World Café

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Beschreibung

In der Methode World Café wird davon ausgegangen, dass die Teilnehmenden als Gesamtgruppe über ein kollektives Wissen bezüglich eines (komplexen) Sachverhaltes verfügen, welches größer ist als das Wissen jedes Einzelnen. Das Wissen und die Meinungen der Einzelnen sollen in konstruktiven Gesprächen und in einer angenehmen Atmosphäre ausgetauscht und festgehalten werden. Dazu begeben sich die Teilnehmenden in kleine Sitzrunden, unterhalten sich zu vorgegebenen Fragestellungen, bedienen sich dabei mit Getränken und halten ihre Ergebnisse auf dem Tischtuch fest. Nach einer bestimmten Zeit wechseln die Gruppenzusammensetzungen der Tische. Am Ende des World Cafés steht eine Gesamtreflexion im Plenum.
Wegen des oben beschriebenen Grundgedankens eignet sich das World Café auch als Methode zur Erarbeitung von neuen Lösungen oder alternativen Wegen.

Durchführung

World Café
World Café

Im Raum werden Tische mit je vier bis maximal acht Stühlen aufgebaut. Eine beschreibbare Tischdecke oder ein beschreibbares Papier sowie einige Stifte/Marker werden auf die Tische gelegt. Die Teilnehmenden setzen sich und werden vom Moderator in die "Café Etikette" eingewiesen. Zunächst wird je ein Gastgeber pro Tisch festgelegt, der sich freiwillig hierzu bereiterklären soll. Dieser bleibt während des World Cafés an seinem Tisch sitzen. Die Teilnehmenden werden gebeten, in aufeinanderfolgenden Gesprächsrunden zwei oder drei vorgegebene Fragen zu bearbeiten.
Bei den Fragen ist zu beachten, dass sie leicht verständlich und offen gestellt sind, um neue Gedanken und Ideen hervorzubringen, oder evtl. auch provokant formuliert wurden, um die Teilnehmenden zu einem regen Austausch zu animieren. Ist angedacht, mehrere Runden durchzuführen, können die Fragen aufeinander aufbauen. Wichtig ist, dass zuvor u.a. geklärt wurde, was mit dem World Café erreicht werden soll und welches das Kernthema ist.
Die Gesprächsrunde sollten ca. 15 bis maximal 30 Minuten dauern. Innerhalb dieser werden die wichtigsten Ideen von den Teilnehmenden auf die Unterlage geschrieben oder gezeichnet. Ein akustisches Signal beendet die Runde und die Teilnehmenden sind dazu angehalten, sich zu durchmischen und in anderer Gruppenkonstellation an den anderen bereitgestellten Tischen einzufinden. Lediglich der Gastgeber bleibt sitzen. Dieser begrüßt die neuen Gäste, fasst das vorherige Gespräch kurz zusammen und startet eine erneute Diskussion. Oftmals werden drei bis maximal vier Runden (Tischwechsel) durchgeführt. Eine Reflexionsrunde sollte sich am Ende des World Cafés anschließen. Es ist auch möglich, mit den beschrifteten und bemalten Tischdecken eine "Vernissage" im Anschluss durchzuführen. Hierzu werden diese aufgehängt und die Teilnehmenden können sich die Ergebnisse durch herumwandern ansehen.

Die Methode World Café bietet einige Möglichkeiten der Variation: eine einzige Frage kann in mehreren Runden bearbeitet werden, die Gastgeber werden je Runde neu bestimmt, die Gruppe der ersten Runde trifft sich in der letzten wieder, nicht die Teilnehmenden sondern die Themen wandern (eine Karte mi einem Kerngedanken wird an den Nachbartisch gereicht) oder der Raum wird in Zonen geteilt in denen World Cafés zu verschiedenen Themen parallel ablaufen.

 

Geeignete Veranstaltungstypen

Ein World Café eignet sich für eine Gruppengröße von 12-2.000 Teilnehmenden. Insbesondere am Anfang einer Tagung oder zur Reflexion konkreter Fragen sollte es eingesetzt werden. Die Durchführung der Methode sorgt dafür, dass sich die Teilnehmenden schnell kennen lernen und austauschen. Voraussetzung für das Gelingen sind engagierten Teilnehmende, ein Moderator der den Verlauf begleitet sowie das passenden Setting.

Ressourcen

Je nach Umfang der zu bearbeitenden Fragen kann ein World-Café zwischen 45 Minuten und 3 Stunden dauern. Es wird ein Raum benötigt, in dem mehrere Tische mit genügend Abstand zueinander gestellt werden können. Idealerweise sind diese rund und es können vier bis maximal acht Stühle herangestellt werden. Auch die Akustik des Raums sollte mehrere parallel verlaufende Gesprächsrunden zulassen. Für die Tische werden weiße, beschreibbare Tischdecken oder eine beschreibbare Unterlage benötigt sowie einige Marker. Zudem sollten Kaffee, Tee, Erfrischungsgetränke und evtl. auch Kekse angeboten werden.