Forschungsdatenmanagement – Eine Einführung

Möglichkeiten der Umsetzung

Die FAIR-Prinzipien in jeder Hinsicht umzusetzen, ist ein anspruchsvolles Unterfangen. Um einen ersten Indikator dafür zu haben, wie FAIR Ihre Daten sind, können Sie das „FAIR self assessment tool“ der Australian Research Data Commons nutzen, was Sie hier finden können.

Außerdem können Sie auf jeden Fall in der Auswahl eines Datenrepositoriums zur Ablage und Veröffentlichung ihrer Daten darauf achten, dass dieses eine „FAIR Compliance“-Auszeichnung besitzt. Dazu sollte es jede der hier aufgeführten Anforderungen erfüllen:
  • Die Datensätze (oder idealerweise die einzelnen Dateien eines Datensatzes) sind mit eindeutigen und dauerhaften Persistenten Identifikatoren (z.B. DOI) versehen?
  • Die Datenbank erlaubt das Heraufladen intrinsischer Metadaten (z.B. Name des Autors, Inhalt des Datensatzes, dazugehörige Publikation) und von Metadaten, die der Registrierende definiert (z.B. Bezeichnungen von Variablen)?
  • Die Lizenzen (z.B. CC0, CC-BY, MIT), unter denen die Daten in dem Repositorium verfügbar gemacht werden können, muss erkennbar sein oder vom Benutzer ausgewählt werden können.
  • Die Quelleninformationen inkl. Metadaten sind immer, selbst bei eingeschränkt zugänglichen Datensätzen, öffentlich verfügbar.
  • Das Datenarchiv liefert eine Eingabemaske, die ein bestimmtes Format für die intrinsischen Metadaten vorschreibt (um die maschinelle Lesbarkeit/Kompatibilität zu gewährleisten)?
  • Die Datenbank verfügt über einen Plan für die langfristige Erhaltung der archivierten Daten?
                                                                      (vgl. Schweizerischer Nationalfonds zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung: Data Management Plan (DMP) - Leitlinien für Forschende)

Bei der Suche nach einem geeigneten Repositorium, das den FAIR-Prinzipien entspricht, können Sie auch auf den Repository Finder zurückgreifen. Wenn Sie unten auf die Links „See the repositories in re3data that meet the criteria of the Enabling FAIR Data Project“ oder „See the repositories in re3data that meet the criteria of the FAIRsFAIR Project“ klicken, erhalten Sie eine Übersicht über zertifizierte Repositorien, die Open Access und persistente Identifikatoren für die abzulegenden Daten anbieten. Für die Suche greift der Repository Finder auf das Registry of Research Data Repositories (re3data) zurück. Es bietet einen guten Überblick  über internationale Forschungsdatenrepositorien in einer Vielzahl von  wissenschaftlichen Disziplinen.

Abb. 5.1 zeigt noch einmal zusammenfassend die Inhalte der FAIR-Prinzipien und jeweils drei bis vier Beispiele, wie Sie diese umsetzen bzw. erfüllen können. Je mehr Sie umsetzen oder erfüllen können, desto FAIRer werden Ihre Daten.

Abb. 5.1: Die Inhalte der FAIR-Prinzipien (CC-BY 4.0 Henrike Becker, grafisch angepasst durch Andre Pietsch)


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