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3.1 Muss-, Soll- und Kann-Inhalte unterscheiden

Didaktische Reduktion in drei Schritten

Um die für Ihre Zielgruppe relevanten Inhalte auszuwählen, müssen Sie die vorhandene Stofffülle und Ihr umfangreiches Wissen über "Ihre" Software reduzieren und anpassen. Dabei sind Ihnen diese drei Schritte hilfreich:

1. Schritt: Muss-, Soll- und Kann-Inhalte unterscheiden

Aus den gesamten vorliegenden Inhalten werden diejenigen ausgesucht, die wesentlich für die Zielerreichung sind. Dabei empfiehlt es sich, vor dem Hintergrund der Lernziele die Inhalte nach Muss-, Soll- und Kann-Inhalten zu unterteilen. Folgende Fragen helfen Ihnen bei der Ermittlung dieser Inhalte weiter:
Muss: Was ist vorgegeben (z. B. durch die Modulordnung, die Verantwortliche bzw. der Verantwortliche der Hautpveranstaltung)?
Soll: Was ist zum Erreichen des Lernziels erforderlich?
Kann: Was wünschen Sie sich darüber hinaus, was die Teilnehmerinnen und Teilnehmer können sollen?

2. Schritt: Die qualitative Stoffreduktion

Nun erfolgt die qualitative Stoffreduktion. Die Komplexität der Inhalte wird an den (vermuteten) Wissensstand der Teilnehmerinnen und Teilnehmer angepasst und ggf. vereinfacht. Die zuvor ausgewählten Inhalte werden durch Grafiken, Bilder, Beispiele, Anekdoten, Analogien o. ä. veranschaulicht.
In diesem Zusammenhang ist es häufig besser, ein Themengebiet exemplarisch zu bearbeiten, als zu versuchen, das Ganze in seiner kompletten Breite darzustellen oder auf breiter, aber theoretischer Ebene abzuhandeln. Durch das Prinzip des exemplarischen Lernens können Sie die Lehrenden zu mehr Selbständigkeit anregen: Sie stellen einen bestimmten, typischen Aspekt innerhalb Ihrer Software dar, der dann von den Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf andere, aber ähnliche Situationen übertragen werden soll. Dazu sind allerdings intensive Übungs- und Wiederholungsphasen notwendig. Später sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer das Gelernte dann im Alltag (ohne unterstützende Lehrperson) anwenden können.

3. Schritt: Strukturierung der Inhalte

Zum Schluss werden die Inhalte logisch und nachvollziehbar strukturiert, so dass auch die Zusammenhänge eines komplexen Themengebiets deutlich werden.

Praxistipp:

Holen Sie Ihre Teilnehmerinnen und Teilnehmer da ab, wo sie stehen!
Vermeiden Sie zu viele Fachbegriffe – das schüchtert unter Umständen ein!
Quellen:
vgl. Johansen et al. 2010: 21-25
vgl. Macke, Hanke u. Viehmann 2012: 112-114


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