Qualitative Forschung
Gruppenbefragungen (1/2)
Qualitative Gruppenbefragungen
Gruppenbefragungen sind eine gute Möglichkeit, mehrere Gesprächspartner/innen gleichzeitig zu befragen. Dadurch ergeben sich Einblicke in die Gruppendynamik. Zudem kann so ökonomisch mit begrenzten Ressourcen geforscht werden.
Ein Vorteil von Gruppenbefragungen ist die oftmals entspannte Atmosphäre, da nicht der/die Einzelne im Fokus steht. Zudem können die Beiträge der Anderen inspirierend wirken und zu eigenen Ideen anregen. Es entwickeln sich insgesamt mehr Ideen.
Mit steigender Anzahl von Teilnehmenden, werden Gruppenbefragungen unübersichtlicher. Oft reden Personen gleichzeitig. Es besteht das Risiko, dass manche Personen sich zurückhalten und nicht alle Befragten zu Wort kommen.
Am besten sollten Gruppenbefragungen von mehreren Forscher/innen gemeinsam durchgeführt werden.
Videoaufzeichnungen bringen den Vorteil, dass später die verschiedenen Personen besser auseinander gehalten werden können als bei einer reinen Tonaufnahme. Es können auch nur Ergebnisprotokolle verfasst oder gemeinsame Diskussionsergebnisse festgehalten werden.
Varianten
Es gibt verschiedene Methoden der qualitativen Befragung:
Interview-Form | Ziele und Methodik |
Brainstorming | Offene, kritikfreie Suche nach Ideen zur Lösung für ein Problem |
Feldbefragung, ethnographische Befragung | Informelle Befragung natürlicher Gruppen im Kontext der Feldforschung. |
Gruppendiskussion | Diskussion zu einem festgelegten Thema, mit Impulsen durch die Moderation. |
Gruppeninterview | Mehrere Personen (z. B. Studierendengruppe) werden zeitgleich mit Hilfe eines Leitfadens interviewt. |
Moderationsmethode | Moderierter zielorientierter Gruppenprozess. Es können die oben genannten Methoden im Verlauf angewandt werden. Visualisierungen unterstützen die Prozess- und Ergebnissicherung. |
Auf der nächsten Seite wird die Methode der Gruppendiskussion im Detail vorgestellt.
Quellen:
[1] Bortz, Jürgen und Döring, Nicola (1995): Forschungsmethoden und Evaluation für Sozialwissenschaftler. 2. Auflage. Berlin: Springer, S. 295.