Funktionen

So funktionieren wissenschaftliche Datenbanken

Wissenschaftlichen Datenbanken funktionieren im Grunde alle ganz ähnlich. Spezifisch sind sie hinsichtlich ihrer fachlichen Ausrichtung und manchmal bieten sie auch Sonderfunktionen, die andere nicht haben.
Das folgende Video erklärt, worin sich alle ähnlich sind und ist daher ein allgemeiner Einstieg in die Funktionsweise. Wenn ab Teil #6 einzelne Datenbanken vorgestellt werden, zeigen wir daher auch nur noch deren Besonderheiten. Die Basics findet ihr hier und in den Seiten zu den Suchtechniken.
Willkommen zu Teil 4 unserer Serie zu wissenschaftlichen Datenbanken. In den vorherigen Teilen haben wir euch schon erklärt, was wissenschaftliche Datenbanken sind, wozu ihr sie braucht und wie ihr sie findet. Wenn euch das noch unbekannt vorkommt, schaut euch das besser vorher nochmal an.
 
Darauf aufbauend erklären wir in diesem vierten Teil die grundlegenden Funktionen fast aller wissenschaftlicher Datenbanken: Den Zugang, die Suchmöglichkeiten, die Treffer- und Detailseiten, die Beschaffung der Texte und hilfreiche Sonderfunktionen.
 
Wir beginnen mit dem Zugang. Das wichtigste Werkzeug für den Zugang zu einer Datenbank ist euer Webbrowser. Wenn ihr den Weg zu einer Datenbank noch nicht kennt, ist der beste Startpunkt die Homepage der UB. Von dort gelangt ihr über den Link „Weitere Infoquellen“ zum Datenbankinformationssystem DBIS. Frei zugängliche Datenbanken könnt ihr von da aus direkt aufrufen.
Details zu DBIS haben wir in Teil #3 ja schon besprochen, schaut im Zweifelsfalle da noch einmal hinein.
 
Bei zugangsbeschränkten Datenbanken müsst ihr euch erst anmelden, wenn ihr nicht im Uni-Netz seid. Der Link „Zugriff von außerhalb“ in DBIS oder der Button „Volltextzugriff“ in JUSTfind führt euch zur Anmeldung an unserem EZ-Proxy-Server.
Unser Bookmarklet vereinfacht das Ganze, seine Verwendung lohnt sich, wenn ihr häufiger zugriffsbeschränkte Datenbanken von Zuhause aus nutzen wollt. Die Adresse findet ihr in der Videobeschreibung.
Solltet ihr nicht an der JLU studieren, gibt es sicher einen ähnlichen, einfachen Weg. Falls nicht, erkundigt euch bei eurer Bibliothek.
 
Die Suche. Einfache und Erweiterte Suche sowie Suchtechniken.
 
Die Mehrzahl der Datenbanken erwartet euch zunächst mit einem einzigen Suchfeld. Diese sogenannte „Einfache Suche“ bietet zwar meist nur beschränkte Möglichkeiten, ist dafür aber sehr leicht zu bedienen.
 
In einer Datenbank werden die bibliografischen Angaben in unterschiedlichen Feldern gespeichert – anders als in Google. Wenn man in der Einfachen Suche Begriffe eingibt, wird in allen Datenbankfeldern gleichzeitig nach den Begriffen gesucht. So kann sich ein Suchbegriff dann auch schon einmal im Abstract oder im Inhaltsverzeichnis versteckt haben und ist im Suchergebnis nicht immer sofort erkennbar.
 
In manchen Datenbanken, wie z.B. dem Web of Science, könnt ihr wählen, in welchen Feldern gesucht werden soll. Bestimmte Autoren, Titel oder andere Merkmale können so viel gezielter ermittelt werden.
 
Nahezu jede Datenbank bietet jedoch auch eine Erweiterte Suche, welche wesentlich präziseres Recherchieren unterstützt.
 
Betrachten wir dies am Beispiel der FIS Bildung-Literaturdatenbank. Hier können mehrere Datenbankfelder gleichzeitig durchsucht werden, die Verknüpfung kann mit UND, ODER und NICHT erfolgen. Auch Suchfilter erlauben Einschränkungen.
 
Übrigens kennt Google die Erweiterte Suche auch, sie ist nur ein bisschen versteckt.
 
Manche Datenbanken bieten noch weitere Suchmöglichkeiten.
Im Web of Science kann man beispielsweise nach Titeln suchen, in welchen bestimmte Autoren oder Werke zitiert werden.
Fast immer ist in den Suchfeldern auch der Gebrauch von sogenannten Boole’schen Operatoren wie AND, OR und NOT möglich.
In Teil 5 unserer Serie gehen wir auf solche und andere Techniken näher ein und zeigen euch, wie ihr damit noch effektiver suchen könnt.
 
Trefferseiten. Trefferliste, Eingrenzung, Detailansicht.
 
Wenn ihr eure Suche abgeschickt habt, werden die Treffer in einer Kurzansicht aufgelistet. Meist werden nicht alle, sondern nur die ersten zehn Treffer gezeigt. Die Sortierung variiert, manche Datenbanken errechnen ähnlich wie Google einen Relevanzwert nach einem geheimen Rezept, oder sie sortieren nach Datum.
 
Im Web of Science kann man sogar nach Zitations- oder Nutzungshäufigkeit sortieren, so dass besonders populäre Titel gefunden werden können.
 
Das nachträgliche Eingrenzen der Treffermenge ist meist über sogenannte Facetten bzw. Filter möglich. Hier kann nach weiteren Kriterien gefiltert werden, z.B. nach Buchkapiteln oder Dokumenttypen.
 
Neben den Trefferlisten gibt es in allen Datenbanken auch Detailansichten. Diese Ansicht schauen wir uns wieder am Beispiel der FIS Bildung an. Klickt ihr auf einen Titel, zeigen sich die detaillierten bibliografischen Angaben.
 
Beschaffung. Verfügbarkeitsprüfung.
 
In den meisten Datenbanken findet ihr in der Trefferliste oder der Detailansicht Hinweise darauf, wie ihr zum Text gelangt. Wenn ihr Glück habt, ist der Volltext direkt erreichbar, andernfalls könnt ihr eine Volltextsuche starten oder die Verfügbarkeit prüfen.
Über den sich öffnenden sogenannten Linkresolver wird geprüft, ob der Artikeltext durch die JLU Gießen lizenziert ist, oder ggf. als gedrucktes Medium in der UB vorhanden ist.
 
Betrachten wir nun noch einige hilfreiche Sonderfunktionen, mit denen die Datenbanken meist ausgestattet sind.
 
Merklisten helfen dabei, Treffer zu sammeln, insbesondere, wenn diese über mehrere Seiten verteilt sind. Als Beispiel betrachten wir diesmal die Datenbank PsycINFO von EBSCO. Viele weitere bekannte Datenbanken wie MEDLINE haben übrigens exakt die gleiche EBSCO-Oberfläche.
Klickt bei Treffern, welche in die Merkliste aufgenommen werden sollen, einfach auf das zugehörige Ordner-Symbol mit dem Plus. Wenn ihr fertig seid, wechselt in die Ordner-Ansicht. Nun könnt ihr beispielsweise die Liste drucken, per Mail verschicken, speichern oder exportieren.
Das ist besonders praktisch, wenn ihr die bibliografischen Angaben in einem Literaturverwaltungsprogramm wie Citavi weiterverwenden möchtet, beispielsweise um die Titel in eure Literaturliste einzufügen.
Für den Export stehen verschiedene Formate bereit. In manchen anderen Datenbanken müsst ihr euch übrigens anmelden, um die Merkliste zu nutzen.
 
Fast alle Datenbanken merken sich den Suchverlauf und erlauben später die Wiederholung oder Veränderung der Suche.
 
In vielen Datenbanken kann daraus auch ein sogenannter „Alert“ erstellt werden, um euch zu benachrichtigen, wenn neue passende Inhalte in die Datenbank aufgenommen werden. So bleibt ihr zu eurem Thema auch gleich auf dem Laufenden. Um die Alerts nutzen zu können, müsst ihr euch erst bei dem Dienst anmelden.
 
Hilfe
Fast alle Datenbanken bieten Hilfeseiten an, welche ihre Funktionen und Suchmöglichkeiten vorstellen. Der Besuch lohnt sich insbesondere, wenn ihr eine Datenbank auch später häufiger verwenden wollt.
 
In späteren Teilen dieser Serie werden wir euch einige zentrale Datenbanken genauer vorstellen.
 
Metasuche.
Bisher haben wir euch gezeigt, wie ihr jeweils einzelne Datenbanken nutzen könnt. Alternativ kann man auch mehrere Datenbanken gleichzeitig durchsuchen. Wie das mit JUSTfind geht, ist in Teil 3 erklärt.
Es gibt weitere Möglichkeiten, beispielsweise über die Suchoberfläche eines Literaturverwaltungsprogramms wie Citavi. Dort wäre in vielen Fällen sogar der direkte Download von Artikeltexten im Uni-Netz möglich.
Auch große Anbieter wie EBSCO erlauben oft, mehrere ihrer Datenbanken gleichzeitig zu durchsuchen.
Ihr habt nun gelernt, wie Datenbanken grundsätzlich funktionieren und wie sie zu bedienen sind. Wir fassen kurz zusammen:
DBIS listet alle relevanten Datenbanken auf.
Manche Datenbanken sind frei, bei anderen müsst ihr euch erst anmelden.
Die grundlegenden Bedienkonzepte aller Datenbanken sind gleich.
Unterschieden wird zwischen der Einfachen und Erweiterten Suche.
Es lohnt sich, gezielt in bestimmten Datenbankfeldern zu suchen.
Die Suchergebnisse können weiter gefiltert und anders sortiert werden.
Zu jedem Treffer gibt es eine Detailseite.
Die Suche nach den Volltexten kann aus der Datenbank heraus gestartet werden.
Hilfreiche Zusatzwerkzeuge sind Merklisten, Exporte, Suchverläufe, Alerts, Hilfe und Metasuchen.
 
Zeigt uns doch mit dem Daumen, wie ihr das Video findet oder schreibt es in die Kommentare.


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