Der/ Die Tutor/in bzw. Übungsleiter/in hat "Hilfe zur Selbsthilfe" geleistet.
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Der/ Die Tutor/in bzw. Übungsleiter/in hat "Hilfe zur Selbsthilfe" geleistet.
Die Selbstwirksamkeitserfahrung von Studierenden wird gefördert, wenn sie Schwierigkeiten selbst lösen können. Viele Herausforderungen, die im Laufe des Tutoriums aufkommen, können mit Unterstützung durch die Tutorin bzw. den Tutoren von den Studierenden selbst oder gemeinsam gelöst werden. Indem Du viel von den Studierenden forderst, spornst Du sie zu mehr Anstrengung an, als wenn Du ihnen den Stoff servierst.
Praktische Umsetzung dieses Aspekts
Fördere die Problemlösekompetenz und das eigenständige Arbeiten der Studierenden.
Warum?
Die Kompetenz zur Lösung von Problemen setzt das Wahrnehmen von Problemen und das Erkennen einer Lösung dafür voraus. Fordere daher die Studierenden heraus, an und mit Problemen zu arbeiten und Lösungen dafür zu entwickeln. Diese Herausforderung trägt aktiv dazu bei, den Lernerfolg zu sichern, ganz im Gegensatz zum einfachen „Servieren“ des Stoffes.
Wie?
- Bitte die Studierenden hin und wieder, sich zu Hause noch einmal Gedanken über eine aufkommende Frage oder ein Problem zu machen bzw. nachzuschlagen.
- Kündige an, die Frage bzw. das Problem und dessen Lösung in der nächsten Sitzung gemeinsam zu besprechen.
- Du kannst in Stud.IP auch ein Forum zur Diskussion von Fragen bzw. Problemen einrichten.
- Fragen kannst Du während der Sitzung auch zurück an das Plenum geben und z. B. zur Diskussion anregen.
- Präsentiere den Studierenden eine konkrete Problemstellung, welche gelöst werden muss oder eine kontroverse Thematik.
- Lasse ein Problem in Paar- oder Gruppenarbeiten lösen.
- Rege dazu an, Lerngruppen zu bilden.
- Kommuniziere, dass die Studierenden für ihren eigenen Lernerfolg verantwortlich sind.
- Weise darauf hin, dass die Themen jeder Sitzung im Voraus feststehen und die Studierenden sich darauf vorbereiten sollten.
- Fordere die Studierenden dazu auf, bei komplexen Themen und Problemen ihre Perspektive zu wechseln.
Quellen
Angelehnt an Interviewmaterial
Greife auf Deine Erfahrungen als Studierende bzw. Studierender zurück.
Warum?
Du bist als Studierende bzw. Studierender höheren Semesters näher an der Situation der Teilnehmenden dran als die meisten Lehrenden. Daher kannst Du gut abschätzen, welche Informationen und Tipps zur Erarbeitung der Inhalte für die Studierenden hilfreich und relevant sind.
Wie?
- Sage den Studierenden, dass Du die Lehrveranstaltung selbst besucht und die Klausur geschrieben hast.
- Berichte darüber, was Dir selbst beim Erarbeiten und Verstehen geholfen hat.
- Empfiehl veranstaltungsbegleitende Literatur, die Du hilfreich fandest.
- Erkläre, um die Studierenden zur aktiven Mitarbeit zu motivieren, wofür die Studierenden die Inhalte später brauchen werden. Verweise z. B. auf Praktika, die Du absolviert hast oder auf Jobs.
Quellen
Basierend auf Interviewmaterial; angelehnt an Antosch-Bardohn, Beege & Primus, 2016
Weise die Studierenden auf hilfreiche Literatur hin.
Warum?
Die gesamte Fülle der Fachliteratur wird nie wirklich abzubilden sein. Um den optimalen Kompromiss zwischen der Fülle der Literatur und den Bedürfnissen der Studierenden zu erreichen, benötigen diese Lesehinweise, die auf ihr Lernlevel bzw. ihre Expertise abgestimmt sind. Da Du selbst studierst, kannst Du gut abschätzen, welche Literatur hilfreich sein kann.
Wie?
- Kommentiere die von den Dozierenden vorgeschlagene Literatur: Welche Bücher findest Du selbst gut und verständlich?
- Fordere die Studierenden dazu auf, sich mit dem Angebot der angegebenen Literatur auseinander zu setzen, sie sich in Bib anzuschauen und sich selbst dafür zu sensibilisieren, womit sie gut und gerne arbeiten.
- Bringe Lehrbücher, die Du selbst gelesen hast, mit ins Tutorium.
- Gib den Studierenden zu den einzelnen Themen Lesetipps, die Du selbst hilfreich fandest, um Dich auf die Klausur vorzubereiten.
- Binde Literatur in das Tutorium ein und/oder gebe am Ende des Tutoriums Literaturhinweise zur Vor- und Nachbereitung der Sitzung.
Quellen
Basierend auf Interviewmaterial
Gib den Studierenden Tipps, wie sie noch besser werden können.
Warum?
Es ist schwierig, jedem Lernstand adäquat zu begegnen. Hinweise zu Verbesserungsmöglichkeiten, die eigenständig umgesetzt werden können, richten sich an alle Studierenden – egal wie gut sie bereits sind.
Wie?
- Weise auf Übungen hin, die die Studierenden machen können, um sich zu verbessern.
- Achte bei Deinen Empfehlungen darauf, dass Übungen unterschiedlicher Schweregrade dabei sind.
- Gib in angemessenen Situationen oder im Anschluss an Sitzungen konstruktives Feedback über den Lernstand bzw. Verbesserungsmöglichkeiten an einzelne Teilnehmende im direkten Gespräch.
- Biete an, wenn es zeitlich für Dich machbar ist, zusätzliche Arbeiten der Studierenden noch einmal Korrektur zu lesen.
- Verweise auf die fächerübergreifenden Angebote des ZfbK.
Quellen
Basierend auf Interviewmaterial
„Man kann Fragen zurück an das Plenum geben, sodass es nicht nur frontal ist, sondern die Studierenden auch selbst darüber nachdenken. Ich lasse oft eine Frage in der Gruppe lösen und habe dadurch Zeit, den weiteren Verlauf der Sitzung zu planen. Und man kann z. B. in der Zeit auch nochmal nachlesen.“
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