Forschungsdatenmanagement – Eine Einführung
Backup
Gegenteilig zu diesen Maßnahmen, mit denen Sie Daten endgültig und sicher löschen, können Daten auch unbeabsichtigt verloren gehen. Um Daten nicht aus Versehen zu löschen oder durch Unfälle zu zerstören, müssen Sie regelmäßig Backups machen.
Das Erstellen einer Sicherungskopie von Daten sollte immer auf einem Speichermedium erfolgen, welches von der üblicherweise genutzten Infrastruktur getrennt ist. Ein Backup sollte planvoll und strukturiert vorgenommen werden. Somit sollten die Daten möglichst regelmäßig gesichert werden, um im Bedarfsfall eine Datenrekonstruktion möglichst einfach durchführen zu können.
- Gibt es bereits laufende Backup-Pläne? Wie sehen diese aus?
- Wovon soll wie oft ein Backup gemacht werden?
- Wo sollen die Backups gespeichert werden?
- Wie sollen die Backups gespeichert werden? (z.B. Beschriftung, Sortierung, Dateiformat)
- Welche Backup-Tools können helfen?
- Wie ist der Umgang mit sensiblen Daten?
Es empfiehlt sich, eine automatisierte Routine zu verwenden. Partielle Daten, an denen derzeit gearbeitet wird, sollten möglichst täglich gesichert werden. Zudem ist es ratsam, diese nicht täglich zu überschreiben, da man so gegebenenfalls Fehler rekonstruieren kann oder auch Änderungen, die fälschlicherweise durchgeführt wurden, rückgängig machen kann. Zusätzlich sollte ein wöchentliches Gesamtbackup erstellt werden. Die Grundsätze der 3-2-1 Backup-Regel sind hierbei nützlich (s. Abb. 8.1).

Unter einem dezentralen Aufbewahrungsort versteht man die unter Tab. 8.1 im Abschnitt „Speichermedien und -orte: Vor- und Nachteile“ genannten institutionellen sowie externen Speicherorte. Einen institutionellen, dezentralen Aufbewahrungsort sollten Sie hierbei immer bevorzugen.
Das Backup bzw. die daraus entstehende Datenwiederherstellung sollten zu Beginn sowie in regelmäßigen Abständen überprüft werden. Die meisten Institutionen bieten eine automatische Lösung an, bei der alle Daten ausschließlich auf von den Hochschulrechenzentren der Universitäten bereitgestellten gesicherten Laufwerken abgelegt werden. Durch diese Professionalisierung wird erreicht, dass die Sicherungen nicht vergessen werden können und die Konfiguration des Backup-Systems nicht einzeln zu erfolgen braucht.
Zusätzlich können Sie Ihre Backups nach der Erstellung über Prüfsummen kontrollieren. Dafür müssen Sie allerdings nach Erstellung der Backupdateien für diese Dateien MD5- oder SHA1-Prüfsummen erstellen lassen. Dabei hilft Ihnen das von Microsoft zur Verfügung gestellte Dienstprogramm „File Checksum Integrity Verifier“, kurz FCIV. Eine Anleitung, wie Sie dieses verwenden, finden Sie hier. Wenn die Prüfsummen sowohl Ihrer Originaldaten als auch des Backups identisch sind, sind es auch die Daten. So können Sie die Integrität Ihrer Daten prüfen und stellen fest, ob eventuell Fehler beim Kopieren der Daten aufgetreten sind. Sollten Sie übrigens auch Softwarecode veröffentlichen, ist es im Programmierbereich üblich, die Checksumme der Installationsdatei („*.exe“) beim Download mit anzugeben, damit interessierte Nutzer vorher überprüfen können, ob es sich um eine originale Installationsdatei handelt und nicht womöglich um eine mit Viren infizierte Datei.
Folgendes Video gibt noch einmal etwas genauere Informationen dazu, was Datensicherheit eigentlich ist und welche Backupstrategien Sie verwenden könnten: