Forschungsdatenmanagement – Eine Einführung
Wie sehen Metadaten aus?
Metadaten liegen immer in einer bestimmten inneren Struktur vor, wenn auch die tatsächliche Umsetzung in verschiedenen Formen (z.B. von einem einfachen Textdokument über eine Tabellenform bis hin zu einer sehr stark formalisierten Form als XML-Datei, die einem bestimmten Metadatenstandard folgt) geschehen kann. Die Struktur selbst ist abhängig von den zu beschreibenden Daten (beispielsweise Nutzung von Kopfzeilen und Legenden in Excel-Tabellen im Vergleich zur formalisierten Beschreibung eines literarischen Werkes in einem OPAC), der intendierten Nutzung und den verwendeten Standards. Ganz allgemein gesagt, beschreiben Metadaten (digitale) Objekte formalisiert und strukturiert. Zu solchen digitalen Objekten gehören auch Forschungsdaten. Speziell auf unseren Anwendungsfall bezogen, kann man sagen, dass Metadaten das eigene Forschungsvorhaben und damit zusammenhängende Forschungsdaten formalisiert und strukturiert beschreiben.
Es ist sinnvoll, aber nicht zwingend notwendig, dass Metadaten nicht nur vom Menschen, sondern auch von Maschinen lesbar sind, damit Forschungsdaten maschinell und automatisiert verarbeitet werden können. Unter Maschinen sind hier vor allem Computer zu verstehen, weshalb man genauer auch von einer Lesbarkeit durch einen Computer sprechen kann. Um diese zu erreichen, müssen die Metadaten in einer maschinenlesbaren Auszeichnungssprache vorliegen. Häufig werden dafür forschungsspezifische Standards in der Auszeichnungssprache XML (Extensible Markup Language) verwendet, es gibt aber auch andere wie beispielsweise JSON (JavaScript Object Notation). Bei der Einreichung von (Forschungsdaten-)Publikationen gibt es in den meisten Fällen die Möglichkeit, die Metadaten direkt in ein vorgefertigtes Online-Formular einzutragen. Eine genaue Kenntnis von XML, JSON oder anderen Auszeichnungssprachen ist bei der Erstellung von Metadaten zum eigenen Projekt also nicht zwangsläufig erforderlich, kann aber zum Verständnis, wie die Forschungsdaten verarbeitet werden, beitragen.
Die Lesbarkeit durch Computer ist ein wesentlicher Punkt und wird beispielsweise dann wichtig, wenn verwandte Forschungsdaten durch Schlagwortsuche gefunden oder miteinander verglichen werden sollen. Eine maschinenlesbare Datei kann mithilfe von speziellen Programmen erstellt werden. Im Abschnitt "Wie erstelle ich meine Metadaten?" bekommen Sie entsprechende Programme vorgestellt.
Besteht keine Kenntnis in der Erstellung von maschinenlesbaren Metadaten-Dateien, sollten Sie die Metadaten zu Ihren Forschungsdaten in einer für Sie möglichen Form abspeichern. Hierfür kann beispielsweise auch eine einfache Text-Datei über den integrierten Editor ihres Betriebssystems erstellt werden, in der jede Zeile eine Information enthält. Überlegen Sie dabei, welche Informationen für die Nachvollziehbarkeit wichtig sind (z.B. Ersteller*in der Daten, Datum der Erstellung/des Versuchs, Aufbau einzelner Versuchsanordnungen usw.). Welche Kategorien beschrieben werden müssen, hängt meist stark von Art, Umfang und Struktur der Forschungsdaten ab. Eine Übertragung in eine maschinenlesbare Form ist bei ordentlicher und nachvollziehbarer Dokumentation am Ende eines Projekts bzw. eines Teilabschnitts des Projekts immer noch möglich.