Die Interaktiven Therapievideos wurden als Lernmaterial für die Seminare zur „Gesprächsführung und Befunderhebung“ im Psychologiestudium erstellt. Ziel dieser Videos ist es, den Studienenden einen Einblick zu geben, wie die Gesprächstechniken, die sie zuvor selbstständig mit Hilfe eines interaktiven Lehrbuchs erarbeiten, in der Praxis umgesetzt werden können. Darüber hinaus sollen die Studierenden einen ersten Einblick bekommen, wie psychotherapeutische Gespräche aussehen und wie Therapeut*innen mit herausfordernden Gesprächssituationen umgehen können.

Im Rahmen der Interaktiven Therapievideos erhalten die Studierenden Einblick in die Psychotherapie von drei (fiktiven) Patienten. Das Beschwerdebild ist bei diesen Patienten, wie in der Psychotherapeutischen Praxis üblich, sehr variabel. Während eine Patientin die Therapie nutzt, um den Tod ihres sehr jung verstorbenen Ehemanns zu verarbeiten, bearbeitet ein anderer Patient die Beziehungsprobleme und daraus resultierenden Erektionsstörungen in seiner Therapie.

Doch was macht die Therapievideos nun interaktiv? Ähnlich wie in einem Computerspiel haben die Studierenden die Möglichkeit zu entscheiden, wie die Therapeutin auf unterschiedliche Gesprächssituationen reagiert. Soll die Therapeutin der Patientin für ihre Pläne, aus Angst das Haus nicht mehr zu verlassen, Verständnis entgegenbringen oder soll sie die Patientin doch besser mit ihrem Vermeidungsverhalten und dessen Folgen konfrontieren? Die Studierenden treffen genau solche Entscheidungen. Die Wiedergabe der Videos stoppt also immer wieder und die Studiereden schlüpfen in die Rolle des Therapeuten. Anschließend sehen die Studierenden, wie der Therapeut bzw. die Therapeuten ihre „Auswahl“ umsetzt und können auch die Folgen dieser Entscheidung im Video betrachten. Selbstverständlich haben die Studierenden die Möglichkeit, mehrere Varianten auszuprobieren, wobei es für viele Gesprächssituationen nicht das eine richtige Vorgehen gibt, sondern viele Interventionen, die leicht unterschiedliche Konsequenzen für den Verlauf der therapeutischen Sitzung zur Folge haben. 

Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf der HessenHub-Webseite.