Forschungsdatenmanagement – Eine Einführung
Welche Kategorien sind bei Metadaten wichtig?
Es gibt sehr viele verschiedene Kategorien, die durch Metadaten beschrieben werden können und oft auch müssen. Je nach Disziplin und Forschungsdaten können sich diese Kategorien stark unterscheiden, manche gelten aber als Standardkategorien für alle Disziplinen.
Eine Kategorie, die spätestens im Falle einer zitierfähigen Veröffentlichung in den Metadaten vorhanden sein sollte, ist der im vorigen Abschnitt erwähnte „Persistent Identifier“. Ein Identifier dient der dauerhaften und unverwechselbaren Identifizierung. Bekannt und häufig verwendet ist der DOI (Digital Object Identifier). Ein DOI wird durch offizielle Registrierungsstellen, wie beispielsweise DataCite, vergeben. Metadaten sind über einen DOI mit dem Dokument und den Forschungsdaten verknüpft. Über einen DOI werden Forschungsdaten zitierbar.
Weiterhin sollte aus den Metadaten hervorgehen, wer der/die Verfasser/in der Daten ist. Bei Gruppen von Forschenden sollten alle Beteiligten genannt werden, die an der Arbeit beteiligt waren oder eventuelle Rechte an den Forschungsdaten haben. Zu Letzteren können natürlich auch Firmen gehören, die vielleicht zur Förderung der Forschung beigetragen haben. Dabei sollte auf eine vollständige und eindeutige Namensnennung geachtet werden. Falls eine ForscherID (beispielsweise ORCiD) vorliegt, sollte diese genannt werden.
Der Forschungsgegenstand sollte so ausführlich wie nötig beschrieben werden. Hierbei kann es mit Blick auf die Auffindbarkeit der Forschungsdaten auch sinnvoll sein, bereits Schlagwörter zu nennen, die dann bei einer digitalen Datenbank-Suche hinzugezogen werden können, um bessere Treffer zu erzielen.
Außerdem werden für die Nachvollziehbarkeit der Forschungsdaten eindeutige Informationen für Parameter wie Ort / Zeit / Temperatur / soziales Setting, ... und alle anderen für die Daten sinnvollen Bedingungen benötigt. Dazu gehören auch benutzte Instrumente und Geräte mit deren genauen Konfigurationen.
Wurde zur Erstellung der Forschungsdaten bestimmte Software verwendet, muss auch der Name der Software in den Metadaten genannt werden. Dazu zählt natürlich auch die Nennung der verwendeten Softwareversion, da so spätere Forschende bei sehr alten Daten eher nachvollziehen können, warum diese Daten unter Umständen nicht mehr geöffnet werden können.
Manche Anforderungen an Metadaten sind immer gleich. Dies gilt auch für die gerade aufgelisteten Kategorien, die sehr generisch sind. Für solche Fälle existieren fachunabhängige Metadatenstandards, zu denen auch das bereits eingeführte Dublin Core Element Set gehört. Weitere Anforderungen können sich zwischen verschiedenen Disziplinen sehr stark unterscheiden. Daher existieren fachspezifische Standards, die diese Anforderungen abdecken. Mehr dazu erfahren Sie im Kapitel „Was sind Metadatenstandards und warum sind sie wichtig?“.
Abb. 4.4 stellt verschiedene Kategorien von Metadaten dar, die sich im Hinblick auf Forschungsdaten als sinnvoll erweisen können.

Informationen zum Projekt „FOKUS“ finden Sie hier und hier.