenschaftlich überprüfte Forschungsbasis (vgl. Perkhofer et al. 2016b, S. 138).

Inhalte quantitativer Forschung sind insbesondere folgende:
  • Umwelt 
  • Verhalten
  • Kultur und dessen Einfluss auf das subjektive Verhalten 
  • Treffen von Entscheidungen 
  • Entwicklungen, Muster, Trends 
  • Beschreibung von Phänomenen und Symptomen (vgl. Ritschl et al. 2016a, S. 54)
Inhalte quantitativer Forschung sind insbesondere folgende: 
  • Hypothesentestungen
  • Wirksamkeitsbelege
  • Abschätzung von Effekten
  • Modelle zur Bestimmung und Charakterisierung von Kausalzusammenhängen, ökonomischen Zusammenhänge und Einflussfaktoren 
  • retrospektive Betrachtungen
  • passive Beobachtungen (vgl. Ritschl et al. 2016a, S. 52)

#subjektiv #interpretativ #Einzelfälle im Fokus #nicht standardisiert #induktiv #Neues entdecken #Ziel: Verhaltensweise aus der Perspektive der Beforschten nachzuvollziehen

#objektiv #normativ #messbar #große Mengen an Material #standardisiert #deduktiv #Altes bestätigen bzw. widerlegen #Ziel: ein Phänomen beschreiben, erklären und seine Verbreitung ermitteln

 
Qualitative und quantitative Methoden können auch kombiniert werden: Durch quantitative Methoden lässt sich die Allgemeingültigkeit der Hypothesen, die durch qualitative Studien gewonnen wurden, überprüfen.



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