Forschungsdatenmanagement – Eine Einführung

Was sind die FAIR-Prinzipien?

Um Forschungsdaten zu erheben und auszuwerten, sind viele Arbeitsschritte notwendig. Es benötigt zudem Zeit und Energie und erfordert die Denkleistung von Wissenschaftler*innen. Zudem entsteht häufig ein sehr hoher Verbrauch von Material, Strom und Energie für Mobilität, Geräte, Computer oder aufwendige Settings. Insbesondere wenn Menschen Forschungsgegenstand sind oder Tierversuche notwendig werden, wird schnell deutlich, dass – wenn möglich – eine möglichst vielfältige und breite Nutzung der erhobenen Forschungsdaten erfolgen sollte und Wiederholungen derselben Forschung dringend zu vermeiden sind.

Forschungsdaten sollen daher möglichst lange ohne Einschränkungen nutzbar und verwendbar sein. Dies gilt für die eigene Nutzung selbst erhobener Forschungsdaten, aber auch für Forschungsdaten, die sich Forschende gegenseitig zur Verfügung stellen. Um dies zu ermöglichen, müssen Forschungsdaten bestimmte Eigenschaften aufweisen. Diese werden in den FAIR-Prinzipien genauer beschrieben. Die Abkürzung FAIR setzt sich aus den ersten Buchstaben der beschreibenden Worte zusammen:
  • Findable (Auffindbar)
  • Acessible (Zugänglich)
  • Interoperable (Interoperabel)
  • Reusable (Nachnutzbar/Wiederverwendbar).
Sie wurden 2014 in einem Workshop des Lorentz Centers in den Niederlanden entwickelt und im März 2016 in der Zeitschrift Scientific Data erstmals veröffentlicht. (vgl. Wilkinson et. al. 2016)

Die Vision, die mit der Einhaltung der FAIR-Prinzipien erreicht werden soll, ist die Möglichkeit, dass alle Wissenschaftler weltweit von den so veröffentlichten Forschungsdaten profitieren und selbst wieder den FAIR-Prinzipien entsprechende Forschungsdaten produzieren können. Auf europäischer Ebene setzt beispielsweise das Projekt „European Open Science Cloud“ (kurz EOSC) der Europäischen Kommission auf eine strikte Einhaltung der FAIR-Prinzipien beim Erstellen und Publizieren von Forschungsdaten, damit diese Daten europäischen Wissenschaftlern in einer europäischen Wissenschafts-Cloud zur Verfügung gestellt werden können.



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