Qualitative Forschung

Die Grenzen der qualitativen Erhebungsmethoden (1/2)

Fehlerquellen

Qualitative Forschnung beruht auf der Befragung und Beobachtung von Individuen. Damit einher geht das Risiko, dass untersuchte Personen sich verstellen oder falsche Antworten geben.

Wie sehr Fehlerquellen in einer geplanten Untersuchung auftreten, kann nicht allgemein vorhergesagt werden. Es ist daher wichtig, dass für jede einzelne Untersuchung Rücksprache mit den getesteten Personen gehalten wird und mit erfahrenen Forschern oder Forscherinnen das Vorgehen eruiert wird.

Die Teilnahme an einer Untersuchung bedeutet für die Testperson, dass sie sich anderen Menschen öffnen muss, über sich reden oder sich beobachten lassen muss. Daher macht sie sich Gedanken, wer sie ist, was sie preisgeben will und was nicht. Hinzu kommt, dass sie sich fragen, was mit den Aufnahmen oder Dokumenten passiert, wer sie zu sehen bekommt und wie damit umgegangen wird. Ebenso wollen Versuchpersonen vielleicht ihr eigenes Selbstbild nicht in Frage stellen und antworten daher nicht wahrheitsgemäß auf eine Frage.

Diese Kontrolle, welche Informationen über sich selbst preisgegeben werden, wird als Selbstdarstellung bezeichnet (englisch: "Self Presentation"). Letzterer Begriff beschreibt es sehr gut: Es wird die Entscheidung getroffen, wie man sich selbst präsentiert. [1]

Eine sehr typische Variante der Selbstdarstellung ist die Soziale Erwünschtheit. Der/die Befragte antworten dabei mit der - ihrer Meinung nach - sozial am besten akzeptierten Aussage. [1]

Doch auch Antworttendenzen zu Ja oder Nein sind eine häufige Fehlerquelle. Hierbei antworten Personen stereotpisch mit Ja oder Nein, ohne den Inhalt zu beachten. [1]

Literaturtipp:
Ausführlich nachlesen können Sie diese typische Fehlerquellen bei:
Bortz, Jürgen und Döring, Nicola (1995): Forschungsmethoden und Evaluation für Sozialwissenschaftler. 2. Auflage. Berlin: Springer, S. 210ff.

Quelle:
[1] Bortz, Jürgen und Döring, Nicola (1995): Forschungsmethoden und Evaluation für Sozialwissenschaftler. 2. Auflage. Berlin: Springer, S. 210ff.



No comment has been posted yet.