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Der/ Die Tutor/in bzw. Übungsleiter/in war engagiert und motiviert.

Reiter

Der/ Die Tutor/in bzw. Übungsleiter/in war engagiert und motiviert.

Engagement und Motivation in der Lehre wirken ansteckend und tragen zu einer positiven Arbeitsbeziehung mit den Studierenden bei. Sie wurden empirisch vielfach als relevanter Aspekt für eine effektive Lehre identifiziert (Ulrich, 2013a) und haben einen nachweislichen Einfluss auf die Lernleistung (Feldman, 2007). Begeisterung für die Inhalte gehört, auch aus Sicht der Studierenden, zu den wichtigsten Merkmalen einer erfolgreichen Lehrperson (Schwartz & Gurung, 2012a).

Praktische Umsetzung dieses Aspekts

Zeige Interesse an den Lerninteressen und –zielen der Studierenden.

Warum?

Die Studierenden fühlen sich dadurch persönlich angesprochen und eingebunden. Sie merken, dass Du Dich für sie und ihre Lernfortschritte interessierst.

Wie?

  • Setze Dich möglichst frühzeitig mit den Teilnehmenden Deines Tutoriums auseinander, indem Du beispielsweise die Teilnehmendenliste im Hinblick auf Studiengänge und Fachsemester durchsiehst. Solltest Du z. B. vorwiegend Studierende eines bestimmten Studiengangs und Fachsemesters im Tutorium haben, überlege Dir, welche Interessen und Bedürfnisse Du zu dieser Zeit selbst hattest.
  • Plane in der ersten Sitzung eine Vorstellungsrunde oder ein gegenseitiges Kennenlernen ein. So lernen sich auch die Studierenden untereinander kennen. Du hast ebenfalls die Gelegenheit zu erfahren, wer an deinem Tutorium teilnimmt und kannst dich auch selbst etwas näher vorstellen. Für die Tutoriumsteilnehmenden kann es motivierend sein zu erfahren, warum Du am Thema/den Methoden des Tutoriums besonders interessiert bist oder warum Du Dich damit gut auskennst. Eine (themenbezogene) Vorstellung untereinander kann maßgeblich zu einer guten Arbeitsatmosphäre beitragen.
  • Sofern Du Zeit hast, eignet sich z. B. die Methode des „lebenden Fragebogens“, bei dem sich alle Teilnehmenden auf einer gedachten Antwortskala im Raum positionieren – z. B. nach Entfernung des Heimatortes zu Gießen oder auch bereits mit Bezug auf die Themen, die ihr bearbeiten werdet. Z. B. wie viel Vorerfahrung besteht bei den Studierenden.
  • Frage beispielsweise in der ersten Sitzung des Tutoriums nach den Erwartungen, Wünschen und persönlichen Lernzielen der Studierenden in Bezug auf die Veranstaltung. Erläutere, auf welche Themen Du eingehen wirst und begründe, warum andere Themen nicht behandelt werden können. Mache klar, dass der Lernerfolg und das Erreichen der eigenen Ziele auch von der (engagierten) Mitarbeit der Tutoriumsteilnehmerinnen und -teilnehmern abhängen.

Quellen

Angelehnt an Marsh & Roche, 1993  

Überarbeite die Inhalte des Tutoriums jedes Semester, auch wenn Du es bereits wiederholt anbietest.

Warum?

Neue, aktualisierte Inhalte der Hauptveranstaltung, neue Zielvorstellungen und unterschiedlich zusammengesetzte Studierendengruppen machen eine Überarbeitung der Tutoriumsinhalte möglich und nötig. Es kann sein, dass Du nach Erfahrungen, die Du im letzten Semester gemacht hast, die Inhalte anders aufbauen oder erklären möchtest. Durch Überarbeitung bleiben die Inhalte aktuell, interessant und ideal auf die Hauptveranstaltung abgestimmt. Wenn Du Dir Gedanken über eine veränderte Aufbereitung machst, setzt Du Dich erneut mit dem Thema auseinander, sodass Du Deine eigene Begeisterung ‚wach hältst‘ und zusätzlich die Begeisterung der Studierenden weckst bzw. aufrechterhältst.

Wie?

  • Erkundige Dich bei der Dozentin bzw. dem Dozenten, ob sich Inhalte der Hauptveranstaltung geändert haben bzw. ob neue Aspekte hinzugekommen sind.
  • Gehe den Semesterplan und die Ablaufpläne vor Semesterbeginn durch und bereite Deine Sitzungen vor.
  • Aktualisiere in diesem Zuge Deine alten Unterlagen und bereite sie anschaulich auf.
  • Orientiere Dich hierbei beispielsweise an Deinen Notizen zu vorangegangenen Tutorien, um die Inhalte anzupassen sowie an den neuen Inhalten der Hauptveranstaltung.
  • Ersetze z. B. damals aktuelle Beispiele durch neuere.

Quellen

Angelehnt an Marsh & Roche, 1993  

Erarbeite Themen gemeinschaftlich mit den Studierenden.

Warum?

Eine fundamentale Aufgabe des Tutoriums ist es, Themen anzuwenden und zu vertiefen -den Studierenden letzten Endes eigenständiges Arbeiten zu ermöglichen. Die Aufgabe der Tutorin bzw. des Tutors ist es, die Studierenden dabei zu unterstützen und anzuleiten.

Wie?

  • Kommuniziere, dass Du auf die Mitarbeit der Studierenden angewiesen bist und dass Ihr gemeinsam auf ein Ziel, z. B. den Erfolg in der Klausur der Hauptveranstaltung, hinarbeitet.
  • Erarbeite Themen und Lösungen immer mit den Studierenden gemeinsam.
  • Bei Fragestellungen mit mehreren Lösungen frage nach den Meinungen der Teilnehmenden.
  • Du kannst auch eine (Hypo-)These vorgeben, um eine Diskussion anzuregen.
  • Stehe auf und gehe durch dem Raum, während die Studierenden z. B. eine Aufgabe erarbeiten und unterstütze sie wenn sie Hilfe brauchen.

Quellen

Basierend auf Interviewmaterial

Finde einen eigenen Zugang zu den Themen, die Du vermitteln möchtest.

Warum?

Es kann vorkommen, dass Du Themen vermitteln musst, zu denen Du bisher selbst noch kaum Bezug hast. Wenn Du selbst einen motivationalen oder emotionalen Zugang zum Thema findest, kannst Du diese Motivation an die Studierenden weitergeben.

Wie?

  • Nutze eine Mindmap, um Dir bewusst zu machen, warum das Thema etwa für den Gesamtzusammenhang der Veranstaltung, des Moduls oder gar des Studiengangs bzw. für die Studierenden wichtig ist.
  • Tausche Dich mit anderen Tutorinnen und Tutoren oder der Dozentin bzw. dem Dozenten über die Thematik aus.
  • Mache Dir bewusst, welche unterschiedlichen Zugänge es zur Thematik geben kann.
  • Versuche etwa über verschiedene Methoden oder Medien einen Weg zu finden, das Thema für Dich selbst und die Studierenden bereichernd aufzubereiten.

Quellen

Basierend auf Interviewmaterial  

Zeige Engagement und Motivation, indem Du den Lehrstoff verbal und nonverbal interessant vermittelst.

Warum?

Durch eine Variation Deiner Stimme schaffst Du Abwechslung und Dynamik, was die Aufmerksamkeit der Studierenden fördert. Zudem kannst Du so bestimmte Aspekte betonen. Durch die Variation Deiner Stimme sendest Du Botschaften an die Studierenden (Lob, Ironie etc.). Wenn Du leiser/sanfter sprichst, müssen die Studierenden genau hinhören. Auch ein energisches lauteres Sprechen kann eine höhere Aufmerksamkeit bewirken.

Wie?

  • Lies Dir zur Übung selbst Texte laut vor. Insbesondere Gedichte oder Theaterstücke laden zur Variation von Betonung, Lautstärke und Sprechgeschwindigkeit ein.
  • In einem weiteren Schritt kannst Du einen Text in einer Dir vertrauten Umgebung (Familie, Freundeskreis, Kolleginnen und Kollegen) vortragen und Dir dazu Rückmeldung geben lassen.
  • Eine weitere Möglichkeit besteht darin, etwas in unterschiedlichen Emotionen zu erzählen und dabei darauf zu achten: Was passiert mit meiner Stimme, meiner Sprechmelodie, Mimik und Gestik wenn ich z. B. begeistert von etwas bin?
  • Erzähle die wichtigsten Fakten spannend. Frage Dich vorher: Was ist für mich spannend daran? Diese Herangehensweise basiert auf dem sprechkünstlerischen Erarbeiten von Texten und dem gestischen Sprechen, mit der Texte und Haltungen erarbeitet werden (vgl. Haase 2013, 214 ff).
  • Wichtig ist, dass Du eine innere Haltung zu dem hast, was Du vorträgst. Diese kann auch durch eine Situationsanalyse (vgl. Geißner, 1988) erarbeitet werden. Kannst Du alle W-Fragen (Wer bist Du mit Deinen Schwächen und Stärken?; Warum ist das Thema wichtig?; Wozu erzählst Du es (Ziel)?) beantworten, hast Du eine gute Voraussetzung, lebhaft, begeisternd und authentisch vorzutragen?
  • Die Teilnahme an einem Rhetorikkurs, einem Debattierclub oder einer Schauspielgruppe sowie Gesang sind gute Möglichkeiten, Deine Stimme weiter zu trainieren.

Quellen

Angelehnt an Davis, 2009; Haase, 2013; Geissner, 1988  

Gestalte insbesondere den Anfang und das Ende jeder Sitzung ansprechend und spannend.

Warum?

Der Anfang und das Ende einer Veranstaltung sind besonders erfolgskritisch. Durch einen spannenden Auftakt des Tutoriums kannst Du die Aufmerksamkeit der Studierenden gewinnen, ohne die die für den Lernprozess vorausgesetzte kognitive Informationsverarbeitung nicht stattfinden kann. Ein positives, eindrucksvolles Ende macht Lust auf die nächste Sitzung und kann als Überleitung fungieren. Haben die Studierenden am Ende der Sitzung das Gefühl, etwas dazugelernt zu haben beziehungsweise etwas Lohnenswertes erreicht zu haben, dann kann dies ihre Zufriedenheit und Motivation nachhaltig fördern.

Wie?

  • Eröffne die Sitzung mit einem aktuellen oder kontroversen Thema und/oder einer Frage, die am Ende der Sitzung aufgelöst werden soll.
  • Durch passende Grafiken oder plastisches Anschauungsmaterial als Eye-Catcher kannst Du die Aufmerksamkeit der Studierenden gewinnen.
  • Um die Neugier zu steigern, kannst Du auch etwas Unerwartetes tun oder sagen.
  • Wecke generell immer dann die Aufmerksamkeit der Studierenden, wenn etwas Wichtiges passiert. Mache klar, wenn Informationen oder Fähigkeiten, um die es geht, für den weiteren Verlauf des Studiums Deiner Erfahrung nach besonders wichtig sind.
  • Am Ende der Sitzung kannst Du Fragen stellen, die ihre Auflösung in der nächsten Sitzung finden und die die Studierende vorbereiten sollen.

Quellen

Angelehnt an Marsh & Roche, 1993; basierend auf Interviewmaterial  

Eine Lehrperson aus dem Fachbereich Agrar-, Ernährungs- und Umweltwissenschaften: „Man sollte versuchen, sich selbst zu motivieren und Freude daran haben, was man vermitteln darf und dass man mit jungen Leuten arbeiten darf. Man kann es als Geschenk verstehen, Ausbildung ist ja ganz wichtig."

Engagiert und motiviert waren Lehrende, wo man gemerkt hat: Die sind voll dabei. Die wollen das machen. Die wollen das anderen Leuten zeigen und die dafür begeistern und schmücken das dann auch aus und gehen nicht nur hart an den Fakten entlang, sondern dann mal hier eine Geschichte, da eine Geschichte; Fragen zulassen. Das merkt man den Leuten an, wenn die engagiert sind und dann haben auch alle mehr Lust zuzuhören. Zusatzmaterialien und bei einer Frage, wo sie keine Antwort haben, nachrecherchieren bis zum nächsten Mal."

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