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Grundlagen (= Teil A)

In Teil 5A (Grundlagen) werden die Vorbereitungen zur Recherche besprochen. Dazu zählt neben dem Anlegen einer Recherche-Dokumentation auch die Präzisierung des Themas sowie die Auswahl der Suchwerkzeuge.
Hier findet ihr die Vorlage für die Dokumentation eurer Recherchen.
Willkommen zur Miniserie „Suchtechniken“, dem fünften Baustein unserer Serie zu wissenschaftlichen Datenbanken.
 
Mit der richtigen Recherche-Strategie und den passenden Techniken erhöht ihr die Qualität eurer Arbeit und spart gleichzeitig eine Menge Zeit. Man kann den Prozess grob in die Teile Vorbereitung, Durchführung und Sichtung gliedern. Die Darstellung als Kreislauf hat damit zu tun, dass ihr in aller Regel mehrere Recherche-Durchläufe macht, weil euch im Verlauf und beim Lesen jede Menge neuen Ideen kommen werden.
 
Damit ihr den Überblick behaltet, empfehlen wir euch die Dokumentation eurer Recherche. Eine Beispieldokumentation, die ihr gerne benutzen könnt, haben wir euch zum Download bereitgestellt. Den Link findet ihr in der Videobeschreibung.
Die Recherche-Dokumentation legt ihr am besten gleich mit in euren Projektordner, in den ihr ohnehin alles für eure Abschlussarbeit oder sonstige Publikation legt.
Damit habt ihr den ersten Schritt der Recherchevorbereitung bereits erfolgreich bewältigt – die Dokumentation ist angelegt.
 
Im restlichen Teil dieses Videos sprechen wir über die Themeneingrenzung, die Auswahl eines geeigneten Suchwerkzeugs und wo die Unterschiede zum googlen liegen.
 
In anderen Teilen der Miniserie befassen wir uns in Teil B mit dem Finden der richtigen Suchwörter mit Hilfe einer Wortliste. Damit ist die Vorbereitung geklärt und es geht ab Teil C um die Praxis. Dort wird gezeigt, wie ihr Suchbegriffe miteinander kombiniert. Im vierten Teil wird gezeigt, wie ihr die Treffer sammelt und auswertet.
 
Ganz wichtig vor der eigentlichen Literaturrecherche ist, dass ihr euer Thema ausreichend eingegrenzt habt. Falls ihr dazu Tipps braucht, macht euch nachher durch ein passendes Video, eine Internetquelle oder ein Buch aus eurer Bibliothek schlau. An der JLU Gießen könnt ihr auch die Schreibberatung besuchen.
 
Teilt euch eure Zeit bis zur Abgabe in Phasen ein und überlegt, wie viel Raum die Literaturrecherche einnehmen soll. Denn schließlich will alles auch beschafft, gelesen und verarbeitet werden.
 
Ziel der Literaturrecherche ist es, aus einer unüberschaubar großen Menge die relevanteste und qualitativ hochwertigste Literatur in bewältigbarem Umfang mit möglichst wenig Zeitaufwand zu ermitteln.
 
Bei einer zu unpräzisen Suche erhaltet ihr einen ungünstigen Treffer-Mix relevanter und irrelevanter Literatur – das ist hier der gelbe Bereich. Zu viel Wichtiges wird hierbei übersehen. Gleichzeitig macht euch der „Beifang“ zu schaffen, denn die nicht relevanten Ergebnisse müssen ebenfalls geprüft werden und kosten daher wertvolle Zeit.
 
Bessere Suchtechniken führen hingegen zu kleineren Trefferlisten mit mehr relevanten Treffern und weniger Ausschuss. Ein einziges Suchwerkzeug reicht übrigens selten aus, da keines alle relevante Literatur verzeichnet.
Suchmaschinen wie z.B. Google indexieren automatisiert nur die Inhalte von öffentlichen Internetquellen, also vor allem Webseiten. „Crawler“ genannte Computer durchforsten alles, was über Links frei erreichbar ist. Das Ranking der Treffer hängt von undurchsichtigen Algorithmen ab.
 
Man nennt diesen sichtbaren Teil des Internet auch „Surface Web“. Die für euch wertvolle Literatur ist demnach nicht mit einer oberflächlichen Suche zu finden. Ohne Datenbanken bleiben die Inhalte im sogenannten „Deep Web“ verborgen und können von Suchmaschinen nicht oder nur bruchstückhaft gefunden werden.
 
Da wissenschaftliche Datenbanken meist unterschiedliche Schwerpunkte haben, solltet ihr mehrere berücksichtigen. In Teil #3 haben wir gezeigt, wie ihr mit DBIS die passenden findet. Wie man mit JUSTfind mehrere Datenbanken gleichzeitig durchsucht, war Gegenstand in Teil #2.
 
Betrachten wir ein Beispiel: Nehmen wir einmal an, euer Thema würde lauten: „Lösung oder Irrweg? Der Einsatz von Mobilgeräten in Vorlesungen zur Unterstützung des Lernens.“
Eine Suchmaschinen-Suche mit den Begriffen „Smartphone“ und „Hochschule“ ergibt siebeneinhalb Millionen Treffer. Da die erste Seite keine relevanten Treffer zeigt, ergänzen wir „Artikel“.
Das Ergebnis sieht zwar interessant aus, aber auch hier sind keine wissenschaftlichen Artikel zu finden.
 
Versuchen wir das Gleiche in der thematisch passenden Datenbank FIS Bildung. Wir erhalten zwar lediglich 18 Treffer, jedoch scheinen hier einige bereits sehr relevant zu sein, z.B. „Der Einsatz von Smartphones und Tablet-PCs“ und „SmartDevices in der Vorlesung“. Es handelt sich um einen Sammelwerksbeitrag und einen Zeitschriftenaufsatz. Auch die formalen Kriterien an wissenschaftliche Texte sind somit erfüllt. Das gilt übrigens auch für die weiteren Treffer der Liste, erkennbar an den enthaltenen Dokumententypen.
Der Klick auf „Volltext“ führt uns hier sogar direkt zum Artikel-PDF.
 
Nun kennt ihr die wichtigsten Unterschiede zwischen Suchmaschinen und wissenschaftlichen Datenbanken. Für ein erstes Informieren über ein neues Themengebiet ist die Suche mit Google, Wikipedia oder sozialen Medien aber völlig in Ordnung und durchaus zu empfehlen. Zitierbare wissenschaftliche Literatur findet ihr aber nur in einer wissenschaftlichen Datenbank oder über JUSTfind. In den Teilen #2 und #3 haben wir das Wichtigste dazu schon gezeigt.
 
In den drei folgenden Teilen dieser Miniserie zeigen wir euch darüber hinaus noch ein paar Profi-Tipps, um auch wirklich die beste Literatur für euer Thema zu finden.
 
Wir fassen kurz zusammen:
Dokumentiert eure Recherche, gerne mit unserer Vorlage Grenzt euer Thema ein und macht eine Zeitplanung Ziel ist, hochwertige Literatur in kurzer Zeit zu finden Wissenschaftliche Datenbanken liefern präzisere und hochwertigere Ergebnisse, als Suchmaschinen.
 
Im nächsten Teil zeigen wir euch, wie ihr gute Suchbegriffe finden könnt.


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