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Wozu wissenschaftliche Datenbanken?

Hier machen wir euch mit den Grundlagen vertraut. Wir erklären, was sich hinter wissenschaftlichen Datenbanken verbirgt und welche Vorteile sie bieten.
Link zum Web of Science: https://www.webofscience.com
In Teil 1 unserer Videoserie „Wissenschaftliche Datenbanken“ machen wir euch mit deren Grundlagen vertraut. Wir erklären, was sich hinter wissenschaftlichen Datenbanken verbirgt und welche Vorteile sie bieten.

Wenn ihr eine wissenschaftliche Arbeit verfassen wollt, müsst ihr Quellen verwenden, die zuverlässig und wissenschaftlich fundiert sind. Das heißt, die Quellen müssen bestimmten Qualitätskriterien genügen. Wenn ihr nach allgemeinen Informationen zu Eurem Thema sucht, könnt ihr natürlich die üblichen Suchmaschinen oder Wikipedia nutzen. Für einen schnellen Einstieg ist das völlig in Ordnung. Wissenschaftliche Texte gehen darüber jedoch deutlich hinaus: Sie müssen nachvollziehbar und überprüfbar sein. Die enthaltenen Zitate sollten die Aussagen belegen. Die Texte müssen neutral und sachlich gehalten sein. Am Ende des Textes listet das Literaturverzeichnis die verwendeten Quellen auf. Außerdem wird in der Regel vor dem Veröffentlichen eine Qualitätskontrolle durch die Fachcommunity durchgeführt – ein sogenannter Peer-Review. Auf solche Quellen könnt ihr daher vertrauen.

Wissenschaftliche Datenbanken erschließen die Welt von Fachzeitschriften, Büchern und anderen Medien durch sogenannte „Metadaten“ oder auch „bibliografische Angaben“. Dahinter verbergen sich Informationen zu Autoren und Titel, Schlagworte, Abstracts, Ort und Datum der Veröffentlichung usw. Im Gegensatz zu den üblichen Suchmaschinen im Internet ermöglichen wissenschaftliche Datenbanken ein gezieltes Suchen nach wissenschaftlich relevanter Literatur. Die gefundenen Treffer sind zwar weniger zahlreich, dafür aber qualitativ wesentlich besser. In jedem Falle genügen sie den wissenschaftlichen Anforderungen an der Hochschule.

Grundsätzlich gilt, dass keine Datenbank alle Informationen enthält. Für die meisten Fächer gibt es spezifische Datenbanken, welche sich auf einen Bereich spezialisiert haben. Diese werden daher auch „Fachdatenbanken“ genannt. Für das Zusammentragen, Ordnen und Erschließen der verschiedenen Publikationen aus vielfältigen Quellen verlangen die Datenbankanbieter häufig Gebühren. Wissenschaftliche Datenbanken sind also nicht immer offen bzw. kostenfrei verfügbar. Hier kommt die Bibliothek ins Spiel. Sie kauft Lizenzen für wissenschaftlich relevante Datenbanken. Als Studierende könnt ihr diese Datenbanken dann kostenfrei nutzen. Um Datenbanken in vollem Umfang nutzen zu können, solltet ihr euch mit eurer s-Kennung authentifizieren oder im Uni-Netz befinden.

Die Suche in einer wissenschaftlichen Datenbank spart viel Zeit: Man muss nicht in die Bibliothek gehen und die Inhaltsverzeichnisse der Zeitschriften und Bücher durchblättern. Stattdessen kann man von jedem beliebigen Ort aus über eine Weboberfläche in einer Vielzahl von Zeitschriften, Büchern und anderen Medien stöbern. Die gefundenen Treffer lassen sich zudem leicht in ein Literaturverwaltungsprogramm wie z.B. Citavi exportieren.

Wenn man einen Artikel in einer Datenbank gefunden hat, bedeutet das noch nicht automatisch, dass auch der Inhalt im Volltext gelesen werden kann. Das liegt daran, dass es unterschiedliche Typen von Datenbanken gibt. Zunächst einmal unterscheidet man zwischen allgemeinen Datenbanken und Fachdatenbanken. Die einen sind fachübergreifend. Das heißt, sie sind für mehrere Fächer interessant. Die anderen sind fachspezifisch. Sie verzeichnen Literatur für ein bestimmtes Fach oder einen bestimmten Fächerbereich.
Folgende Datenbanktypen sind dabei besonders wichtig: Bibliografische Datenbanken enthalten Informationen über Publikationen. Man findet primär die bibliographischen Angaben zu einem Text, wie Autor, Titel oder Erscheinungsjahr. Die Texte selbst sind aber nicht zwangsläufig in der Datenbank enthalten. Volltextdatenbanken hingegen bieten direkt die vollständigen Texte einer Veröffentlichung an. Faktendatenbanken enthalten direkte Informationen wie z.B. statistische Daten, Firmen- und Produktdaten. Auch Online-Lexika, Wörterbücher und Nachschlagewerke könnte man hierzu zählen.

Einige Datenbanken bieten Sonderfunktionen an. Beispielsweise zeigen sie die Zitationshäufigkeit eines Artikels an, so dass man dadurch besonders wichtige Artikel identifizieren kann. Über die hier vorgestellten Typen hinaus gibt es noch weitere Datenbanken zum Beispiel für Bilder, Zeitungen, Personen, Dissertationen, Adressen und Firmen. Hinter manchen Datenbanken stecken ganze Portale, die zusätzliche Fachinformationen anbieten. Ein Beispiel ist das Fachportal Pädagogik.

Die beste Anlaufstelle, um eine passende Datenbank zu finden, ist sicher das Datenbank-Infosystem DBIS Dieses stellen wir euch in Teil #3 unserer Serie vor.

Vergleichen wir einmal die Recherche zwischen Google und der Datenbank „Web of Science“. Stellt euch vor, ihr möchtet eine Hausarbeit zum Thema „Lernen mit Social Media“ schreiben. Google findet dazu einige Millionen Treffer. Die ersten beiden Treffer sind Werbeanzeigen. Hinter Treffer 3 verbirgt sich Interessantes: Es handelt sich um einen Link zu Google Scholar, Googles Suchmaschine für wissenschaftliche Texte. Hier sind gleich drei wissenschaftliche Titel aufgelistet. Wie ihr dieser vielversprechenden Fährte in Google Scholar nachgehen könnt, zeigen wir euch in Teil 7. Unsere Google-Treffer-Liste beinhaltet Links zu Webseiten, Blogbeiträgen, einem YouTube-Video und anderen interessanten Seiten. Ob diese Seiten einem wissenschaftlichen Anspruch genügen, also zitierfähig sind, ist jedoch fraglich.

Vergleichen wir nun die Google-Suche mit der Suche in einer zentralen wissenschaftlichen Datenbank, dem „Web of Science“. Die Universitätsbibliothek hat eine Lizenz für die „Web of Science Core Collection“ erworben. Als Studierende der JLU könnt ihr diese Datenbank somit kostenfrei nutzen. Der schnellste Weg zur Datenbank führt über DBIS. Einen ausführlichen Überblick über DBIS geben wir euch in Teil #3.
Der erste Unterschied zwischen Google und dem „Web of Science“ wird bereits am Suchfeld auf der Startseite deutlich: Die Sprache ist Englisch. Das ergibt Sinn, da die meisten wissenschaftlich relevanten Artikel auf Englisch erscheinen.
In der Basis-Suche könnt ihr festlegen, in welchen Datenbankfeldern gesucht wird – voreingestellt ist „Topic“, also das Thema. Soll stattdessen beispielsweise im Titel gesucht werden, so kann dies im Dropdown-Menü ausgewählt werden. Zwar werden nur relativ wenige Treffer gefunden. Diese sind im Vergleich zu den Treffern unserer Google-Suche jedoch um ein Vielfaches wertvoller.
Noch besser wird die Liste, wenn man die Sortierung vom Erscheinungsjahr auf die Zitationshäufigkeit umstellt. So erhält man genau die Artikel, die in der Fachcommunity einen besonders hohen Stellenwert haben.
Treffer 1 passt thematisch sehr gut. Hier lohnt sich die nähere Betrachtung. Wir haben Glück: Über die Verfügbar-Schaltfläche gelangen wir dank der Lizenzierung durch die UB sogar direkt zum Volltext. ihr wisst nun, warum sich die Suche in wissenschaftlichen Datenbanken lohnt.

Noch einmal kurz zusammengefasst:
Wissenschaftliche Datenbanken liefern hochwertige Literatur und andere Medien, die den Anforderungen wissenschaftlichen Arbeitens genügen.
Es gibt verschiedene Typen wissenschaftlicher Datenbanken: Oft sind sie fachspezifisch und nicht immer gelangt man direkt zum Volltext.
Die Suche in wissenschaftlichen Datenbanken ist wesentlich präziser. Die Bibliothek sorgt für den kostenfreien Zugang.
Viele wissenschaftliche Datenbanken sind zentral über das Datenbank-Infosystem DBIS erreichbar.
In Teil #2 unserer Serie zeigen wir, wie JUSTfind im Tab „Artikel&Mehr“ die Ergebnisse aus einer Vielzahl von Datenbanken präsentiert. Das ist einer der schnellsten Wege zu wissenschaftlichen Artikeln.

Zeigt uns doch mit dem Daumen, wie ihr das Video findet oder schreibt es in die Kommentare.


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