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Maßnahmen zur Förderung sozialer Nähe und aktiver Beteiligung, die zwischen den Sitzungen umgesetzt werden können

Auch nach den synchronen Sitzungen können Sie als Lehrende einiges tun, um den Kontakt zu den Studierenden zu halten und die Zusammenarbeit zwischen den Studierenden zu fördern - um so den Aufbau einer Community of Learning zu unterstützen.
  • Zur Stärkung des Kontakts zwischen Ihnen und den Studierenden eignen sich z. B. eine Drop-out-Zeit direkt im Anschluss an die synchrone Sitzung sowie individuelle und offene Online-Sprechstunden. Nach Abschluss des Semesters ist es außerdem sinnvoll, sich durch die Bildung einer Fokusgruppe ein ausführliches Feedback zur Veranstaltung einzuholen.
  • Um den Kontakt zwischen den Studierenden zu stärken, gestalten Sie die Selbstlernphasen so, dass die Studierenden kollaborativ zusammenarbeiten. Auch die Vorbereitung auf die Prüfung kann für die Vertiefung sozialer Nähe in der Lerngruppe genutzt werden, indem Sie hierbei Gruppen- oder Partnerarbeiten bzw. Peer Review-Szenarien einsetzen.

Ausführliche Informationen zu den im Video vorgestellten Ideen

Online-Sprechstunde und Drop-Out-Zeit

Sprechstunden helfen dabei, den Lernenden Verfügbarkeit und Ansprechbarkeit zu signalisieren. Dabei können Sie zwischen offenen Online-Sprechstunden und Einzelterminen unterscheiden. Offene Sprechstunden dienen explizit zum Klären von inhaltlichen Fragen und jede_r kann ohne Anmeldung vorbeikommen. Einzelterminen hingegen können individuell gebucht werden (z. B. über das ILIAS-Tool „Buchungspool“ oder die Stud.IP „Sprechstunde“).
Auch eine Drop-Out-Zeit direkt im Anschluss an die Lehrveranstaltung kann als offene Sprechstunde zum Klären inhaltlicher Fragen dienen. Zu diesem Zeitpunkt sind die Studierenden „warm gelaufen“ und haben dann oft andere, tiefergehende oder individuellere Fragen als zum Beginn der Sitzung, wo sie sich noch einfinden müssen. 
Wenn in der Drop-Out-Zeit oder der offenen Sprechstunde Fragen auftauchen, die für alle Studierenden von Interesse sind, können Sie diese im Forum kommunizieren oder in der nächsten Sitzung aufgreifen. Hier können Sie die Fragestellerin oder den Fragesteller auch direkt einbinden, indem er oder sie den Forumseintrag übernimmt oder in der nächsten Sitzung an die Frage erinnert. Sie zeigen damit Wertschätzung für die Fragen Ihrer Studierenden und schaffen einen Raum, in dem sie sich gerne trauen, ihre Fragen zu stellen.

Lernen in den Selbstlernphasen: Gemeinsam, statt einsam

Um den Austausch der Studierenden zu fördern, richten Sie Ihren Fokus doch mal auf die kollaborative und kommunikative Gestaltung der Selbstlernphasen. Diese dienen dazu, dass Studierende Sitzungen inhaltlich vor- oder nachbereiten.
Zur Vorbereitung gehört es häufig, sich in ein neues Thema einzuarbeiten, z.B. mit Hilfe eines Lernvideos oder durch das Lesen wissenschaftlicher Texte. Die zu bewältigenden Wissensberge können dabei für manche Studierenden unüberwindbar erscheinen, entweder aufgrund der schieren Masse an Texten und Videos oder auch aufgrund von Verständnisschwierigkeiten.
  • Wenn es um das Klären offener Fragen geht, kann eine offene Online-Sprechstunde ein passendes Angebot sein.
  • Wenn es aber um das Gefühl der Überforderung geht, ist es manchmal einfach nur hilfreich, sich gegenseitig Leid zu klagen und sich zu vergewissern, dass es anderen auch so geht wie einem selbst. Weisen Sie als Lehrende hier beispielsweise auf die Möglichkeit hin, in Lernplattformen wie Stud.IP eigene Gruppen zu erstellen und dort per Chat oder Forum zu kommunizieren. Wichtig ist dabei der Hinweis, dass Sie keinerlei Einblick in diese Studiengruppen haben.
Die Nachbereitung von Sitzungen lässt sich ebenfalls gut für die Vertiefung der Lerngemeinschaft nutzen.
Beispielsweise durch
  1. das Verfassen eines gemeinsamen Protokolls zur Sitzung als Blogbeitrag,
  2. durch die Bearbeitung einer Anwendungsaufgabe in Partner- oder Gruppenarbeit,
  3. oder durch die kollaborative Erstellung eines Wikis oder Glossars zur Veranstaltung, in denen Inhalte vertieft oder zusammengefasst werden.

Angebote zur Prüfungsvorbereitung

Je nach Leistungsnachweis (schriftliche Ausarbeitungen, Übungen, Tests, …) kann der Kontakt zu und zwischen den Studierenden „nach“ der Veranstaltung stark variieren. In aller Regel haben Sie ihn im Semester bereits angebahnt.
  • Im Falle einer Klausur: Hier ist es sinnvoll, bereits während der Vorlesungszeit Selbsttests (über ILIAS-Tests) anzubieten, damit die Studierenden eine (maschinelle) Rückmeldung zu ihrem Lernstand bekommen. Zudem sollte eine Klausurvorbesprechung und -nachbesprechung angeboten werden.
  • Im Falle schriftlicher Ausarbeitungen (Hausarbeiten, Essays o.ä.) können z. B. „Schreibgruppen“ eingerichtet werden, in denen sich Studierende ein Peer-Feedback geben können (organisierbar über die Funktion „Peer-Feedback“ in der ILIAS-Übung) und Dozent_innen für Rückfragen zur Verfügung stehen.
  • Bei Übungen und Tests können Lerntandems gebildet werden, die Aufgaben gemeinsam bearbeiten und einreichen.
  • Bei mündlichen Präsentationen oder Video-Präsentationen, die als Prüfungsleistung dienen sollen, empfiehlt es sich, rechtzeitig die verfügbare Software zu erläutern und einen gemeinsamen Probelauf (ggf. unter Peers) anzubieten.

Erstellung einer Einleitung zur Hausarbeit mit Hilfe des Waage-Modells

Für die Bearbeitung ihrer Fragestellung müssen Studierende einen passenden Textkorpus, oder anderweitige Materialien, festlegen. Dieses Material wird dann anhand sauberer Methoden auf Belege zu Hypothesen geprüft. Beides muss ausgewogen sein – eine Hypothese mit zu vielen Belegen kann z.B. in mehrere Hypothesen verfeinert werden. Eine Schreibübung kann nun darin bestehen, dass Studi A das Waagemodell für sich selbst ausfüllt und auf dieser Grundlage den einleitenden Text formuliert. Studi B liest dann den fertigen Text, und füllt dabei das Waagemodell nach seinem oder ihrem Verständnis aus. Im Peer-Feedback werden beide Waagemodelle nebeneinandergelegt und auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede geprüft. So weiß Studi A, ob der Text bereits „ankommt“ und gelungen ist oder ob und wo noch Verbesserungsbedarf besteht.
Ausführliche Informationen und eine Anleitung zu dieser Methode finden Sie hier:
https://www.bachelorprint.ch/wissenschaftliches-schreiben/argumentation-schreiben/

„Fokusgruppen“

Hier laden Sie als Lehrende ihre Studierenden, bewusst mit etwas Abstand zur Lehrveranstaltung, zu einem offenen Austausch über die Lehrveranstaltung ein (was war besonders gut, was kam nicht so gut an, was würden sich die Studierenden noch wünschen, wie passt die Veranstaltung in ihren Studiengang, etc.). Ein solcher Termin kann gleichzeitig als Nachbesprechung der Lehrveranstaltungsevaluation dienen.

Welche Erfahrungen haben Sie gemacht? Welche weiteren Ideen haben Sie?

Haben Sie in Ihrer Lehre schon Erfahrungen mit den vorgestellten Tipps und Ideen gemacht? Was lief dabei gut? Was hat nicht so gut geklappt?
Gibt es weitere Ideen, die Sie schon ausprobiert haben, um nach den Sitzungen den Kontakt mit und zwischen den Studierenden zu stärken und das gemeinsame Lernen zu fördern?

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