Funktionen

3.2 Vorführen der Programme vs. eigenes Ausprobieren der Software vs. geführte Exploration

Gerade Lehranfängerinnen und Lehranfänger sind vor der ersten Durchführung der Softwareschulung unsicher, wie sie an die Vermittlung der einzelnen Schritte innerhalb der Software herangehen sollen:
  • Sollen sie eine Einleitung über eine PowerPoint-Präsentation machen und dann die Arbeit mit der Software über Screenshots, Videos oder direkt am PC vorführen?
  • Sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Zeit zuschauen und im Anschluss selbst die einzelnen Schritte am PC nachvollziehen oder direkt Schritt für Schritt mitmachen?
  • Kann man die Teilnehmerinnen und Teilnehmer nach einer Demoaufgabe mit einer Übungsaufgabe „alleine lassen“ und sie ohne weitere Erläuterungen einfach mal versuchen lassen?
Dass Sie sich mit diesen Fragen auseinandersetzen, zeigt Ihnen doch schon mal eines: Sie haben ganz vielfältige Möglichkeiten, die Übung im Umgang mit der Software für Ihre Kursteilnehmerinnen und Kursteilnehmern zu gestalten! Letztendlich stellt sich die Frage, womit fühlen Sie sich am wohlsten und auch sichersten? Sie können auch verschiedene Varianten ausprobieren und schauen, womit Ihr Kurs am besten zurechtkommt, gerade was das parallele Ausprobieren zu Ihren Erläuterungen angeht. Wenn Sie merken, dass der Kurs dadurch zu unkonzentriert ist, dann machen Sie die Aufgabe zunächst vor und im Anschluss sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer es Ihnen nachmachen. Sie können auch eine Wiederholungsübung oder Hausaufgabe von einer Freiwilligen bzw. einem Freiwilligen vormachen lassen.
Achten Sie beim Vorführen am PC auf ein angemessenes Tempo, sodass die Zuschauerinnen und Zuschauer wirklich die Möglichkeit haben, jeden Schritt nachzuvollziehen, am besten sogar mitzuschreiben. Auch wenn es ein Skript gibt, kann dies später nützlich sein.
Sie können das Vorführen vorab zu Hause üben, wenn möglich sogar einer anderen Person vormachen. Auf diese Weise werden Sie merken, ob Ihre Unterweisung zu schnell oder zu ungenau war und wo es möglicherweise zu Missverständnissen oder Fragen kommen kann. Am Anfang ist es hilfreich, wenn Sie sich für die Unterweisung ein kleines Drehbuch erstellen, damit Sie später nicht wichtige Hinweise vergessen oder bestimmte Schritte nicht ausreichend erläutern. Gerade weil Ihnen die Software so vertraut und die einzelnen Abläufe darin so geläufig sind, kann so etwas durchaus passieren!
Nach einer gut vorgeführten Demoaufgabe können Sie den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ruhig Zeit geben, um erst einmal alleine mit der Übungsaufgabe zurechtzukommen. Dies vor allem dann, wenn ihnen die Aufgabe schon aus der Hauptveranstaltung vertraut ist. Dabei stehen Sie als Ansprechpartnerin bzw. Ansprechpartner natürlich weiterhin zur Verfügung und helfen, wenn es irgendwo Probleme gibt. Dennoch können Sie den Teilnehmerinnen und Teilnehmern dadurch deutlich machen, dass Sie auf diese Weise eine Alltagssituation nachstellen, in der sie später auch ohne Ihre Hilfe mit der Software umgehen können sollen.

Paktikertipp:

Üben Sie die Unterweisung vorab Schritt für Schritt! Erstellen Sie einen kurzen Ablaufplan, damit Sie nichts vergessen!
Quellen:
vgl. Gerbig u. Gerbig-Calcagni 1998: 95f.
vgl. Lehnert 1995: 95-97, 268-272, 374-378


Bisher wurde noch kein Kommentar abgegeben.