
eStories: Logbuch zum Einsatz digitaler Medien in der Lehre
Digitale Hochschullehre nach Corona?
Treibt Sie auch die Frage danach um, wie es nach Corona weitergeht? Wie wird sich die Hochschullehre entwickeln? Wird es wieder so wie vor Corona? Was nehmen Sie aus den digitalen Semestern bzw. hybriden Semestern mit in die Zukunft?
Das Medien- und E-Learning Team des HRZ lud dazu im Mai im Rahmen des Veranstaltungsprogrammes des Hochschuldidaktischen Netzwerks Mittelhessen zu einem offenen kollegialen Austauschformat rund um diese Fragen ein: In einem sogenannten Barcamp [1] entwickelten dabei die Teilnehmer:innen, unterstützt durch professionelle Moderationen, eigenständig den Ablauf und die Inhalte der Veranstaltung.
Was ist ein Barcamp?
Barcamps sind, kurzgesagt, eine Form der Gruppenmoderation. Bei einer als Barcamp angelegten Veranstaltung gibt es keine zuvor festgelegten Programmpunkte, sondern nur einen leeren Zeitplan mit viel Platz für eigene Themen der Teilnehmenden. Ein gemeinsames Oberthema gibt dabei die grobe Richtung vor.
Themen für Diskussionen können von den Teilnehmenden selbst anhand kurzer sprechender Titel, offener Fragestellungen oder sog. Pitches (engl. Kurzvorstellungen der Inhalte) vorgeschlagen werden. Für gewöhnlich übernehmen die Teilnehmenden, die ein Thema vorschlagen, auch die Moderation der zugehörigen Diskussionen.
Wie viele Diskussionen dabei gleichzeitig stattfinden können, hängt von der Zahl der Teilnehmenden und den räumlichen Bedingungen des Veranstaltungsortes ab. Von einer gemeinsamen Plenumsdiskussion in einer kleineren Gruppe, bis zu mehreren auf verschiedenen Räumen aufgeteilten und parallel stattfindenden Diskussionen ist hier alles möglich.
Anders als bei vielen Tagungen üblich, können und sollen die Diskussionen auf vielfältige Arten dokumentiert und abschließend der Öffentlichkeit bereitgestellt werden. Das Teilen von Informationen und offene Mitgestalten der Inhalte ist dabei wesentlicher Gegenstand der Barcamp-Methode.
Unsere Veranstaltung
Zu unserer ersten Veranstaltung dieser Art begrüßten wir an einem Freitagvormittag Teilnehmende verschiedener Fachbereiche und Zentren der Justus-Liebig-Universität, der Technischen Hochschule Mittelhessen und der Philipps-Universität Marburg.
Für die Planung war es uns als Veranstaltende wichtig, allen Interessierten der verschiedenen Hochschulen einen unkomplizierten Zugang zur Veranstaltung zu ermöglichen. Schnell entschied sich unser Team darum dafür, die Veranstaltung trotz mittlerweile wieder möglicher Präsenzveranstaltungen in einem Online-Format auszurichten.
Uns als Veranstaltende interessierte dabei die Sicht unserer Teilnehmenden als Lehrpersonen: Welche Erfahrungen haben diese während der Zeit der Pandemie gemacht und welche Vorstellungen haben sie über die Zukunft der eigenen Hochschullehre nach Corona? Welche Fragen bewegen sie dabei? Wobei wünschen sie sich Unterstützung?
In den folgenden digitalen Flipcharts erhalten Sie einen Einblick in die Inhalte unserer Diskussionen. Wie auch beim Mindmap-Format üblich, können Sie im Uhrzeigersinn, beginnend bei 3 Uhr, den chronologischen Verlauf der Diskussionen nachvollziehen.
Stichworte zu Diskussion 1: Wie können Online- und Präsenzlehre kombiniert werden?

Stichworte zu Diskussion 2: Wie kann »Online Kennenlernen« gelingen?

Was kommt als Nächstes?
Gegenstand der Diskussionen waren neben den gezeigten inhaltlichen Schwerpunkten vor allem die Reflexion der eigenen Lehrpraxis, aber auch der gegenseitige Austausch von Inspirationen und Best-Practice-Beispielen aus der aktuellen realen Lehrpraxis der Kolleg:innen.
Trotz der heterogenen Fächerkulturen wurden viele Themen identifiziert, die von den Teilnehmenden als gleichermaßen wichtig für ihre aktuelle Hochschullehre bewertet wurden.

Besonders interessant sind unserer Ansicht nach dabei folgende Punkte:
- [Vision] Der Einbezug der Studierenden in die Gestaltung der Lehre.
- [Vision] #studscicom (eine Initiative zu Wissenschaftskommunikation von und mit Studierenden).
- [Vision] Optionale Selbsttests anbieten, die Studierende nach eigenem Bedarf nutzen können.
- [Aktuell] Veranstaltungen mit Online-Tools interaktiver gestalten.
- [ToDo] Geschützte Räume für Studierende einrichten.
- [ToDo] Präsenz- und Onlinelehre zusammen denken.
- [ToDo] Die Diskussion [über die Gestaltung der digitalen Hochschullehre] in die Fachgruppe bringen und weiterentwickeln.
- [Baustelle] Studentische Sozialisierungsprozesse mitdenken und Kennenlernphasen einplanen.
Für uns wurde hier sehr deutlich sichtbar, wie viele Gemeinsamkeiten uns doch trotz der zahlreichen Unterschiede zwischen den Hochschulen und Fachkulturen verbinden. Das Barcamp zum Thema "Digitale Hochschullehre nach Corona" wurde als Gelegenheit zum fachbereichsübergreifenden kollegialen Austausch und zur Vernetzung mit Lehrenden und Berater:innen der JLU zusammenfassend von allen Teilnehmenden als sehr bereichernd empfunden.
Regelmäßiges Vernetzungstreffen
Das nächste Barcamp zur digitalen Hochschullehre wird vorraussichtlich wieder online am 18. November 2022 von 10:00 - 12:00 Uhr stattfinden.
Kontakt und Beratung

Dr. Maja Bärenfänger (Instructional Designerin, ILIAS-Support)
Hochschulrechenzentrum (HRZ)
E-Mail: Maja.Baerenfaenger@hrz.uni-giessen.de
Tel.: 0641-99-13082 (Erreichbarkeit: Mo-Fr, 9-14 Uhr)

Jana Tasch (Instructional Designerin, ILIAS-Support)
Hochschulrechenzentrum (HRZ)
E-Mail: jana.tasch@hrz.uni-giessen.de
Tel.: 0641-99-13096 (Erreichbarkeit: Mo-Fr, 9-14 Uhr)

Mirco Hilbert (ILIAS-Administration / Support)
Hochschulrechenzentrum (HRZ)
E-Mail: mirco.hilbert@hrz.uni-giessen.de
Tel.: 0641-99-13087 (Erreichbarkeit: Mo-Fr, 9-14 Uhr)
Sten Seegel (Instructional Designer, Video- und Audioproduktionen)
Hochschulrechenzentrum (HRZ)
E-Mail: sten.seegel@hrz.uni-giessen.de
Tel.: 0641-99-13086 (Erreichbarkeit: Mo-Fr, 9-16 Uhr)