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5.3 Einzelarbeit als überwiegende Arbeitsform führt zu fehlender Gruppenzusammengehörigkeit

Die Einzelarbeit wird im Softwareunterricht gerne genutzt, da ja die Teilnehmerinnen und Teilnehmer später möglichst alleine mit dem entsprechenden Programm umgehen können soll. Leider führt dies - je nach Gruppenzusammensetzung - hin und wieder dazu, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer keinen Kontakt untereinander suchen. Dabei ist dies manchmal sehr hilfreich, gerade wenn die Wissenstände der einzelnen Personen stark voneinander abweichen, denn dann können die Stärkeren den Schwächeren helfen, was Sie als Lehrperson entlastet.
Ein erster Schritt, um die Personen miteinander bekannt und ein wenig vertraut zu machen, ist eine Vorstellungsrunde in der ersten Sitzung. Dies können Sie gerne auch durch ein Kennenlernspiel auflockern. Manche Lehrende bevorzugen auch eine familiärere Lernumgebung in ihrem Kurs und bieten ihren Teilnehmerinnen und Teilnehmern das "Du" an, was natürlich auch einen großen Einfluss auf die Gruppezusammengehörigkeit und somit das "Wir"-Gefühl hat. Dennoch ist es Geschmacksache und beide Seiten sollten sich damit wohlfühlen.
Mit dem gegenseitigen Kennenlernen sind die ersten Hemmungen abgebaut, so dass Sie nun auch verschiedene Sozialformen nutzen können, um die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in Partner- oder auch Gruppenarbeit miteinander arbeiten zu lassen. Im Kapitel "Methoden" können Sie nachlesen, wie Sie zum Beispiel mit Hilfe der "Think-Pair-Share"-Methode abwechselnde Sozialformen einsetzen können.
Ein Wechsel der Sozialformen und Methoden hat zudem auch den positiven Nebeneffekt, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer motivierter sind. Personen, die sich untereinander kennen, unterstützen sich nicht nur gegenseitig, wenn sie mal nicht weiterwissen oder wenn es darum geht, einen Fehltermin aufzuarbeiten, sie gehen auch lieber in den Kurs und positiver an das Thema heran.
Quellen:
vgl. Gerbig u. Gerbig-Calcagni 1998: 17f.
vgl. Johansen et al. 2010: 66-77
vgl. Lehnert 1995: 381f.


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