Lesetechniken

1. Wozu eigentlich lesen? (2/3)

Die Leseleistung

Der Prozess des Lesens erfordert einen gewissen Kraftaufwand – und das nicht nur beim Lesen von wissenschaftlichen Texten.
Sie als Leser bzw. als Leserin sollten also bereit sein, eine entsprechende Leseleistung aufzubringen.
***********************************************************************************************************
Klicken Sie auf die unten aufgeführten Schaltflächen, um zu erfahren, was die Leseleistung alles beinhaltet.

Eine Grundvoraussetzung für das Lesen – und Schreiben – von Texten ist die Beherrschung des eigenen Körpers. Da wir in einer „rechtswendigen“ Kultur leben, müssen die Augen in der Lage sein, von links nach rechts lesen zu können. Außerdem müssen die Augen „richtig“ sehen können – das bedeutet, dass das Gelesene fokussiert werden muss, um scharf wahrgenommen werden zu können.

Um einen Text effektiv lesen zu können, braucht man Selbstmotivation. Dadurch gelingt es eher, mit dem Lesen anzufangen, ein Aufschieben zu vermeiden und die im Text enthaltenen Informationen gezielt zu verarbeiten.

Fehlende Aufmerksamkeit kann das Lesen erheblich erschweren, indem bspw. die Lesegeschwindigkeit reduziert wird. Das Auge schweift häufig ab und sucht nach interessanteren Dingen, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Außerdem ist eine hundertprozentige Verarbeitung der Texinformationen nicht möglich. Um der fehlenden Aufmerksamkeit entgegenzuwirken, kann es sehr hilfreich sein, ein bestimmtes Leseziel zu definieren und sich an diesem gesetzten Ziel zu orientieren.

Das Lesen eines Textes wird häufig auch als einseitige Kommunikation bezeichnet, da ein direkter Austausch mit dem Autor bzw. der Autorin nicht möglich ist. Das bedeutet, dass aufkommende Fragen nicht unmittelbar beantwortet werden können, sondern Antworten unter Umständen durch zusätzliche Quellen und weitere Recherchen eingeholt werden müssen.

Die Interpretationsleistung kann als Teil der kommunikativen Fähigkeit gesehen werden. Hierzu zählt das sinnverstehende sowie aktive Rekonstruieren von Textinhalten.

Unter der Gedächtnisleistung versteht man die kognitive Fähigkeit, die gelesenen Textinhalte im Gedächtnis zu behalten.

Unter Verarbeitung ist das Nachvollziehen neuer Informationen gemeint, die sich in Form einer Wissensvernetzung mit bereits vorhandenem Wissen verknüpfen und damit eine Einheit bilden.

Eine realistische und kleinschrittige Zeitplanung hilft dabei, die eigenen Ziele erreichen zu können.

  • Meist gilt: Je kleinschrittiger die gesetzten Ziele sind, desto eher sind diese auch zu erreichen. Jedes erreichte Ziel kann als kleines Erfolgserlebnis betrachtet werden, welches zu einer höheren Motivation führt.
  • Umgekehrt gilt: Je gröber und unklarer die eigenen Ziele formuliert sind, desto eher sind diese nicht zu erreichen. Dies kann zur Demotivation führen.

(Vgl. Kruse 2010: 27ff.)



No comment has been posted yet.