Функції

Selbstgesteuertes Lernen

"Selbstgesteuertes Lernen ist eine Lernform, bei der die Lernenden im Hinblick auf vorgegebene (fremd- wie selbstbestimmte) Ziele und in Abhängigkeit von der Art ihrer Lernmotivation sowie den Anforderungen der aktuellen Lernsituation eine oder mehrere Selbststeuerungsmaßnahmen ergreifen und dadurch den Fortgang des Lernprozesses selbst überwachen, regulieren und bewerten (Konrad & Traub, 2010). Die Lehrenden haben in dieser Lernform die Rolle der Unterstützer, Motivierer und Förderer, während die Lernenden mehr Selbstverantwortung und Mitbestimmung übernehmen." [1]

Lernstrategien

Für das selbstgesteuerte Lernen müssen Lernende über ein Repertoire an Lernstrategien verfügen und diese angemessen einsetzen können.
In der Literatur werden verschiedene Kategorien von Lernstrategien unterschieden. Häufig werden mindestens drei Arten von Strategien voneinander unterschieden:.[2]
  1. Kognitive Strategien: Lernende müssen in der Lage sein, Informationen zu verarbeiten. Dazu zählen 
    • oberflächenorientierte Strategien (z.B. Wiederholungsstrategien: Auswendiglernen von Fakten durch wiederholtes Aufzählen und Benennen oder Herausschreiben) 
    • tiefenorientierte Strategien  
      • Organisationsstrategien (Lernende strukturieren Lerninhalte, z.B. durch visuelle Verknüpfungen zwischen Wissenselementen oder durch Reduktion auf Wesentliches)
      • Elaborationsstrategien (Lernende versuchen, Lerninhalte zu verstehen und in bestehende Wissensstrukturen einzubauen, z.B. durch Aktivieren von Vorwissen, Notizen oder Fragen)
      • Strategien der Wissensnutzung (Lernende wenden das Gelernte an, z.B. durch Argumentieren oder Lösen von Problemen)
  2. Metakognitive Strategien: Lernende müssen in der Lage sein, ihre eigenen Lernprozesse zu planen, zu organisieren, zu kontrollieren und zu reflektieren.
  3. Motivational-emotionale Strategien: Lernende müssen in der Lage sein, sich anzustrengen und dabei zu bleiben (siehe auch die Seite "Motivation als zentrale Triebfeder für Lernen")

Selbstgesteuertes Lernen mit digitalen Selbstlerneinheiten unterstützen

Bei der Konzeption digitaler Selbstlerneinheiten müssen Sie berücksichtigen, dass nicht alle Lernenden bereits über die Selbstlernkompetenzen verfügen, die zur Bearbeitung nötig sind. Sie müssen sie deshalb beim Erlernen dieser Kompetenzen unterstützen. Hierbei sind insbesondere drei Ebenen zu berücksichtigen:
  1. Kognition: Wie erreichen Sie eine kognitive Passung Ihrer Inhalte in der digitalen Selbstlerneinheit zu den vorhandenen Wissensbeständen der Lernenden? Wie aktivieren Sie Vorwissen? Wie bieten Sie Möglichkeiten zur aktiven Verarbeitung und Anwendung von Wissen? Wie ermöglichen Sie das Stellen von Fragen?
  2. Metakognition: Wie unterstützen Sie Lern- und Kontrollstrategien für Lernende? Wie fördern Sie die Reflexion des eigenen Lernprozesses? Wie geben Sie Feedback zu Lernstrategien, Lernprozess und Lernerfolg?
  3. Motivation: Wie fördern Sie die Motivation der Lernenden?
 Auf der nächsten Seite dieses Lernmoduls erfahren Sie mehr zu den Strategien zur Förderung erfolgreicher, selbstgesteuerter Lernprozesse.

[1] Witt, S. (2016). Selbstgesteuertes Lernen. Der DIE-Wissensbaustein für die Praxis. Abgerufen von: https://www.die-bonn.de/wb/2016-selbstgesteuertes-lernen-01.pdf
[2] vgl. Niegemann, Herlmut M. et al.: Kompendium multimediales Lernen. Springer: Berlin, Heidelberg, 2008, S.71ff.)


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