Erste Schritte in ILIAS für Lehrende
Tipps und Tricks zu Kursen
Im zentralen ILIAS der Justus-Liebig-Universität Gießen werden Kurse in der Regel über die ILIAS-Schnittstelle in Stud.IP angelegt und verwaltet. Einer (Lehr-)Veranstaltung in Stud.IP wird dadurch ein entsprechender ILIAS-Kurs zugeordnet.
Eine Anleitung zur Einrichtung der ILIAS-Schnittstelle in Ihrer Stud.IP-Veranstaltung finden Sie hier:
Wie komme ich von Stud.IP nach ILIAS? (Anleitung für Lehrende)
Das ist technisch leider nicht möglich!
Die Zuordnung von einer Stud.IP-Veranstaltung zu einem ILIAS-Kurs ist immer eineindeutig. D.h. man kann einen ILIAS-Kurs nicht gleichzeitig mehreren Stud.IP-Veranstaltungen zuordnen. Genauso wenig ist es möglich, einen bereits bestehenden ILIAS-Kurs (z.B. den aus dem vergangenen Semester) einer neuen Stud.IP-Veranstaltung zuzuordnen.
Es gibt allerdings Möglichkeiten, wie man sich hier behelfen kann:
Szenario: Sie haben eine Vorlesung und 5 Begleitseminare, in denen die TeilnehmerInnen mit ILIAS praktisch arbeiten sollen oder in denen Sie ihnen Materialien (Lernmodule, Videos, Tests) zum Selbstlernen zur Verfügung stellen möchten.
Lösung 1:
Auch wenn die Arbeit mit ILIAS in den Begleitseminaren stattfinden soll, richten Sie die ILIAS-Schnittstelle nicht in den 5 Stud.IP-Veranstaltungen der Begleitseminare ein, sondern direkt in der Stud.IP-Veranstaltung der Vorlesung. Denn alle TeilnehmerInnen, die an einem der Begleitseminare teilnehmen, sind ohnehin auch als TeilnehmerInnen in der Vorlesungsveranstaltung eingetragen.
Wenn es ggf. Materialien gibt, die sich abhängig vom Seminar unterscheiden sollen, kann man in dem ILIAS-Kurs auch mit Gruppen arbeiten.
Lösung 2:
Sie bestimmen eines Ihrer Seminare zum "Masterseminar", in dem Sie alle Inhalte erstellen und vorbereiten. Anschließend kopieren oder verknüpfen Sie alle relevanten Inhalte in Ihre übrigen Seminare. Pool-Objekte (Fragenpools und Medienpools) müssen hierbei nicht mitkopiert werden.
Weitere Informationen zum Kopieren oder Verknüpfen von Inhalten finden Sie unter:
"Wie kann ich Inhalte aus einem bestehenden (alten) ILIAS-Kurs in einen neuen übernehmen?"
Szenario: Sie haben für Ihr Seminar im vergangenen Semester einige Lerninhalte (Lernmodule, Tests etc.) erstellt, die Sie nun in Ihrem neuen Seminar im aktuellen Semester wiederverwerten oder weiter ausbauen möchten.

In Ihrem neuen (leeren) ILIAS-Kurs können Sie über den Sub-Reiter "Verwalten" unterhalb des Reiters "Inhalt" die Schaltfläche "Inhalte übernehmen" aufrufen.
In dem angezeigten Magazin-Baum wählen Sie anschließend Ihren alten ILIAS-Kurs aus und bestimmen, welche Inhalte kopiert oder verknüpft werden sollen.
Kopieren, Verknüpfen oder Auslassen?
Kopieren: Durch Kopieren wird im neuen Kurs ein neues Objekt angelegt. Änderungen, die Sie an dem kopierten Objekt vornehmen, wirken sich nicht auf das ursprüngliche Objekt aus.
Achtung: Teilnehmerdaten, wie Lernstände, Ergebnisse in Tests, Beiträge in Foren etc. werden nicht mit kopiert.
Kopieren empfiehlt sich bei allen Objekten, bei denen Teilnehmerdaten erhoben werden und ggf. auch ein Abgabedatum gesetzt wurde. Hierzu zählen insbesondere Foren, Übungen, Tests, Umfragen und Abstimmungen, aber auch kollaborative Werkzeuge wie Wikis, Blogs und Datensammlungen, wenn diese nicht aus dem vergangenen Semester weitergeführt werden sollen.
Verknüpfen: Es wird kein neues Objekt angelegt, sondern es entsteht quasi ein gleichberechtigter Zugang zu dem ursprünglichen Objekt. Wenn Sie das verknüpfte Objekt im neuen Kurs verändern, ändert sich somit auch das ursprüngliche Objekt. Gibt es mehrere Verknüpfungen auf ein Objekt, werden Änderungen, die von einer Stelle aus getätigt werden, in allen Verknüpfungen sichtbar.
Achtung: Bereits vorliegende Teilnehmerdaten (aus Tests, Umfragen, Übungen, Foren usw.) sind ggf. auch in dem neuen Kurs einsehbar.
Verknüpfen empfiehlt sich für Objekte, die Sie im neuen Kurs weiter verwenden oder erweitern möchten und wo keine großen Änderungen durch Benutzerinteraktion zu erwarten sind, wie z.B. bei Pool-Objekten (Fragenpools für Tests, Fragenpools für Umfragen und Medienpools), Lernmodulen, Weblink-Sammlungen und E-Lectures.
Ebenso größere Datei-Sammlungen, z.B. Vorlagen oder Literatur, die in Dateiordnern zusammengestellt wurden, sollten verknüpft werden.Wenn Sie im vergangenen Semester mit Ihren Teilnehmern ein Wiki, einen Blog oder eine Datensammlung begonnen haben und diese im aktuellen Semester weiterführen möchten, kann es ebenfalls sinnvoll sein, diese zu verknüpfen.
Auslassen: Das jeweilige Objekt wird nicht in den neuen Kurs übernommen.
Objekte, die Sie eventuell zu Testzwecken angelegt haben, sowie Inhalte, die im Rahmen der Seminararbeit von Ihren Teilnehmern angelegt oder hochgeladen wurden (z.B. Dateien in Gruppenordnern), werden Sie im Normalfall auslassen können.
Innerhalb eines ILIAS-Kurses gibt es unterschiedliche Rollen, denen unterschiedliche Rechte zugeordnet sind:
Lehrende werden im ILIAS-Kurs zu Kursadministratoren
Tutor*innen werden im ILIAS-Kurs zu Kurstutoren
Studierende und Leser*innen werden im ILIAS-Kurs zu Kursmitgliedern
Abhängig von der jeweiligen Rolle, die ein Teilnehmer/ eine Teilnehmerin in Ihrem Kurs hat, gelten unterschiedliche Sichtbarkeitsregeln.

Wie Kursmitglieder Ihren Kurs wahrnehmen, d.h. welche Inhalte sie sehen und welche nicht, können Sie über die Schaltfläche "Voransicht als Mitglied aktivieren" austesten.
Pool-Objekte
Einige Objekte, wie Fragenpools und Medienpools, sind in ILIAS standardmäßig so eingestellt, dass sie von Kursmitgliedern generell nicht gesehen werden können. Diese brauchen Sie also nicht manuell zu verstecken.
Online vs. Offline
Andere Objekte, wie z.B. Lernmodule, Tests und Wikis, haben nach dem Erstellen zunächst den Status "Offline" und können in diesem Status nicht von Kursmitgliedern gesehen werden. Sie müssen diese, wenn Sie sie Ihren Kursmitgliedern dann freigeben möchten, über die Einstellungen des jeweiligen Objekts zunächst "Online" schalten.
Verfügbarkeit
Über die Verfügbarkeit lässt sich einstellen, dass das jeweilige Objekt nur für einen bestimmten Zeitraum verfügbar ist, z.B. nur von der 3. bis zur 5. Semesterwoche. Die Inhalte sind außerhalb dieses Zeitraums nur für Kursadministratoren und Kurstutoren einsehbar.
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Möchte man, dass die Kursmitglieder das jeweilige Objekt schon sehen, es aber noch nicht aufrufen können, können Sie zusätzlich die Option "Sichtbarkeit" aktivieren. Dadurch sehen Ihre Studierenden (Kursmitglieder) z.B. schon, dass in der 3. Semesterwoche ein kleiner Test ansteht, sie können aber noch nicht darauf zugreifen.
Geschlossene Gruppe
Haben Sie sehr viele Lerninhalte und Angst die Übersicht zu verlieren, welche bereits von den Kursmitgliedern eingesehen werden können und welche nicht? Möchten Sie Ihre Lerninhalte stattdessen lieber in einem "geschützten Raum" vorbereiten?
Hier können Sie sich mit dem Objekt Gruppe weiterhelfen, indem Sie in Ihrem ILIAS-Kurs eine geschlossene Gruppe einrichten. Geschlossene Gruppen haben die Eigenschaft, dass sie nur für Gruppenmitglieder sichtbar sind. Wenn Sie als Kursadministrator diese geschlossene Gruppe einrichten, werden Sie dort zum Gruppenadministrator ernannt und sind der einzige, der diese Gruppe sieht. Bei Bedarf können Sie natürlich ggf. weitere Kursadministratoren und auch Kurstutoren zu dieser Gruppe hinzufügen.
Alle Inhalte, die Sie in solch einer geschlossenen Gruppe erstellen, können Sie dann später in Ihren Kursraum verschieben, damit Ihre Kursmitglieder darauf zugreifen können.
Unsichtbarer Ordner
Ebenso wie eine geschlossene Gruppe können Sie auch einen Ornder verwenden, in dem Sie Ihre Lernmareialien erstellen und diese dann, sobald Ihre Studirenden auf sie zugriefen können sollen, in den Kursraum verschieben. Damit Kursmitglieder den Ordner nicht sehen, müssen Sie die Rechte für diesen Ordner entsprechend einstellen (kein Häkchen bei "Anzeigen" für Kursmitglieder).

Aktivieren Sie in den Kurs-Einstellungen die Option "Neuigkeiten" und wechseln Sie anschließend in den neuen Unterreiter "Neuigkeiten", indem Sie auf "Einstellungen öffnen" klicken.

In den Einstellungen zu den Neuigkeiten, können Sie zwischen zwei Darstellungen wählen, einem "Neuigkeiten-Block" (engl. News Block) und der "Timeline"-Funktion.
Den Neuigkeiten-Block aktivieren Sie über die Option "News Block". Hier können Sie zusätzlich festlegen, wer Zugriff auf die Neuigkeiten hat, und ob man die Neuigkeiten auch über einen Webfeed (RSS) abonnieren kann. Standardmäßig können aber immer nur in ILIAS angemeldete Benutzer*innen auf die Neuigkeiten und Kursinhalte zugreifen, wenn sie auch Mitglied Ihres Kurses sind.

Der Neuigkeiten-Block wird in der rechten Randspalte des Kurses neben den Kursinhalten dargestellt. Je nach Kurs-Einstellungen befinden sich auch der Kalender und Abstimmungen in der rechten Randspalte.

Die Timeline aktivieren Sie über die gleichnamige Option "Timeline". Hier können Sie festlegen, ob auch automatisch erstellte Nachrichten in der Timeline angezeigt werden oder nur Neuigkeiten-Beiträge, die Sie oder andere Kursmitglieder manuell der Timeline hinzufügen können. Bei Bedarf können Sie die Timeline auch zur Startseite Ihres Kurses machen.

Die Timeline wird als eigener Kurs-Reiter angezeigt. Hier werden alle Neuigkeiten entlang eines Zeitstrahls chronologisch von unten nach oben dargestellt.

Beitrag hinzufügen
Um der Timeline einen Beitrag hinzuzufügen, klicken Sie auf den Button "Beitrag hinzufügen". Ein Beitrag sollte immer einen Titel ("Schlagzeile") haben und kann aus beliebig formatiertem Text bestehen. Bei Bedarf kann auch ein Bild, ein kurzes Video (MP4) oder eine Audiodatei (MP3) angehängt werden.

Und so sieht dann der neue Beitrag in der Timeline aus:

Einen Beitrag kann man liken ...

... und kommentieren.

Und man kann auch den Studierenden (Kursmitgliedern) das Posten von Neuigkeiten erlauben.

In folgender Gruppe kann man die Timeline-Funktion bei Interesse einmal ausprobieren:
Beispiel-Gruppe mit Timeline
Das Kommentieren und Liken von Beiträgen ist nur möglich, wenn man eingeloggt ist.
Tutor*innen (d.h. Personen mit der Rolle "Kurstutor") haben standardmäßig weniger Rechte als Lehrende (d.h. Personen mit der Rolle "Kursadministrator"). Insbesondere fehlen ihnen die folgenden Rechte:
Zugriff auf die Einstellungen des Kurses, inkl. Bearbeitung der Kursseite über "Seite gestalten",
Erstellung und Bearbeitung folgender Objekte sowie Zugriff auf deren Ergebnisdaten:
Umfrage und Fragenpool für Umfragen,
Test und Fragenpool für Tests,
Testübersicht,
Übung,
Individuelle Bewertung.
Diese Einschränkungen haben datenschutzrechtliche Gründe. Denn Tutor*innen sind in der Regel Studierende, und Studierende sollten standardmäßig keinen Einblick in potentielle Prüfungsartefakte (Testergebnisse, Hausarbeiten etc.) anderer Studierender haben.
Je nach Gestaltung eines Kurses und Einsatz der genannten Werkzeuge ist es sinnvoll und möglich, die Aufgaben und Rechte von Tutor*innen entsprechend zu erweitern.
Bitte versuchen Sie nicht Ihren Kurstutor zum Kursadministrator hochzustufen. Durch den automatischen Rollenabgleich zwischen Stud.IP und ILIAS ist der Erfolg meist nur von kurzer Dauer.
Tutor*innen erweiterte Rechte geben
Reiter "Rechte" aufrufen
Rolle "Kurstutor" anklicken
"Rechteinstellungen kopieren" auswählen
Rollenvorlage "Kurstutor mit erweiterten Rechten" auswählen und Auswahl speichern
Ganz unten in dem Reiter "Rechtevorgaben" das Häkchen bei "Vorhandene Objekte ändern" setzen und speichern
Ggf. "Lokale Zugriffsregelungen beibehalten" auswählen und mit der Schaltfläche "Vorhandene Objekte ändern" bestätigen (diese Nachfrage wird nur dann angezeigt, wenn der Kurs bereits Objekte enthält)
Wenn Ihre Tutor*innen nun über zu viele Rechte verfügen, können Sie einzelne Rechte natürlich jederzeit wieder entfernen und Ihren Kurs ganz nach Ihrem didaktischen Szenario gestalten. Auch Studierenden (d.h. Personen mit der Rolle "Kursmitglied") können Sie bei Bedarf mehr Rechte geben.