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3.1 Fehlende Lehrerfahrung der Lehrperson

Es ist ganz natürlich, dass Sie als Anfänger noch nicht über so viel Lehrerfahrung verfügen, so dass Sie vor Ihrer ersten Softwareschulung vielleicht zunächst verunsichert sind. Klicken Sie sich doch einmal durch den ersten Teil dieses Moduls und schauen, ob die dort hinterlegten Tipps Ihnen weiterhelfen. Was wichtig ist: Lassen Sie sich nicht von Startschwierigkeiten den Mut nehmen! Erinnern Sie sich an Kurse oder auch Schulfächer, die Ihnen gut gefallen haben und überlegen Sie, was die Lehrperson dort gemacht hat, so dass Ihnen genau diese Veranstaltung so positiv in Erinnerung geblieben ist. Wie war die Lehrveranstaltung aufgebaut? Welche Methoden wurden angewandt? Wie konnte die Lehrperson die Teilnehmerinnen und Teilnehmer motivieren? Wie ging sie mit Problemen, Störungen und Schwierigkeiten um? Auf diese Weise können Sie Vorbilder ausmachen, an denen Sie sich orientieren können.
Außerdem ist es hilfreich, sich mit anderen Lehrenden auszutauschen. Welche Erfahrungen haben diese gemacht? Wie sind sie mit gewissen Aspekten umgegangen? Fragen Sie doch einfach mal, ob Sie bei einem „alten Hasen“ hospitieren dürfen. Auf diese Weise können Sie sich einiges abschauen. Der hier hinterlegte Hospitationsbogen kann Ihnen hilfreich sein bei der Vorbereitung eines Besuchs einer Kollegin oder eines Kollegen, bei der Formulierung von Beobachtungen und der späteren Auswertung. Sie können sich aber auch mal die Angebote des Hochschuldidaktischen Kompetenzzentrums anschauen! Dort finden Sie ein umfangreiches Angebot an Veranstaltungen, Beratungsmöglichkeiten sowie Materialien und Werkzeuge, mit denen Sie Ihre Lehre erfolgreich gestalten können. Außerdem haben Sie dort die Möglichkeit, sich zur Umsetzung Ihrer Lehrideen schulen, beraten und begleiten zu lassen.
Ihre positive Einstellung zur Software, zur Veranstaltung sowie zu den Teilnehmerinnen und Teilnehmern überträgt sich auch auf Ihren Kurs und kann dementsprechend das Lehr-Lern-Klima beeinflussen. Bewahren Sie sich also die Freude an „Ihrer“ Software und lassen Sie sich nicht von didaktischen Unsicherheiten beunruhigen!
Trotzdem gibt es bestimmte Fragen, die sich alle Lehranfängerinnen und Lehranfänger vor ihrer ersten Schulung stellen:
  • Was ist, wenn ich den roten Faden verliere?
Nutzen Sie anfangs Notizzettel oder die Notizfunktion in PowerPoint - auch wenn Sie dies vielleicht normalerweise gar nicht mögen. Verlieren Sie nun den roten Faden, nehmen Sie sich einen Moment, um sich zu sammeln und  zu orientieren. Sie können dies auch ganz offen sagen, denn dafür hat jeder Verständnis und wahrscheinlich hat es auch jeder selbst schon einmal bei einem Referat erlebt. Wahrscheinlich werden Ihnen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sogar helfen und Ihnen einige Stichworte zurufen.
  • Was ist, wenn ich eine Antwort nicht weiß?
Auch in diesem Fall können Sie völlig offen dazu stehen, dass Sie im Moment die Antwort nicht wissen. Sie können die Frage dann auch an die Gruppe zurückgeben, vielleicht kann sie ja eine oder einer der übrigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer beantworten. Ist dies nicht der Fall, so haben Sie die Möglichkeit, die Antwort einfach das nächste Mal nachzureichen. Das gibt Ihnen etwas Zeit, sich mit anderen Lehrpersonen zu beraten oder die Lösung über die entsprechende Literatur oder das Internet zu suchen. Wenn Sie möchten, so können Sie auch die Gruppe bitten, sich ebenfalls bis zum nächsten Mal mit der Frage zu beschäftigen und zu versuchen, diese zu lösen - zum Beispiel mit Hilfe des Handbuches.
  • Was ist, wenn eine Teilnehmerinnen oder ein Teilnehmer mehr weiß als ich?
Dieser Fall kann durchaus eintreten, ist aber für Sie auf keinen Fall schlimm oder sogar peinlich. Sie können sich diesen Umstand dann zunutze machen, indem Sie die betreffende Person bitten, sich um langsamere Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu kümmern oder der gesamten Gruppe etwas zu zeigen und zu erklären. Auch wenn es darum geht, dass eine Freiwillige oder ein Freiwilliger eine Übung präsentieren soll, kann eine fortgeschrittene Person im Kurs hilfreich sein.
Schwieriger wird es, wenn diese Person dadurch Ihre Kompetenzen anzweifelt. Hier kann es sinnvoll sein, dies in einem Vier-Augen-Gespräch zu klären.

Praxistipp:

Bleiben Sie zeitlich und inhaltlich flexibel, damit Sie nicht so leicht aus der Ruhe kommen.
Nutzen Sie die Erfahrungen anderer Lehrender und tauschen Sie sich mit diesen aus.
Quellen:
vgl. Böhmann u. Schäfer-Munro 2008: 14-18
vgl. Gerbig u. Gerbig-Calcagni 1998: 93f.
vgl. Lehnert 1995: 19f., 27-32


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