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Objektivität
Englisch: objectivity
Gütekriterium der quantitativen Forschung: die Ergebnisse der Forschungsarbeit liegen möglichst nah an der Realität, der/die Forschende hält sich mit subjektiven Einschätzungen zurück
Liefert Ihre Untersuchung allgemeingültige Ergebnisse? Oder entspringen diese lediglich Ihrer Fantasie?
Objektivität muss an allen Punkten des Forschungsprojektes gegeben sein. Daher spricht man von Durchführungsobjektivität für die Erhebung, beispielsweise durch die Standardisierung von Fragebögen, Auswertungs- und Interpretationsobjektivität. Hierbei ist die Dokumentation des Forschungsprozesses entscheidend.
(siehe u.a. Krebs & Menold, Kap. 34.2.1)
Objektivität bedeutet dabei keine zwangsläufige neutrale Haltung des Forschers; "Objektivität" in diesem Sinne ist unmöglich, jede*r Forscher*in bringt eigene Erfahrungen, Weltbilder und Wertvorstellungen mit in sein oder ihr Projekt. Objektivität als Gütekriterium der quantitativen Forschung liefert hierbei eher einen Rahmen, an dem sich orientiert werden kann, um so allgemeingültige und übertragbare Ergebnisse wie möglich zu schaffen.
Weitere quantitative Gütekriterien: Validität, Reliabilität
Döring N, Bortz J (2016). Forschungsmethoden und Evaluation in den Sozial- und Humanwissen schaften. Springer, Beriln / Heidelberg.
Hussy W, Schreier M, Echterhoff G (2013): Forschungsmethoden in Psychologie und Sozialwissenschaften für Bachelor. Springer, Berlin / Heidelberg
Krebs, Dagmar; Menold, Natalja (2019): Gütekriterien quantitativer Sozialforschung. In: Nina Baur und Jörg Blasius (Hg.): Handbuch Methoden der empirischen Sozialforschung, Bd. 16. Wiesbaden: Springer Fachmedien Wiesbaden, S. 489–504.
Zuletzt geändert: 27. Jul 2021, 2:52pm, [gm2466]