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2.3 Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer befassen sich am PC mit anderen Dingen

Es ist natürlich sehr verlockend, bei der Arbeit am PC auch mal eben die privaten Mails zu überprüfen oder den Facebookstatus zu aktualisieren. So geht es wahrscheinlich auch dem einen oder anderen Teilnehmenden Ihrer Softwareschulung.
Sie können natürlich in der ersten Sitzung deutlich machen, ob Sie dies dulden oder nicht. Manche Lehrende finden es nicht schlimm, wenn die schnelleren Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Zeit mit Hilfe des Internets überbrücken, da sie sich derweilen auf die langsameren Personen konzentrieren können und die übrigen trotzdem beschäftigt wissen. Sie können aber auch die schnelleren Teilnehmerinnen und Teilnehmer bitten, den anderen zu helfen oder kniffligere Aufgaben zur weiteren Beschäftigung im Thema bereithalten.
Schwieriger wird es allerdings, wenn die Beschäftigung mit anderen Dingen ein Zeichen für mangelnde Motivation oder völliger Verweigerung ist. In diesem Fall hilft nur ein klärendes Gespräch im Anschluss an die Sitzung, um zu eruieren, woran es liegt: Langweilt sich die Person oder ist sie/er vielleicht überfordert? Sie können das Gespräch beginnen, indem Sie die entsprechende Person fragen, was ihr/ihm in der heutigen Sitzung gut gefallen hat, um sich dann langsam an die Frage nach der Motivation heranzutasten. Es kann natürlich auch eine ganz andere Ursache haben, die vielleicht in der privaten Situation der Teilnehmerin/des Teilnehmers oder auch deren/dessen aktuellen Befindlichkeit liegt. Nehmen Sie es also nicht persönlich und beziehen Sie eine ablehnende Haltung nicht sofort auf sich als Lehrperson bzw. als Angriff auf Ihre Lehrkompetenz.
Damit sich keine größeren Unstimmigkeiten anstauen, aus denen dann Konflikte wachsen können, ist es sinnvoll, zwischendurch immer mal wieder die Befindlichkeiten des Kurses abzufragen. Im Kapitel "Feedback" werden Ihnen verschiedene Methoden vorgestellt, die Sie dazu verwenden können. Vielleicht kann das Problem der mangelnden Motivation auch ganz einfach durch den Einsatz verschiedener Aufgabentypen, Sozialformen oder aktivierender Methoden beseitigt werden.

Praxistipp:

Gehen Sie häufiger im Raum herum und zeigen Sie Präsenz! Sitzt man nur vorne, neigen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer schneller dazu, sich mich anderen Dingen zu beschäftigen.
Quellen:
vgl. Gerbig u. Gerbig-Calcagni 1998: 92, 95-98
vgl. Lehnert 1995: 398-401


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