Der Grund dafür, dass Sie sich Zahlenreihe II besser als Reihe I merken konnten, liegt in der geringen Kapazität des Kurzzeitgedächtnisses begründet. Als Faustregel kann man davon ausgehen, dass man sich etwa 7 plus minus 2 Informationseinheiten merken kann.  

Wie diese Informationseinheiten aber im Detail aussehen, ist variabel. So konnten Sie im obigen Beispiel entweder jede Ziffer als eigenständige Informationseinheit betrachten (Reihe I), oder aber die Ziffern in größere Informationseinheiten verpacken, wie etwa die Daten von Halloween, Valentinstag, etc. (Reihe II).

Vergleichbar ist dies mit den Sitzplätzen in einem Bus. Sie haben sieben Sitzplätze zu vergeben. Sie können diese Plätze nun an Personen vergeben, die nur ein Tshirt und eine Hose tragen. Oder an solche, die neben T-Shirt und Hose auch noch mehrere Jacken, Handschuhe und eine Mütze tragen (mehr Informationen pro Einheit). Die Anzahl der Sitze bleibt gleich, die Menge an Kleidungsstücken (=verstauten Informationen) kann jedoch variiert werden.