Forschungsdatenmanagement – Eine Einführung

Nachnutzung

Bei der Weitergabe und Veröffentlichung von Forschungsdaten sollten Sie darauf achten, dass diese auch tatsächlich nachgenutzt werden können. Dies eröffnet vielfältige Möglichkeiten:
  • weitere Untersuchungen mit vorhandenen Daten (Sekundärdatenanalyse)
  • Überprüfung von Ergebnissen (Replikation, Qualitätssicherung)
  • Verknüpfung mit anderen Daten (Record Linkage)
  • Nutzung in der praxisbezogenen Lehre

Voraussetzung für die Nachnutzung ist die Vergabe einer entsprechenden Nutzungslizenz. Häufig werden dabei Creative Commons Lizenzen verwendet. Im Geiste von Open Science sollten diese möglichst offen gewählt werden.

Abb. 2.2: Überblick über Creative Commons Lizenzen (Apel et al. 2017, S. 57)

Des Weiteren ist es wichtig, dass die Daten eine gute Qualität (vollständig, fehlerfrei, bereinigt, lückenlos) aufweisen und hinreichend dokumentiert sind. Zudem spielen Dateiformate eine wichtige Rolle. Diese sollten möglichst weit verbreitet und nicht-proprietär sein. Ggf. kann auch eine doppelte Ablage der Daten (einmal im Original- und einmal in einem offenen Format) sinnvoll sein. Eine Übersicht über geeignete Dateiformate finden Sie beispielsweise bei forschungsdaten.info.

Damit Daten langfristig gefunden und korrekt zitiert werden können, bietet sich die Verwendung von Persistenten Identifikatoren (PID) an. Sie verweisen dauerhaft auf einen bestimmten Inhalt (z.B. Datensatz) und eignen sich somit hervorragend für Zitationen. Ein Weblink kann sich ändern, ein PID bleibt immer gleich. Zwei Arten von PIDs können unterschieden werden:

  1. Identifier für digitale Objekte, z.B.
    • DOI = Digital Object Identifier, DOI-Kennung bspw. 10.3478/33.v2
    • URN = Uniform Resource Name
  2. Identifier für Personen, z.B.

Wichtig ist es, an dieser Stelle folgendes anzumerken: Mit dem Vergeben einer ORCiD-ID ist zwar ein eindeutiger Verweis auf einen Personen-Datensatz möglich, eine eindeutige wissenschaftliche Identität ist dadurch aber nicht zwangsläufig gegeben, weil im Grunde jeder oder jede eine ORCiD-ID erstellen und befüllen kann, ohne dass eine Identitätsprüfung stattfindet.

Repositorien und Journals vergeben automatisch entsprechende Identifikatoren für die dort eingereichten Daten/Beiträge. Besitzen Sie zudem einen Personenidentifier (wie bspw. ORCID), können Ihre Werke automatisch mit Ihrem Profil verknüpft werden.



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