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E-Learning-Zusatzangebot zur Unterstützung der Mathematik- und Statistik-Grundlagenvorlesung am Fachbereich 09Erfahrungsbericht |
Setting und Inhalt der Lehrveranstaltung
Unsere Grundlagenvorlesung für die Erstsemesterstudierenden des Fachbereichs vermittelt im Wintersemester Grundkenntnisse in Statistik und der Nutzung der freien Statistiksoftware R. Zwei SWS bestehen aus einer Vorlesung zu statistischen Inhalten. In zwei weiteren SWS besuchen die Studierenden Tutorien mit ca. 25 TeilnehmerInnen, in denen Beispielaufgaben bearbeitet werden, teilweise per Hand, aber überwiegend mit R.
Das E-Learning-Angebot wurde als Ergänzung zu diesem Veranstaltungssetting erstellt. Es war nicht obligatorisch, ein Bestehen mit Bestnote war auch ohne die Nutzung des Angebots möglich. Wir wollten den Studierenden lediglich die Möglichkeit geben, Inhalte noch einmal zu wiederholen und in weiteren Übungsaufgaben anzuwenden.
Wir erstellten daher wöchentlich Lernmodule in ILIAS zu den Themen der jeweiligen Woche, z. B. Einführung in die beschreibende Statistik, Lineare Regression (mit und ohne R), Varianzanalyse, Vektoren und Matrizen.
Das E-Learning-Angebot wurde als Ergänzung zu diesem Veranstaltungssetting erstellt. Es war nicht obligatorisch, ein Bestehen mit Bestnote war auch ohne die Nutzung des Angebots möglich. Wir wollten den Studierenden lediglich die Möglichkeit geben, Inhalte noch einmal zu wiederholen und in weiteren Übungsaufgaben anzuwenden.
Wir erstellten daher wöchentlich Lernmodule in ILIAS zu den Themen der jeweiligen Woche, z. B. Einführung in die beschreibende Statistik, Lineare Regression (mit und ohne R), Varianzanalyse, Vektoren und Matrizen.
Didaktisches Lehrkonzept und eingesetzte Lehrmethoden
n der Veranstaltung sollen die Studierenden ausreichende Kenntnisse erwerben, um einfache Datensätze, z. B. aus Bachelor- oder Masterarbeiten, selbstständig mit Hilfe von R auswerten und interpretieren zu können. Dies setzt voraus, dass sie sowohl die statistischen Hintergründe wie auch den Umgang mit der Software beherrschen, was viele Studierende zunächst überfordert. Die Zeit in den Tutorien reicht jedoch nicht aus, um auf alle Probleme einzugehen. Daher wollten wir den Studierenden die Möglichkeit bieten, mit Hilfe der ILIAS-Lernmodule sowohl die statistischen Inhalte als auch den Umgang mit der Software zu wiederholen. Die Lernmodule erheben dabei keinen Anspruch auf inhaltliche Vollständigkeit, sondern greifen einzelne Themen aus der Lehrveranstaltung noch einmal auf, die erfahrungsgemäß vielen Studierenden Probleme bereiten.
Ein wichtiger Bestandteil der Lernmodule sind dabei Screencasts, bei denen ein Computerbildschirm abgefilmt und ein mündlicher Kommentar dazu aufgenommen wird.
Da es sich bei den Lernmodulen um ein Zusatzangebot handelt, das nicht in Zusammenhang mit der Prüfungsleistung steht, ist die Zeit, die die Studierenden investieren, ihnen komplett freigestellt.
Ein wichtiger Bestandteil der Lernmodule sind dabei Screencasts, bei denen ein Computerbildschirm abgefilmt und ein mündlicher Kommentar dazu aufgenommen wird.
Da es sich bei den Lernmodulen um ein Zusatzangebot handelt, das nicht in Zusammenhang mit der Prüfungsleistung steht, ist die Zeit, die die Studierenden investieren, ihnen komplett freigestellt.
Technische Aspekte
Für die Screencasts sind ein gutes Mikrofon und eine passende Software, z. B. Camtasia, mit leistungsfähigem PC erforderlich. Die Screencasts zu R können am PC erstellt werden, für die Screencasts zu statistischen Inhalten hat sich die Arbeit mit OneNote am Microsoft Surface Pro bewährt. Hier wird der "Tafelanschrieb" gefilmt und kommentiert. Mittels Stifteingabe wird dazu das, was im Tutorium an die Tafel geschrieben würde, mit einer Stifteingabe in OneNote am Tablet eingetragen. Dabei ist es auch möglich, Datensätze mit der Tastatur einzutippen, Einträge vorzubereiten oder Grafiken zu importieren. Während des Schreibens wird, wie bei einem herkömmlichen Tafelanschrieb auch, die Vorgehensweise erläutert. Dabei ist es im Gegensatz zum herkömmlichen Video, in dem der Lehrende vor der Tafel gefilmt wird, von Vorteil, dass nicht die Person des Vortragenden im Vordergrund steht, sondern der Inhalt. Fehler können zudem leicht korrigiert und die Sequenz dann erneut gefilmt werden, was bei einem Video nicht ohne größere Brüche möglich ist.
Reflexion des Einsatzes
Wir hatten das Angebot ursprünglich mit der Absicht konzipiert, den Studierenden vor allem bei der Arbeit mit R zu helfen. Die Lernmodule zu statistischen Inhalten waren eher als Beiwerk gedacht. Tatsächlich zeigte sich aber, dass die Studierenden die Lernmodule vor allem zur Klausurvorbereitung nutzten, also anders als erhofft.
Generell wurden die Lernmodule gut angenommen. Allerdings hatten wir den Zeitbedarf für die Erstellung während des Semesters stark unterschätzt, sodass die Lernmodule im Verlauf des Semesters immer weniger gut ausgearbeitet waren.
Schwierig war vor allem die genaue Abstimmung der E-Learning-Inhalte auf die Vorlesung und die Tutorien, z. B. bzgl. der behandelten Inhalte und vor allem auch bzgl. der Terminologie.
Aus den beiden letztgenannten Punkten ergibt sich ein deutlicher Erweiterungs- und Überarbeitungsbedarf. Weitere Informationen konnten wir aus dem Feedback von acht Lerntagebuchautoren ziehen, die begleitend zur Vorlesung anhand von Leitfragen Blogbeiträge zu ihrem Nutzungsverhalten und zu ihren Gedanken zum Angebot schrieben.
Wir sind zwiegespalten, was die Beurteilung angeht. Einerseits vertreten wir die Ansicht, dass jeder Studierender lernen sollte, wie es für ihn oder sie am besten passt. Andererseits haben wir das Gefühl, durch das E-Learning-Angebot die Konsumentenhaltung unter den Studierenden noch weiter zu fördern. Die Studierenden lobten das Angebot, wünschten sich jedoch ausführlichere Lernmodule, insbesondere zum Semesterende hin, mehr Informationen zu den Lösungswegen und detaillierte Erklärungen zu Fachbegriffen, was unsere Vorbehalte wegen des Konsumentenverhaltens weiter stützt.
Generell wurden die Lernmodule gut angenommen. Allerdings hatten wir den Zeitbedarf für die Erstellung während des Semesters stark unterschätzt, sodass die Lernmodule im Verlauf des Semesters immer weniger gut ausgearbeitet waren.
Schwierig war vor allem die genaue Abstimmung der E-Learning-Inhalte auf die Vorlesung und die Tutorien, z. B. bzgl. der behandelten Inhalte und vor allem auch bzgl. der Terminologie.
Aus den beiden letztgenannten Punkten ergibt sich ein deutlicher Erweiterungs- und Überarbeitungsbedarf. Weitere Informationen konnten wir aus dem Feedback von acht Lerntagebuchautoren ziehen, die begleitend zur Vorlesung anhand von Leitfragen Blogbeiträge zu ihrem Nutzungsverhalten und zu ihren Gedanken zum Angebot schrieben.
Wir sind zwiegespalten, was die Beurteilung angeht. Einerseits vertreten wir die Ansicht, dass jeder Studierender lernen sollte, wie es für ihn oder sie am besten passt. Andererseits haben wir das Gefühl, durch das E-Learning-Angebot die Konsumentenhaltung unter den Studierenden noch weiter zu fördern. Die Studierenden lobten das Angebot, wünschten sich jedoch ausführlichere Lernmodule, insbesondere zum Semesterende hin, mehr Informationen zu den Lösungswegen und detaillierte Erklärungen zu Fachbegriffen, was unsere Vorbehalte wegen des Konsumentenverhaltens weiter stützt.
Unterstützung und Beratung
Eine Einführung in ILIAS durch das Hochschulrechenzentrum ist unverzichtbar. Hilfreich ist das Coaching des Hochschuldidaktischen Kompetenzzentrums am ZfbK der JLU. Für die Umsetzung unseres Projekts stand uns eine studentische Hilfskraft zur Verfügung. Wenn mehr als eine Person an der Erstellung des Angebots arbeitet, ist es sehr wichtig, die Aufgaben klar abzugrenzen.
Sonstiges
Ansprechpartner bezüglich des Erfahrungsberichts:
Hochschulrechenzentrum
Mirco Hilbert
Gruppe Medien und E-Learning
E-Mail: mirco.hilbert@hrz.uni-giessen.de
Tel.: 0641 / 99 130 97
Zentrum für fremdsprachliche und berufsfeldorientierende Kompetenzen (ZfbK)
Hochschuldidaktik
E-Mail: hochschuldidaktik@zfbk.uni-giessen.de
Telefon: 0641 / 98 442 144
Hochschulrechenzentrum
Mirco Hilbert
Gruppe Medien und E-Learning
E-Mail: mirco.hilbert@hrz.uni-giessen.de
Tel.: 0641 / 99 130 97
Zentrum für fremdsprachliche und berufsfeldorientierende Kompetenzen (ZfbK)
Hochschuldidaktik
E-Mail: hochschuldidaktik@zfbk.uni-giessen.de
Telefon: 0641 / 98 442 144
Kurz-Steckbrief
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