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3.3 Vermittlung von Kursinhalten in einer zu großen Gruppe

In einer zu großen Gruppe können banalere Dinge zu einem Problem werden und so den ganzen Ablauf ins Stocken bringen. In der Regel wird vorab darauf geachtet, dass dieser Fall nicht eintritt, trotzdem kann es durchaus vorkommen, dass Sie einer Gruppe von vielleicht 30 Personen grundlegende Softwarekenntnisse vermitteln müssen.
Hier ist eine gute Organisation wichtig: Klären Sie schon so viel wie möglich vorab, indem Sie vor Kursbeginn die Teilnehmerinnen und Teilnehmer anschreiben und wichtige Dinge auf diesem Weg erläutern. Dies können die Bedingungen zum Scheinerwerb, Anwesenheit und Fehlzeiten oder auch die Installation der Software vorab sein. Nutzen Sie Screencasts, um die Installation oder kleinere Schritte innerhalb der Software von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern eigenständig erarbeiten zu lassen. Bilden Sie Gruppen, um mit Methoden, wie zum Beispiel dem "Stationenlernen" oder der "Leittextmethode" unterschiedliche Aufgaben bearbeiten zu lassen. Achten Sie dabei auf eine klare Aufgabenstellung, damit es nicht zu vermehrten Rückfragen kommt. Wenn die Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den eigenen Laptops arbeiten, können Sie ihnen auch gestatten, andere Räume zu nutzen oder bei gutem Wetter auch draußen zu arbeiten. Wenn dies nicht möglich ist, dann lüften Sie den Raum häufiger und fügen Sie zwischendurch immer wieder Entspannungsphasen und Pausen ein, damit die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich etwas erholen und so die volle Aufmerksamkeit wiedererlangen können.
Trotzdem gibt es einige Problemfelder, die Sie sich in diesem Fall vor Augen halten müssen: Für Sie als Lehrperson bedeutet eine große Gruppe zunächst einmal mehr Arbeit, denn Sie müssen Ihre Aufgaben und Übungen differenzieren, um unterschiedlichen Lernpersönlichkeiten und somit auch Aufmerksamkeitsspannen gerecht zu werden. Sie müssen zudem versuchen,  jeder Teilnehmerin und jedem Teilnehmer möglichst das gleiche Maß an Aufmerksamkeit zukommen zu lassen, alle Fragen, Probleme und Stolpersteine ernst nehmen und trotzdem nicht die gesamte Gruppe, sowie Ihre Strukturierung und Zeitplanung aus den Augen verlieren.
Für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bedeutet eine größere Gruppe ein größeres Maß an Anonymität: Dies kann für manche Personen bedeuten, dass sie sich mehr zurücknehmen und in der Masse untertauchen können. Für schwächere oder schüchterne Teilnehmerinnen und Teilnehmer kann diese Anonymität aber auch ein großer Nachteil sein, da sie sich vor so vielen Menschen vielleicht gar nicht trauen, eine Frage zu stellen. Hier ist etwas Fingerspitzengefühl von Ihrer Seite gefragt, um herauszufinden, ob sich solche Persönlichkeiten unter Ihren Teilnehmerinnen und Teilnehmer befinden, so dass Sie diese dann entsprechend fordern und fördern können.

Praxistipp:

Planen Sie ausreichend Zeitpuffer ein, damit Sie Unvorhergesehenes nicht aus der Ruhe bringt!
Quelle:
vgl. Lehnert 1995: 258-264, 274f.


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