Berichte und Protokolle

Inhalt des Berichts

Auch wenn in dieser wissenschaftlichen Arbeit die „Ich-Perspektive“ zulässig ist, sollten die Ausführungen doch vorrangig objektiv gehalten werden. Begründete Bewertungen sind jedoch zulässig, also:

nicht: „Der Praktikumsbeauftragte war doof.“
sondern: „Der Praktikumsbeauftragte hatte nach einer kurzen Einführung keine Zeit mehr für mich und so fand keine strukturierte Einarbeitung statt.“

Der Bericht beinhaltet in jedem Fall Angaben zu Zeitraum und Dauer des Praktikums, zum Betrieb und den Abteilungen, in denen das Praktikum absolviert wurde. Außerdem Informationen zu den Tätigkeiten des Praktikanten/der Praktikantin, Projekten und Einsatzbereichen.
 
Eine Gliederung des Berichts könnte beispielsweise so aussehen:
  • Einleitung
  • über die Einrichtung
  • Tätigkeiten
  • Erfahrungen
  • Probleme, Lösungen
  • Lernfortschritte
  • Bezug zu Studium
  • Zusammenfassung/Fazit
  • Anhang: Literaturverzeichnis, ggf. Flyer, Arbeitsproben

In der Einleitung können Sie begründen, warum Sie diesen Praktikumsplatz gewählt haben und welche Ziele und Erwartungen Sie damit verbunden haben. Außerdem sollten Sie hier die Struktur Ihres Berichtes erläutern.
Wenn Sie auf das Auswahl- und Bewerbungsverfahren eingehen wollen, wäre dafür auch hier schon ein geeigneter Ort.

Im allgemeinen Teil über das Unternehmen, in dem Sie Ihr Praktikum absolvierten, sollten Sie auf Informationen zum Unternehmen eingehen, z. B.:
  • Rechtsform
  • Geschichte des Unternehmens
  • Geschäftsmodell und Zielgruppe
  • Größe (nach Mitarbeitern und/oder Umsatz)
  • angebotene Produkte und/oder Dienstleistungen
Hierbei können Sie nicht einfach die Angaben aus Werbemitteln des Betriebs übernehmen, sondern sollten weitere Informationsquellen, etwa Zeitschriften, Internetseiten und auch Geschäftsberichte, erschließen und diese dann auch korrekt, nach den Vorgaben Ihres Faches, zitieren.
Je nach Art des Unternehmens können auch spezielle Punkte hier von Interesse sein, etwa die allgemeine Marktlage oder auch die Ziele des Praktikumsgebers (z. B. bei gemeinnützigen Organisationen)
Diesen Teil könnten Sie theoretisch auch schon vor Beginn des Praktikums schreiben und sich so auch auf den Praktikumsplatz vorbereiten. Allerdings werden Sie voraussichtlich im Laufe Ihres Einsatzes Erkenntnisse gewinnen, die Sie zu einer Überarbeitung des Kapitels nach Beendigung des Praktikums zwingen werden. Nutzen Sie dieses Insiderwissen für Ihren Bericht!

Das Unternehmensporträt sollte keine Werbung für den Betrieb sein und kurz und bündig gehalten werden.

Wenn Sie den Hauptteil Ihres Berichtes verfassen, liegt das Hauptaugenmerk auf dem generellen Ablauf und Ihren Tätigkeiten. Hier sollten Sie einige sich wiederholende Tätigkeiten oder Ereignisse ausführlicher beschreiben. Am Beispiel einer Teambesprechung könnten Sie darauf eingehen, was besprochen wurde, wann die Besprechung (regelmäßig?) stattfand, wer gesprochen hat, wie die Themen ausgewählt und gewichtet wurden und welchen Einfluss die Besprechung auf den weiteren Arbeitsablauf hatte. Für eine ausführliche Beschreibung eignen sich auch Kundengespräche oder wiederkehrende Tätigkeiten am PC.
Vergessen Sie nicht, auch den Ablauf eines ganz normalen Arbeitstages/einer Arbeitswoche zu beschreiben. Hier können Sie schon darauf eingehen, wie herausfordernd/schwierig einzelne Aufgaben waren und welche Ereignisse oder Erlebnisse aus dem Rahmen gefallen sind.
Wenn Sie verschiedene Bereiche kennengelernt haben, können Sie diese und ihre jeweiligen Erfahrungen vergleichen.
An dieser Stelle bietet sich auch an, auf die Arbeitszeiten und -bedingungen, das Arbeitsklima und die Zusammenarbeit mit den Kollegen einzugehen.

Für den Reflexionsteil können Sie sich folgende Fragen beantworten:
  • Was habe ich gelernt (Wissen, Fähigkeiten, Kompetenzen)?
  • Was habe ich über die Einrichtung/das Unternehmen gelernt?
  • Was habe ich über das Berufsbild gelernt?
  • Welche Bedeutung hatte das Praktikum für mein Studium?
  • Konnte ich Wissen und/oder Fähigkeiten aus dem Studium einbringen?
  • Wie groß war die Lücke zwischen Theorie und Praxis?
  • Gab es Anknüpfungspunkte zu Studieninhalten?
  • Wie stehen Erwartungen und Erfahrungen (Vorstellung und Realität) zueinander?
 
Selbst wenn das Praktikum als Ganzes hochgradig desillusionierend und insgesamt keine gute Erfahrung gewesen sein sollte, sollten doch im Fazit die positiven Aspekte hervorgehoben werden. Dies kann bspw. auch sein, dass die Erfahrungen Sie in Ihrer beruflichen Orientierung weitergebracht haben, weil Sie Ihren Schwerpunkt (evtl. auch im Studium) jetzt anders setzen werden.
Bedenken Sie: Auch schlechte Erfahrungen bringen Sie weiter.

Wenn Sie sowieso für den Bericht Ihre Erfahrungen aus dem Praktikum reflektieren, sollten Sie die Gelegenheit nutzen, auch wirklich für sich persönlich zu überlegen, was das Praktikum Ihnen, Ihrer Entwicklung und beruflichen Orientierung gebracht hat und welche Schlüsse Sie daraus ziehen, etwa hinsichtlich einer zukünftigen beruflichen Ausrichtung.

Achten Sie auf den Datenschutz!
Erfragen Sie hierzu die Datenschutzvorgaben in Ihrem Praktikumsbetrieb und lassen sich den Bericht ggf. vor Abgabe genehmigen.
Verzichten Sie im Bericht auf sensible Informationen wie Firmeninterna und Dokumente für den internen Gebrauch.
Nennen Sie auf keinen Fall Kundennamen ohne vorherige Rücksprache.
Nennen Sie die Mitarbeitenden mit Funktionsbezeichnung statt mit Namen: „der Abteilungsleiter“ statt „Herr Müller“.



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