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4.3 Fehlende Motivation der Teilnehmerinnen und Teilnehmer

Für den Lernerfolg ist es wichtig, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer motiviert und aufgeschlossen bei der Sache sind. Ist das nicht der Fall, so kann dies vielfältige Ursachen haben, die im Thema des Kurses, im Lehr-Lern-Klima oder auch in den persönlichen Befindlichkeiten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer liegen können. Folgende persönlichen Gründe können hier zum Beispiel ursächlich sein:
  • Angst vor Beurteilung (durch die Lehrperson bzw. die Gruppe) oder davor, sich lächerlich zu machen oder mit der eigenen Aussage auf Widerstand in der Gruppe zu stoßen.
  • Da alle anderen schweigen, möchte man durch eine Wortmeldung nicht negativ auffallen.
  • Fehlendes Interesse an der Veranstaltung bzw. am aktuellen Thema.
  • Schüchternheit und/oder fehlendes Selbstvertrauen.
  • Unsicherheit bezüglich des eigenen Wissens; Angst, etwas Falsches zu sagen.
  • Das Gefühl, dass ein Einbringen seitens der Teilnehmerinnen und Teilnehmer nicht gewünscht ist.
Hier sind Ihre Sozialkompetenzen als Lehrperson gefragt! So können schon verschiedene Lehrmethoden oder ein Wechsel der Sozialform die Lösung sein, wodurch sich z. B. zurückhaltendere Teilnehmerinnen oderTeilnehmer besser beteiligen können und Hemmschwellen abgebaut werden. Die bzw. der Lehrende kann schon durch einfache Maßnahmen und das Einhalten einiger Regeln viel dafür tun, um die Motivation zu erhalten oder diese sogar zu steigern:
  • Die Softwareschulung klar und nachvollziehbar strukturieren und diesen Plan auch einhalten.
  • Beobachten, was den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Spaß macht bzw. sie interessiert, und dies in die Lehrplanung einbeziehen.
  • Die Erwartungen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ermitteln (Feedback!) und dann auch ernst nehmen; Wünsche, Vorschläge und Ideen aufgreifen, wo dies möglich und sinnvoll erscheint.
  • Bei der Stoffvermittlung an Erfahrungen und Vorwissen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer anknüpfen. Dies auch bei der Aufgabenstellung durch unterschiedliche anspruchsvolle Arbeitsaufträge berücksichtigen.
  • Vorwissen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer abfragen, um unnötige Wiederholungen zu vermeiden (Langeweile!).
  • Pro-/Contra-Debatten und Entscheidungssituationen (z.B. Quiz) regen meist die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu aktiver Teilnahme an.
  • Wenn der/die Lehrende selbst Spaß an der Sache zeigt, kann das die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mitreißen.
  • Auf ein angemessenes Tempo achten, d.h. nicht zu schnell und nicht zu langsam.
  • Monotonie vermeiden! Abwechslung bei den Lehrmethoden, Sozialformen und Medien; aktive und passive Phasen sollten sich abwechseln.
  • Unterschiedliche Lerntypen (visuell, auditiv, kinästhetisch) berücksichtigen.
  • Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer möglichst häufig selbst aktiv werden lassen. Dies bannt auch die Gefahr langweiliger Monologe im Tutorium!
  • Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Raum für autonome Entscheidungen einräumen, z. B. in dem man Wahlmöglichkeiten bei Fragen, Arbeitsaufträgen, Veranstaltungsinhalten usw. anbietet.
Quellen:
vgl. Gerbig u. Gerbig-Calcagni 1998: 95-98
vgl. Johansen et al. 2010: 77-79
vgl. Lehnert 1995: 392-408
vgl. Rinke 2000: 77-83


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