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Konzepte, Methoden und Erfahrungen

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Einsatz von E-Portfolios in der musikwissenschaftlichen Lehre am Beispiel des Seminars 'Musikbezogene Berufsfelder'

Erfahrungsbericht

Setting und Inhalt der Lehrveranstaltung

Am Institut für Musikwissenschaft/Musikpädagogik wurde das E-Portfolio als Leistungsnachweis einer semesterbegleitenden Veranstaltung mit dem Titel 'Musikbezogene Berufsfelder' eingesetzt. Die Methode E-Portfolio wurde zu Beginn des Semesters ausführlich vorgestellt und eingeführt. Im Rahmen der Seminarkonzeption ersetzte das E-Portfolio dann die sonst übliche Hausarbeit und diente gemeinsam mit einem Vortrag während des Semesters als Leistungsnachweis (30% Referat, 70% E-Portfolio).

Didaktisches Lehrkonzept und eingesetzte Lehrmethoden

Das Seminar befasst sich mit Grundlagen zur Sozialgeschichte musikbezogener Berufe, zur Ausbildungssituation, möglichen Tätigkeitsfeldern und deren Einstiegsvoraussetzungen für Musikwissenschaftler und Musikpädagogen. Ausgewählte Tätigkeitsprofile wie bspw. Dirigent, Musiklektor, Musikredakteur, o.ä. werden im Mittelpunkt der Betrachtungen stehen. Zusätzlich ist eine Exkursion zu einer ausgewählten musikbezogenen Institution geplant, die von Teilnehmern des Seminars selbst zu organisieren ist.
Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Seminars sollen jeweils in einer Tandem-Partnerschaft ein musikbezogenes Berufsfeld erarbeiten und dieses in Form eines Referats und eines Portfolios ausarbeiten. Der Tandem-Partner fungiert als sogenannter Chairman, der dem/der anderen ein Feedback gibt. Das Feedback bezieht sich zunächst auf das Referat. Anhand eines Feedbackkatalogs werden verschiedene Parameter beobachtet und anschließend gemeinsam reflektiert. Während und nach Erstellung des E-Portfolios wird dieses speziell für den Chairman freigegeben, sodass dieser den Arbeitsprozess, Inhalte, Struktur etc. im Rahmen eines Peerfeedbacks begleiten kann. Feedback zum Vortrag erfolgt unmittelbar im Anschluss an das Referat. Rückmeldung zu Inhalten etc. des E-Portfolios sind in Absenzphasen vorzunehmen.

Das eigene Portfolio soll zunächst nur dem Chairman, später dann allen Seminarteilnehmern und -teilnehmerinnen freigegeben werden. Das fertige Portfolio wird zum Ende des Seminars als Leistung über ein Übungsobjekt abgegeben werden.

Zu Beginn des Seminars wird während der Seminarzeit (Präsenz) gemeinsam ein Katalog von Leitfragen erarbeitet, an dem sich die Teilnehmenden während der Vorbereitung der Referate und später auch der Portfolioarbeit orientieren. Auf Grundlage des ausgearbeiteten Katalogs (Rahmenbedingungen, Anforderungsprofil, Tätigkeitsprofil, Beruf/Einstiegschancen, Kontakte im Raum Gießen und Umgebung) erstellt die Seminarleiterin eine Portfoliovorlage, die bereits das Grundgerüst des Portfolios inkl. der Leitfragen enthält.

Technische Aspekte

- Portfoliovorlage als Vorlage für die Teilnehmenden zur Erstellung der Portfolios.
- Übung zur Abgabe der fertigen Portfolios.
- Dateien mit organisatorischen und inhaltlichen Anweisungen.
- Weblinks zu Einrichtungen, zu denen Exkursion durchgeführt werden.
- Objektblöcke zur Gliederung der Kurs-Inhalte.
- Die Nutzung von ILIAS erfolgte über Stud.IP. Da es keine direkte Kopplung der beiden Systeme gibt ist bei E-Mailversand u.ä. zu berücksichtigen!

Reflexion des Einsatzes

Durch den begleitenden Einsatz von Übungen während des Semesters konnte der Umgang mit ILIAS geübt und für die Bewertung vorausgesetzt werden. Zudem war es möglich einen Überblick über musikbezogene Berufsfelder zu geben. Der Einsatz von E-Portfolios eignete sich aufgrund der Möglichkeit der Einbindung von Audiodimensionen explizit für die Musikwissenschaft, die klassische Hausarbeit ermöglicht hier nur die Angabe von Links etc.. Die Nutzung der Studierenden waren überaus unterschiedlich: Einige haben vielerlei Gestaltungsmöglichkeiten (Bilder, weiterführende Links etc.) verwendet, andere wiederum reichten im Grunde eine Hausarbeit in elektronischer Form ein und nutzten nur die nötigsten Formatierungsoptionen . Grundsätzlich klang das ein oder andere Mal an, dass die Handhabe des Programms gewöhnungsbedürftig und oftmals auch umständlich sei.

Insgesamt konnte ILIAS den Ansprüchen und Zielen des Seminars mit seinen Funktionen gerecht werden und erwies sich als absolut geeignete Methode, um Kompetenzen zu erweitern, die gerade für das Orchideenfach Musikwissenschaft auf dem Arbeitsmarkt von Vorteil sein können. Im Folgenden sind ein paar Anregungen aufgeführt, die beachtet werden können und sollten:

- Keine Kopplung zu Stud.IP daher darauf hinweisen, dass E-Mailadresse eingegeben wird, um Infos zu erhalten
- Sitzung mit Einführung ins ILIAS wurde von den Teilnehmenden als positiv empfunden, könnte je nach Konzeption evtl. besser am Ende des Semesters erfolgen
- Die Ergebnisse waren nach Fertigstellung für alle sichtbar (freigegeben), was bei Hausarbeiten nicht der Fall ist
- Studierenden, die bisher ausschließlich das Format "Hausarbeit" kennen, sollten die unterschiede zum Portfolio aufgezeigt werden
- Evtl. hilft die Erstellung eines vorbereitenden Manuskripts mit Ideen für die Anordnung und Gestaltung, um der Gefahr eines elektronischen Fließtextes zu entgehen
- Konzeptionell sollten ggf. semesterbegleitend Zwischenergebnisse vorgestellt werden, um dass die Teilnehmenden sich gegenseitig Anregungen für Gestaltung und Aufbau des neuen Mediums geben können

Unterstützung und Beratung

Zugunsten einer zeitwirtschaftlichen Unterrichtsvorbereitung war der Kontakt zu Herrn Hilbert äußerst hilfreich. Diverse Einstellungen in den zahlreichen Ebenen von ILIAS sind für einen nicht geübten bzw. routinierten Nutzer oft nur mühsam zu finden/nachzuvollziehen.

Ansprechpartner bezüglich des Erfahrungsberichts:

Hochschulrechenzentrum
Mirco Hilbert
Gruppe Medien und E-Learning
E-Mail: mirco.hilbert@hrz.uni-giessen.de
Tel.: 0641 / 99 130 97

Zentrum für fremdsprachliche und berufsfeldorientierende Kompetenzen (ZfbK)
Hochschuldidaktik
E-Mail: hochschuldidaktik@zfbk.uni-giessen.de
Telefon: 0641 / 98 442 144

Sonstiges

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Kurz-Steckbrief

Angaben zur Veranstaltung
Veranstaltungstyp:
Seminar
Veranstaltungsmodus:
semesterbegleitend
Setting:
Präsenzveranstaltung
Gruppengröße:
ca. 10-35 TN
Angaben zu(r) verwendeten Lehr-Lern-Methode(n) und ggf. Prüfungsmethoden
Lehrmethode(n):
Einsatzbereich(e):
Prüfungsmethode
Sozialform(en):
Zeitbedarf:
Aufwand für Nachbereitung mittel (ca. 1 Std.)
Zeitbedarf für Durchführung mittel (ca. 1 Std.)
Vorbereitungsaufwand gering
Materialbedarf:
Beamer
Laptop
Internetzugang
Raumbedarf:
PC-Raum
Seminarraum
Personeller Bedarf:
1 Lehrperson
technischer Support

Bilder

Lehrkonzept

Beispiele

Nutzung der Stud.IP - ILIAS Schnittstelle
Gestaltungshinweise für schriftliche Arbeiten zum Seminar
Formular Institutsaushang

Links