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Der/ Die Tutor/in bzw. Übungsleiter/in ist nach einer nachvollziehbaren Gliederung vorgegangen.

Reiter

Der/ Die Tutor/in bzw. Übungsleiter/in ist nach einer nachvollziehbaren Gliederung vorgegangen.

Die Gliederung und Strukturierung eines Inhalts sind unverzichtbare Grundlagen für dessen Verständlichkeit (Langer, Schulz von Thun & Tausch, 2015, S. 192). Eine für die Studierenden sinnvolle, nachvollziehbare und klare Gliederung, z. B. in Form eines einleitenden Überblicks (Preiss & Gayle, 2006), erleichtert ihnen, neue Inhalte einzuordnen, untereinander in Beziehung zu setzen und mit dem bisher Gelernten zu verknüpfen. Das klare Vorgehen von Lehrpersonen zeigt einen hohen Zusammenhang mit subjektiven und objektiven Lernerfolgen der Studierenden (Feldman, 2007; Hattie, 2010, S. 125-126).

Praktische Umsetzung dieses Aspekts

Plane das Tutorium frühzeitig, ausgehend von den Zielen, die Du mit den Studierenden erreichen möchtest.

Warum?

Eine frühzeitige, strukturierte Planung bzw. Vergegenwärtigung der Planung erleichtert Dir im Semester die einzelnen Sitzungen auszugestalten.

Wie?

  • Mache Dir zunächst klar, welche Funktion das Tutorium als Bereicherung für die Hauptveranstaltung erfüllen soll. Sollen die Studierenden Inhalte aus der Hauptveranstaltung anwenden lernen, vertiefen, üben?
  • Überlege Dir, welche Lernziele die Studierenden erreichen sollen.
  • Welche Methoden (z. B. Gruppenarbeiten, Aufgaben), Materialien und Medien kannst Du einsetzen, um die Lernziele zu erreichen?
  • Sofern keine Planung von der Dozentin bzw. vom Dozenten vorgegeben wird, mache Dir zunächst (in enger Absprache mit der Dozentin bzw. dem Dozenten und/oder deinen Tutoriumskolleginnen und -kollegen) eine Grobplanung und überlege Dir, welche Inhalte fundamental sind. Ausgehend von den Zielen und der Grobplanung kannst Du die einzelnen Sitzungen planen. Wenn Du bereits ein Tutorium geleitet hast, orientiere Dich beispielsweise auch an Deinen Notizen vorheriger Semester: Was ist gut gelaufen? Was könnte diesmal anders gemacht werden? Welche Aspekte sollten vertieft behandelt werden, da sie Schwierigkeiten bereiten?
  • Bedenke auch, welche Sitzungstermine ausfallen (Feiertage etc.) und plane möglichst am Ende des Tutoriums eine Sitzung für Fragen ein.

Quellen

Angelehnt an Marsh & Roche, 1993  

Um eine effektive Zeitnutzung zu gewährleisten, kannst Du jede Sitzung in inhaltlich und methodisch sinnvolle Teilabschnitte gliedern und Dir einen zeitlich durchgetakteten Ablaufplan erstellen.

Warum?

Ein zeitlich durchgetakteter Ablaufplan hilft Dir bei der Planung der zur Verfügung stehenden Zeit. Durch die zeitliche Taktung kannst Du zudem das Tempo im Tutorium kontrollieren und ggf. anpassen.

Wie?

  • Teile die Sitzung in verschiedene Abschnitte (z. B. Einstieg 5-10 Minuten, Erarbeitung 20-60 Minuten, Ausstieg 5-10 Minuten) ein und vermerke Dir diese Struktur beispielsweise in einem Ablaufplan. Durch diese Planung kann das Tempo einer Sitzung angepasst werden.
  • Solltest Du bemerken, dass die Zeit knapp ist, kannst Du direkt reagieren und beispielsweise eine optionale Aufgabe wegfallen lassen.
  • Gib für studentische Arbeitsphasen genaue Zeitvorgaben an, erkundige Dich beispielsweise nach der Hälfte der veranschlagten Zeit, wie weit die Studierenden sind und weise auf die verbleibende Zeit hin.
  • Wenn Du dir zu Beginn mit der Zeitplanung nicht sicher bist, kannst Du eigene Redebeiträge zuhause durchsprechen, die Zeit stoppen und diese so zeitlich einplanen. .

Quellen

Angelehnt an Davis, 2009  

Baue eine Sitzung in drei Schritten auf.

Warum?

Ein strukturiertes Vorgehen liefert den Studierenden Orientierung und Sicherheit. Zudem wird der Lernprozess unterstützt.

Wie?

Einstiegsphase: Zeige den Studierenden am Anfang der Sitzung auf, wo Ihr Euch inhaltlich befindet, was bereits erarbeitet wurde und was nun zu tun ist. Kommuniziere die Lernziele der Sitzung: Wo soll es hingehen? Was soll erreicht werden und wie wird auf das Ziel hingearbeitet? Wenn möglich, zeige Teiletappen zur Zielerreichung auf.

Arbeitsphase: Begleite die Studierenden auf dem Weg des Lernprozesses, indem Du eine anregende Lernsituation schaffst und Gelegenheit zur Anwendung des Gelernten gibst. Diese Sequenz wird wahrscheinlich in Deinem Tutorium überwiegen, da der Stoff der Hauptveranstaltung zumeist vertiefend wiederholt oder angewandt werden soll.

Schlussphase: Zeige den Studierenden am Ende der Sitzung auf, wo Ihr gemeinsam gestartet seid, was Ihr erreicht habt und was das Gelernte in Bezug auf die Hauptveranstaltung bedeutet. Werfe anschließend einen Ausblick auf die kommenden Sitzungen. Bitte die Studierenden beispielsweise um die Vorbereitung bzw. Wiederholung der Inhalte der Hauptveranstaltung.

Quellen

Angelehnt an Schulte, 2002  

Gliedere das Tutorium und die einzelnen Sitzungen inhaltlich nach Komplexitätsstufen: Beginne mit den Basics und gehe später auf komplexere bzw. vertiefende Inhalte bzw. Aufgaben ein.

Warum?

Die Studierenden haben unterschiedliche Wissensstände und Kompetenzen. Einige werden nicht einmal die Basics kennen, während sich andere bereits tieferes Wissen angeeignet haben. Manche sind mit bestimmten Aufgabenstellungen bereits vertraut, während andere mehr Unterstützung benötigen. Um später vertiefende und aktuelle Inhalte aufbauen zu können, müssen alle auf einen möglichst einheitlichen Wissensstand gebracht werden.

Wie?

  • Behandle möglichst alle relevanten Basiskonzepte am Anfang. So stellst Du sicher, dass alle Studierenden auf einen möglichst gleichen Wissenstand gelangen und diese Inhalte beherrschen.
  • Präsentiere dann vertiefende Inhalte.
  • Beginne zudem mit einfacheren Aufgabenstellungen und erkundige Dich bei den Studierenden, ob alle die Aufgabenstellung verstanden haben.
  • Mache dieses Vorgehen transparent. Sage z. B. zu Beginn: „Wir beginnen mit den Grundlagen und arbeiten uns dann weiter vor“. So beugst Du vor, diejenigen nicht zu „verlieren“, die sich bereits eingearbeitet haben, da sie wissen, dass die vertiefenden Inhalte folgen werden.

Quellen

Angelehnt an Marsh & Roche, 1993  

Zentrale bzw. grundlegende Aussagen und/oder Erkenntnisse solltest Du regelmäßig zusammenfassen bzw. zusammenfassen lassen.

Warum?

Vor allem zu Beginn ihres Studiums können Studierende die Relevanz eines Themas oft nicht einordnen. Unterstütze die Studierenden, indem Du wichtige Inhalte wiederholst und zusammenfasst oder von Studierenden zusammenfassen lässt. Komplexe Themen können dadurch verdeutlicht und vereinfacht dargestellt werden und bleiben durch die Wiederholung besser im Gedächtnis der Studierenden.

Wie?

  • Betone möglichst die Kernaussagen eines Themas. Präsentiere die zentralen Aussagen kurz und strukturiert.
  • Nutze das Ende der Sitzung für die erneute Zusammenfassung des Gesagten und betone an dieser Stelle erneut die Wichtigkeit.
  • Lasse Studierende selbst aktiv werden, indem Du sie z. B. Kernaussagen formulieren lässt oder Visualisierungen mit den wichtigsten Begriffen erstellen lässt.
  • Berücksichtige die Zusammenfassung als wiederkehrendes Element in Deiner Ablaufplanung. So kannst Du ausreichend Zeit einplanen, schaffst Konstanz und gibst den Studierenden dadurch Sicherheit.
  • Verankere derartige Zusammenfassungen in Deiner Gliederung, indem Du sie z.B. mit einem bestimmten Symbol, z.B. einer Endlosschleife, visualisierst.

Quellen

Angelehnt an Marsh & Roche, 1993  

Beginne die Sitzung zielgerichtet und sinnvoll strukturiert.

Warum?

Der erste Eindruck ist entscheidend für den weiteren Verlauf und den Erfolg der Sitzung. Zusätzlich können sich Studierende die Inhalte, die am Ende oder Anfang einer Sitzung behandelt werden, besser behalten.

Wie?

  • Begrüße die Studierenden freundlich und motiviert mit Blickkontakt.
  • Wecke zunächst ihre Aufmerksamkeit, indem Du einen für sie persönlichen Bezug zum Thema herstellst.
  • Zeige zunächst den Sinn und das Ziel der Sitzung auf und ordne die Sitzung in den Zusammenhang der Hauptveranstaltung ein. Nehme hierbei, wenn möglich, auch Bezug auf vorherige Tutoriumssitzungen und fasse deren zentrale Themen zusammen (oder lasse die Studierenden dies tun). Schreibe beispielsweise Lernziele an die Tafel.
  • Gib einen Überblick über den Verlauf der Sitzung. Betone hierbei, was besonders wichtig ist und kläre gegenseitige Erwartungen.
  • Frage, was die Studierenden bereits wissen. Eine offene Fragerunde (z. B. mit der „Blitzlicht“-Methode) ist eine Möglichkeit, die Studierenden von Anfang an zu aktivieren.
  • Kläre zu Beginn offene Fragen und schnell zu beantwortende organisatorische Aspekte.

Quellen

Angelehnt an Davis, 2009; Schulte, 2002; Rotthoff, 2006  

Lass die Sitzung nicht einfach auslaufen, führe beispielsweise ein Ritual ein.

Warum?

Studierende erinnern sich insbesondere an den Anfang und das Ende der Veranstaltung. Ein starkes Ende zeigt den Studierenden, dass das, was sie in dem Tutorium gelernt haben, wichtig und sinnvoll war. Außerdem motiviert es für die nächste Sitzung.

Wie?

Lass die Studierenden beispielsweise die Inhalte der Sitzung zusammenfassen. Du kannst sie auch bitten, die zentralen Inhalte (z. B. zwei bis drei Kernideen) schriftlich zusammenzufassen.
Schaue mit den Studierenden zurück auf den Anfang der Sitzung:

  • Was wurde erreicht?
  • Wurde das formulierte Ziel erreicht, die Erwartungen erfüllt?
  • Was hat überrascht?
  • Wie passt das Gelernte mit dem zuvor Gelernten zusammen?
  • Welche Fragen sind noch offen?
  • Was schließt sich nun an?

Diese Fragen kannst Du die Studierenden auch zunächst mit der Sitznachbarin bzw. dem Sitznachbarn oder in Gruppen besprechen lassen.
Vermeide jedoch eine wichtige Diskussion kurz vor Ende der Sitzung.
Ankündigungen für die nächste Sitzung können außerdem angeführt werden.
Eine freundliche Verabschiedung motiviert für die nächsten Termine.

Quellen

Angelehnt an Davis, 2009; Schulte, 2002; Rotthoff, 2006

Informiere die Studierenden über den Aufbau bzw. die Gliederung des gesamten Tutoriums und/oder der einzelnen Termine.

Warum?

Wenn die Studierenden die Gliederung vor Augen haben, können sie sie besser nachvollziehen. Studierende können den Lerninhalten besser folgen, sich orientieren und die einzelnen Unterpunkte besser verorten. Zudem sind die Studierenden über bevorstehende Themen informiert und können sich auf diese vorbereiten.

Wie?

  • Möglich sind der Einsatz einer Gliederungsfolie, eines Handout, eines Flipchart, einer Themenlandkarte, eines (Interactive) Whiteboard oder ein Tafelanschrieb.
  • Wird PowerPoint verwendet, kann die gesamte Gliederung vor jedem neuen Punkt eingeblendet werden.
  • Benutze bei einem Anschrieb beispielsweise farbige Kreide/Stifte, um Haupt- und Unterthemen zu unterscheiden oder Themenbezüge herzustellen.
  • Begründe, warum bestimmte Themen im Tutorium behandelt werden, während andere unbehandelt bleiben.
  • Bitte die Studierenden, den Ablaufplan immer präsent zu haben. So haben sie einen Überblick und eventuelle Änderungen können direkt vermerkt werden.

Quellen

Angelehnt an Marsh & Roche, 1993  

Lass die Gliederung im Tutorium sichtbar werden.

Warum?

Eine Gliederung macht nur dann Sinn, wenn sie auch in der Ausgestaltung der Tutoriumssitzungen ersichtlich wird.

Wie?

  • Kommuniziere den Studierenden immer, wo Ihr Euch gerade in der Gliederung befindet. Kündige neue Themen oder neue Übungseinheiten an, z. B.: „Jetzt behandeln wir…“.
  • Integriere beispielsweise auch Zusammenfassungen, Zeit für Fragen und Pausen in Deiner Gliederung und verdeutliche diese Abschnitte verbal: „Gibt es noch Fragen zum Punkt XY?“ „Kann bitte jemand nochmal zusammenfassen, was ich gerade erklärt habe?“

Quellen

Basierend auf Interviewmaterial  

„Ich mache es zum Beispiel so, dass ich auf der Tafel stehen habe, was unsere Lernziele für die heutige Stunde sind, und nach jedem großen Komplex in der Stunde frage ich auch immer, ob es dazu Fragen gibt und fasse es dann kurz nochmal zusammen.“

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