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4.2.3 Partner- und Gruppenarbeit

Die Partner- und Gruppenarbeit

Manche Lehrpersonen haben aus ganz unterschiedlichen Gründen Bedenken, andere Sozialformen als den vertrauten Frontalunterricht und die gern genutzte Einzelarbeit einzusetzen. So fehlt in manchen Gruppen der nötige Kontakt untereinander und somit auch die Bereitschaft sich auf die Arbeit im Team einzulassen. Im Kapitel "Methoden" bekommen Sie Möglichkeiten aufgezeigt, wie Sie die Gruppenzusammengehörigkeit stärken können (z. B. durch ein Kennenlern-Spiel zu Beginn des Seminars). Es können auch Hemmungen auf Seiten der Teilnehmerinnen und Teilnehmer vorhanden sein, sich die vorhandenen oder mitgebrachten, privaten PCs zu teilen. Dies müssen Sie vorher ermitteln, denn niemand sollte sich bei der Teamarbeit unwohl fühlen.

Praktikertipp:

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer müssen die Bereitschaft und Kompetenz zur Arbeit im Team mitbringen, sonst nützen auch die ausgefeiltesten Aufgabenstellungen nichts.
Für schwierige Aufgaben, die (einzelne) Teilnehmerinnen und Teilnehmer vielleicht vor Herausforderungen stellen, oder Themenbereiche, die sich gut arbeitsteilig erarbeiten lassen, bietet sich allerdings die Partner- oder auch Gruppenarbeit an. Durch die Arbeit im Team können sich zudem auch schüchterne Teilnehmerinnen und Teilnehmer einbringen, so dass auf diese Weise auch Hemmschwellen abgebaut werden. Viele Lehrende berichten sogar davon, dass die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in der Regel von sich aus zur Partnerarbeit tendieren, um sich gegenseitig bei der Problemlösung zu unterstützen.

Praktikertipp:

Unterstützen Sie es, wenn sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gegenseitig helfen. Dies verschafft Ihnen mehr Zeit für die Fragen und Schwierigkeiten der übrigen Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
Eine Arbeit im Team muss allerdings von Ihrer Seite her gut vorbereitet und eingeführt werden. Das bedeutet für Sie natürlich zunächst einen höheren Zeit- und Arbeitsaufwand. In der Durchführungsphase sollten Sie sich dann allerdings zurücknehmen, die Arbeit der Gruppen beobachten und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern nur als Berater zur Verfügung stehen. Auf diese Weise fördern Sie die selbständige und handlungsorientierte Arbeitsweise der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie deren Austausch untereinander.
Achten Sie dabei auch darauf, ob sich einzelne Teilnehmerinnen oder Teilnehmer aus der Gruppenarbeit zu sehr herausnehmen oder hervortun. Eine gute Möglichkeit, dies von vorneherein zu unterbinden, ist eine klare Aufgabenverteilung innerhalb der Gruppe. Sollen z. B. Plakate erstellt werden, dann können Sie mit Hilfe von Rollenkärtchen vorab einen Schreiber, einen Zeitwächter, einen Moderator usw. festlegen. Im Internet finden Sie dazu vorgefertige Gruppen- und Rollenkärtchen, die Sie nur noch ausdrucken müssen.

Praktikertipp:

Lassen Sie vor einer Präsentation den Zufall entscheiden, wer das Gruppenergebnis vorstellen soll. Auf diese Weise sind alle Gruppenmitglieder gezwungen sich mit der Aufgabe auseinanderzusetzen.
Lassen Sie sich doch mal von den in diesem Modul vorgestellten Methoden inspirieren oder schauen Sie gerne unter den weiteren Informationen, welche Methoden sich für Ihre Softwareschulung umsetzen lassen, um so verschiedene Sozialformen anzuwenden.
Quelle:
vgl. Johansen et al. 2010: 73-76


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