Forschungsdatenmanagement – Eine Einführung

Handout „Metadaten und Metadatenstandards“

Worum geht es?

Um Metadaten, Metadatenstandards und kontrollierte Vokabulare. Metadaten sind Daten über (Forschungs)daten, die diese durch strukturierte Beschreibungen erklären und im Idealfall von Mensch und Computer lesbar sind. Metadatenstandards sind Schemata, die die Möglichkeiten der Beschreibung von Daten durch Metadaten über eine standardisierte Auswahl von Beschreibungskategorien festlegen. Kontrollierte Vokabulare sind eine festgelegte Sammlung von Begriffen bzw. Bezeichnungen, die innerhalb der vom Metadatenstandard vorgegebenen Kategorien verwendet werden können.

Warum ist das wichtig?

Vollständige und korrekte Metadaten erfüllen die Vorgaben der guten wissenschaftlichen Praxis. Durch Metadaten werden Forschungsdaten auch für andere Forscher nachnutzbar und können in digitalen Suchsystemen gefunden und verknüpft werden. Außerdem erlauben es gut kuratierte Forschungsdaten, die mit vielen fachspezifischen Metadaten angereichert sind, häufig, auch nach Beendigung eines Projekts noch neue Forschungsfragen mit diesen zu beantworten.

Metadatenstandards sind wichtig, damit Forschende der gleichen Disziplin für ihre Metadaten ein gemeinsames Repertoire an Beschreibungskategorien besitzen, damit die Daten vergleichbar bleiben.

Disziplinspezifische kontrollierte Vokabulare stellen ebenfalls mit Blick auf die Vergleichbarkeit zusätzlich sicher, dass auch innerhalb dieser Kategorien die gleichen Begriffe verwendet und beispielsweise Rechtschreibfehler vermieden werden, die bei einer Auswertung der Daten durch einen Computer sonst die Ergebnisse verfälschen könnten.

Wie setze ich das um?

Allgemein gilt, dass die Erhebung von Metadaten in einem generischen oder fachspezifischen Metadatenschema und auch die Verbindung mit einem kontrollierten Vokabular meist ein höheres Maß an Expertise im Umgang mit diesen Standards benötigt. Sollten Sie keine Erfahrungen damit haben und nicht genug Zeit haben, um sich Wissen darüber anzueignen, sollten Sie sich im Vorhinein relevante Kategorien überlegen und ihre Metadaten einfach in einer Textdatei als ReadMe speichern. Dazu könnten folgende Angaben gehören:

  • Autor/in / Forscher/in und weitere beteiligte Personen, z.B. durch Angabe der ORCiD-ID
  • Forschungsgegenstand bzw. Titel der Untersuchung oder des Experiments
  • Angaben zum Versuchsaufbau (benutzte Instrumente, Einstellungen, verwendete Software & Version)
  • Angaben zur Datenprovenienz (z.B. Verwendung bereits vorhandener Datensätze)

Sollten Sie sich die Arbeit mit fachspezifischen Metadatenschemata und kontrollierten Vokabularen zutrauen, sollten Sie sich vor der Erhebung Ihrer Daten darüber informieren, ob es fachspezifische Metadatenschemata und kontrollierte Vokabulare gibt, die Sie verwenden können.
 

Selbstlerneinheit: Forschungsdatenmanagement – Eine Einführung
Hessische Forschungsdateninfrastrukturen (HeFDI)
www.hefdi.de

Die Abbildungen sind von Alexander Sperl und unter der Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 International (CC BY-SA 4.0) verfügbar.

Handout "Metadaten und Metadatenstandards" (pdf)


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