Wissenschaftliches Denken & Arbeiten

Funktionen wissenschaftlicher Arbeiten

Wissenschaftliche Arbeiten unterscheiden sich voneinander und sie dienen spezifischen Zwecken und Funktionen. Ein wissenschaftlicher Text ist in erster Linie ein Instrument der Dokumentation und der Strukturierung von Wissen. Vor allem ist er zur Gewinnung von neuen Erkenntnissen (vgl. "Wissen und Wissenschaft") da. Jedoch sollen und werden wissenschaftliche Aussagen nicht das Rad neu erfinden, sie bringen vielmehr Neues in Bezug auf den Stand des bestehenden Wissens hervor (Disterer, 2011, S. 35). Notwendigerweise stützt man sich daher auf relevantes und verfügbares Wissen.

 

"If I have seen further it is by standing on the shoulders of Giants."

[Isaac Newton (1642/3 - 1726/7), englischer Naturforscher]

 

Neben der Erkenntnisgewinnung haben wissenschaftliche Arbeiten folgende Funktionen:
  • Dokumentation  
  • Analyse  
  • Argumentation
  • Interpretation  
  • Systematisierung  
  • Evaluation  
  • Kompilierung  
  • Kontrastierung
Durch die wissenschaftliche Arbeit bzw. das Studienprojekt soll die Fähigkeit zur selbstständigen Problemdarstellung, Materialverarbeitung und zur kritischen Auseinandersetzung mit einer Fragestellung bewiesen werden. Dabei sind einerseits die Verfahrensweisen für die Theoriebildung, -entwicklung und -prüfung (Methodik) zu berücksichtigen, zum anderen sind die Techniken des wissenschaftlichen Arbeitens anzuwenden, insbesondere in Bezug auf Gedankenführung bzw. Argumentation, Arbeitsorganisation, Strukturierung, exaktes Zitieren, sinnvolle Anmerkungen, Literaturverzeichnis und letztlich die Präsentation der Untersuchungsergebnisse.

Die Ergebnisse einer Studienarbeit spielen eine wichtige Rolle, allerdings ist die Anfertigung einer solchen Arbeit noch viel bedeutender. Die Ergebnisse sind schnell überholt, die Kenntnisse und Fähigkeiten aber, welche die Studierenden beim wissenschaftlichen Denken und Schreiben entwickeln, sind stabiler und wertvoller. Sie sind zudem übertragbar und flexibel einsetzbar (Disterer, 2011, S. 40f.).

 

"State your facts as simply as possible, even boldly.
No one wants flowers of eloquence or literacy ornaments in a research article."

[R. B. McKerrow (1872 - 1940), englischer Buchwissenschaftler und Shakespearegelehrter]