Exkursion

Beschreibung

Exkursionen eignen sich insbesondere, um Studierenden Einblicke in die Praxis zu geben und sie mit realen Objekten sowie Sachverhalten zu konfrontieren. Die Methode kann dazu dienen, in ein Unterrichtsthema einzuführen, ein behandeltes Thema zu vertiefen und zu veranschaulichen und/oder am Ende einer Unterrichtseinheit Ergebnisse zu sichern, indem z.B. Gelerntes vor Ort auf die Richtigkeit überprüft und gefestigt oder relativiert wird.

Bei der Lehrmethode können drei Unterformen unterschieden werden: Besichtigungen, Erkundungen sowie - eher selten durchgeführt - (Sozial-)studien. Bei Besichtigungen bleiben die Lernenden eher in einer passiven Rolle und nehmen Informationen lediglich auf. Erkundungen sind darauf angelegt, dass sich Studierende vor Ort mit bestimmten Gegebenheiten oder Sachverhalten auseinandersetzen und darüber miteinander und ggf. mit den Menschen vor Ort austauschen. Die Durchführung bedarf einer intensiven Planung, bei der die Studierenden möglichst in alle Phase einbezogen sein sollten. (Sozial-)studien sind noch umfassender, da bei ihnen wissenschaftliche Vorgehensweisen stringent verwendet werden.
Bei der Durchführung von Exkursionen wird empfohlen ein "reines Konsumieren" der Studierenden zu verhindern und sie aktiv am Geschehen zu beteiligen. Geeignet ist daher insbesondere die Unterform der Erkundung.

Typische Exkursionsziele sind z.B. Unternehmen, Fachmessen, Forschungszentren sowie öffentliche oder kulturelle Einrichtungen.

Durchführung

Um eine Exkursion erfolgreich durchzuführen, sind einige Schritte didaktisch zu planen:

Vorbereitung
  • Informieren über die Exkursion: Den Studierenden sollten die Lernziele und Inhalte der Exkursion kommuniziert werden. Zudem gilt es, einen Bezug zu den theoretischen Grundlagen und Fachinhalten aufzuzeigen, an welche die Exkursion anknüpft.
  • Recherchieren: Kleinere Rechercheaufträge können an die Studierenden vergeben werden, die vorab zu leisten sind.
  • Geeignete/n Erkundungsort/e festlegen: Die Auswahl der Erkundungsorte kann sich an folgenden Kriterien orientieren: Erreichbarkeit des Ortes, Bezug zur Lebenswelt der Studierenden, Problemorientierung (der Ort soll zur Lösungssuche anregen), Ergebnisqualität (Möglichkeit von sinnlichen und emotionalen Erfahrungen)
  • Kontaktaufnahme mit den externen Kooperationspartnern
  • Formulierung von Leitfragen: Diese werden am besten mit den Studierenden gemeinsam entwickelt und gesammelt.
Durchführung
Um die Studierenden aktiv am Geschehen zu beteiligen, eignen sich:
  • Experteninterviews: Beispielsweise werden Vertreter von Einrichtungen gefragt, ob sie für die Studierenden zur Interviewführung bereit stehen. Drei Formen können unterschieden werden: Ein strukturiertes Interview liegt vor, wenn Fragen zuvor konkret ausformuliert und ihre Reihenfolge festgelegt wurde. Hierdurch entsteht ein konkreter Handlungsrahmen. Dieser lässt wenig Raum, um flexibel auf den Gesprächspartner einzugehen und empfiehlt sich daher eher für ungeübte Studierende. Beim teilstrukturierten Interview werden in einem Leitfaden Fragen und Themen zusammengestellt, die Orientierung bieten, aber flexibel im Interview angesprochen werden können. Um sich ganz am Gesprächsverlauf zu orientieren, wird bei dem unstrukturierten Interview nur das Ziel des Gesprächs festgelegt. Im Unterricht sollte das Entwickeln von Interviewfragen geübt und die Tauglichkeit der Fragen geprüft werden.
  • Fotodokumentationen: Nach einer Einverständniserklärung z.B. einer Einrichtung machen die Studierenden während der Exkursion Fotos, die später als Dokumentation und für die Auswertung der Exkursion zur Verfügung stehen.
  • Beobachtungsprotokolle: Stichpunktartig protokollieren die Studierenden das Geschehen. Die Notizen dienen dem Rückblick auf die Exkursion und der Anbindung an den Lerninhalt.
  • Ergänzend können neue Medien sowie E-Learning eingesetzt werden, siehe Mobile Learning.
Nachbereitung
Den Studierenden soll die Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch gegeben werden. Zudem sollten offene Fragen und Unklarheiten geklärt werden. Die Nachbereitung dient ferner dazu, die Leitfragen zu diskutieren und Antworten im Plenum zu sammeln sowie die Exkursionserfahrungen mit vorangegangenen und/oder weiterführenden Lerninhalten zu verknüpfen.

 

Geeignete Veranstaltungstypen

Die Lernenden können einzeln, in Kleingruppen von 2-5 Personen oder im Kursverband arbeiten. Für eine arbeitsteilige Vorgehensweise - also die  Bearbeitung von unterschieldichen Aufgaben in Gruppen - bietet sich die Einteilung von Kleingruppen an.

Ressourcen

Je nach angestrebter Exkursion kann der Zeit- und Materialienbedarf variieren.

 

Quellen

Links zu weiteren Informationen