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Der/ Die Tutor/in bzw. Übungsleiter/in hat sich den Teilnehmern/innen gegenüber freundlich und respektvoll verhalten.

Reiter

Der/ Die Tutor/in bzw. Übungsleiter/in hat sich den Teilnehmern/innen gegenüber freundlich und respektvoll verhalten.

Die schon normativ gebotene Forderung zu Freundlichkeit und Respekt lässt sich auch empirisch untermauern. Nach Feldman (2007) zeigen ein freundlicher und respektvoller Umgang einen hohen Zusammenhang mit der Zufriedenheit der Studierenden und, in geringerem Maße, auch einen nachweislichen Zusammenhang mit der Lernleistung.

Praktische Umsetzung dieses Aspekts

Sorge dafür, dass sich alle Studierenden willkommen fühlen. Nutze die erste Sitzung dazu, Distanz zu reduzieren.

Warum?

Wenn sich die Studierenden willkommen fühlen, werden Sie bei Schwierigkeiten eher auf Dich und ihre Kommilitonen und Kommilitoninnen zukommen. Eine vertrauensvolle Umgebung vermittelt den Studierenden, dass sie sich im Tutorium sicher fühlen können und Fehler machen dürfen. Eine akzeptierende und offene Atmosphäre ermutigt die Studierenden, sich zu beteiligen, Rückmeldungen zu geben und anzunehmen.

Wie?

  • Nimm Dir in der ersten Sitzung ausreichend Zeit dafür, eine offene Atmosphäre zu schaffen, in der sich jede und jeder willkommen fühlt und Sorgen und Probleme ansprechen kann.
  • Begrüße die Studierenden freundlich.
  • Mache eine Vorstellungsrunde und beginne danach mit einer aktivierenden Lernmethode.
  • Begegne den Studierenden auf Augenhöhe und versuche, keine Rolle zu spielen. Bleib Du selbst und sei authentisch.
  • Sei offen für Vielfalt. Nimm sie als Bereicherung statt als Belastung wahr.
  • Verdeutlichen den Studierenden, wie wichtig und bereichernd Vielfalt ist.
  • Vermittle, dass Du gleich viel Vertrauen in die Fähigkeiten aller Studierenden hast. Kommuniziere, dass alle im Tutorium sind, um noch etwas zu lernen und Fehler und Schwierigkeiten vollkommen normal und in Ordnung bzw. sogar hilfreich sind.
  • Baue Distanz ab, indem Du Dich vor oder neben dem Pult oder Tisch, anstatt dahinter platzierst. Gehe in Aufgabenphasen z. B. an die Tische der Studierenden.
  • Lernen, die Namen der Studierenden richtig auszusprechen.
  • Lade die Studierenden ein, sich bei Schwierigkeiten vertrauensvoll an Dich zu wenden.
  • Ermutige dazu, Fragen zu stellen und Anmerkungen vorzubringen.
  • Hören bei Fragen und Anmerkungen der Studierenden aufmerksam zu, ohne sie zu unterbrechen.
  • Berichte ab und zu von Dir selbst und Deinen Lernsituationen, um den Studierenden zu signalisieren, dass Du weißt, in welcher Situation sie sich befinden und um eine gemeinsame Ebene zu schaffen.
  • Begegne Wortmeldungen mit Wertschätzung, auch wenn sie nicht (ganz) korrekt sind.

Quellen

Basierend auf Interviewmaterial; angelehnt an Davis, 2009  

Benutze, wenn möglich (in kleineren Veranstaltungen), so oft wie möglich die Namen der Studierenden.

Warum?

Indem Du bemüht bist, die Namen der Studierenden zu kennen, sehen diese, dass Du Dich für sie interessierst und sie keine bloßen Nummern sind. Zudem zeigst Du, dass Du gemeinsam mit den Studierenden das Tutorium gestalten möchtest.

Wie?

  • Lies zu Beginn des Semesters an mehreren Sitzungsterminen die Teilnehmendenliste vor, um so schnellstmöglich die Namen mit Gesichtern zu verknüpfen.
  • Sollten sich die Studierenden untereinander nicht kennen, könnt Ihr mit einem Kennenlernspiel beginnen.
  • Versuche, die Namen im Verlauf der Sitzung einzusetzen.
  • Fällt Dir ein Name nicht ein, bitte die Person einfach, den Namen erneut zu nennen.
  • Benutze den Namen möglichst gleich wieder, damit Dir dieser beim nächsten Mal bekannt ist.
  • Ergänzend kannst Du während Gruppenarbeiten durch den Raum gehen und versuchen, im Stillen die Gesichter mit den Namen der Studierenden zusammenzuführen.

Quellen

Angelehnt an Marsh & Roche, 1993  

Kommuniziere, dass unterschiedliche Perspektiven wertvoll sind.

Warum?

Heterogenität und damit einhergehend diverse Perspektiven können im Tutorium dazu führen, dass unterschiedliche Perspektiven auf die Inhalte der Veranstaltung gerichtet werden können und so ein umfassenderes Bild entsteht.

Wie?

  • Bedenke: „Okay, also ich habe jetzt nicht einen Syrer, einen Afghanen, eine Brasilianerin und drei Deutsche vor mir sitzen, sondern: Ich habe Kompetenz vor mir sitzen. Ich habe Leute vor mir sitzen, die verschiedene Erfahrungen gemacht haben. Die diese Erfahrungen einbringen können. Von dieser Heterogenität, die man vor sich hat, kann man selbst und können die Studierenden lernen und etwas mitnehmen.“.
  • Kommuniziere den Studierenden, dass unterschiedliche Standpunkte und Sichtweisen wertvoll sind und das Tutorium bereichern.
  • Rege die Studierenden an, voneinander zu lernen.
  • Nutze Formate wie Gruppen- und Projektarbeit, Lerngruppen oder Peer-Editing.
  • Ermuntere zu Gruppenarbeiten mit Studierenden, die unterschiedliche Erfahrungen und Kompetenzen haben.
  • Sei Dir der Vorurteile und Stereotypen bewusst, die Du möglicherweise aufgenommen hast.
  • Behandle jede Studierenden und jeden Studierenden als Individuum und betrachte sie nicht als Sprecherin bzw. Sprecher für ihre demografische Gruppe.
  • Lasse männliche und weibliche Studierende verhältnismäßig gleich oft zu Wort kommen.
  • Achte darauf, dass nicht immer dieselben Personen etwas sagen.
  • Variiere die Lehr- und Lernmethoden. Lass Dich z. B. auf der e-Plattform der Tutor:innenqualifizierung im ZfbK inspirieren: https://www.uni-giessen.de/de/fbz/zentren/hd/zertifikate/tutorenqualifikation/tuqu
  • Variiere die Aufgabenstellungen und gib so allen Studierenden die Möglichkeit, ihr Können zu demonstrieren.

Quellen

Basierend auf Interviewmaterial; angelehnt an Davis, 2009  

Schaffe eine Kultur, die es ermöglicht, dass Studierende sich bei Fragen und Schwierigkeiten an Dich wenden.

Warum?

Eine offene Fragekultur sorgt dafür, dass sich die Studierenden trauen, auch Schwächen zuzugeben. Nur wenn Studierende die Sicherheit haben, dass diesen Schwächen respektvoll begegnet wird, werden sie sich öffnen und können so einen besseren Lernerfolg erzielen. Zudem erkennst Du, auf welche Themen Du erneut eingehen solltest.

Wie?

  • Kommuniziere möglichst von Anfang an, dass Fragen ausdrücklich erwünscht sind und die Studierenden mit allen Fragen zu Dir kommen können.
  • Betone, dass die Feststellung von Wissenslücken eine wichtige Voraussetzung für den eigenen Wissenszuwachs darstellt.
  • Du kannst auch aus Deiner eigenen Zeit während der ersten Semester berichten.
  • Indem Du selbst Schwächen eingestehst, vermittelst Du den Studierenden, dass Du sie verstehst.
  • Erinnere die Studierenden daran, dass Du selbst noch studierst und vor wenigen Semestern auf demselben Stand warst wie sie.

Quellen

Angelehnt an Marsh & Roche, 1993  

Zeige Verständnis für die Belange der Studierenden.

Warum?

Wenn Du Verständnis zeigst, merken die Studierenden, dass Du Dich für sie und ihren Lernzuwachs interessierst, sie wertschätzt und versuchst, auf individuelle Bedürfnisse einzugehen.

Wie?

  • Zeige Verständnis, wenn Studierende z. B. bei sehr schlechten Witterungsverhältnissen zu spät kommen.
  • War eine Studierende bzw. ein Studierender krank, biete ihr bzw. ihm wenn es zeitlich möglich ist Hilfestellungen an oder bitte andere Studierende, die Person auf den aktuellen Stand zu bringen.
  • Nimm auch Prüfungsängste ernst und tue sie nicht als unangemessen ab.
  • Beachte im Tutorium auch Aspekte der Familienfreundlichkeit und Barrierefreiheit. Sprich beides in der ersten Sitzung an und signalisiere Ansprechbarkeit.

Quellen

Basierend auf Interviewmaterial  

Erkenne die Schwierigkeiten, die die Studierenden beim Verstehen und Lernen haben können.

Warum?

Indem Du Schwierigkeiten erkennst und ansprichst, zeigst Du den Studierenden, dass diese normal sind und beugst so Demotivation vor. Außerdem kannst Du diese Schwierigkeiten so gemeinsam mit den Studierenden lösen.

Wie?

  • Kommuniziere bei besonders schwer zugänglichen Themen, dass an dieser Stelle die Aufmerksamkeit besonders wichtig ist.
  • Betone, dass es nicht schlimm ist, wenn die Inhalte nicht beim ersten Mal vollständig verstanden werden und dass Fragen jederzeit sehr erwünscht sind.
  • Empfiehl den Studierenden Strategien (z. B. Lerngruppe, Sekundärliteratur), die ihnen verdeutlichen, wie sie mit derartigen Schwierigkeiten umgehen können.
  • Sorge bei schwierigen Themen für besondere Aufmerksamkeit und achte darauf, das Thema langsam und deutlich zu präsentieren

Quellen

Angelehnt an Marsh & Roche, 1993  

Halte Feedbackregeln ein und sensibilisiere auch die Studierenden, diese Regeln einzuhalten.

Warum?

Feedback ist einer der stärksten Einflussfaktoren auf den Lernerfolg, da die Studierenden Informationen erhalten, wie sie mit Ihren Stärken und Defiziten arbeiten können. Die Kunst des Feedbacks besteht darin, Feedback geben und empfangen zu können. Feedbackregeln ermöglichen ein konstruktives, lernförderliches Feedback zwischen Studierenden sowie zwischen Tutorin bzw. Tutor und Studierenden.

Wie?

  • Sensibilisiere die Studierenden möglichst zu Beginn des Tutoriums für die Thematik „Feedback“ und zeige auf, wie Du das Feedback im Rahmen des Tutoriums etablieren möchtest.
  • Erläutere, wie bereichernd eine konstruktive Rückmeldung sein kann. Anhand der Rückmeldungen der Studierenden kannst Du Aspekte über Dein Lehrverhalten im Tutorium erfahren, die Dir selbst unbekannt sind, die Du selbst nicht sehen kannst (vgl. Blinder Fleck im Johari-Fenster). Dabei ist es sinnvoll, sich auf bestimmte Feedbackregeln zu einigen und diese den Studierenden z. B. als Handout zur Verfügung zu stellen.

Bedeutsame Feedbackregeln sind:

  • Der/ die Feedbackgeber/in sollte…
    1. zwischen Gefühlen, Beobachtungen und Annahmen unterscheiden und nur aus der eigenen Perspektive sprechen.
    2. spezifisch sein, am besten die beobachtete Situationen beschreiben. Dabei konkret sein und das nennen, was mit Blick auf zukünftiges Verhalten umsetzbar ist.
    3. wertschätzend und motivierend sein und nicht nur kritische Aspekte ansprechen. Lob ist genauso wichtig!
  • Der/die Feedback-Nehmer/-in sollte…
    1. das Feedback ohne Unterbrechung bzw. Kommentar anhören, d. h. es als das entgegennehmen was es ist: eine subjektive Beobachtung. Es ist nicht nötig, sich zu rechtfertigen, erklären oder verteidigen.
    2. Rückfragen stellen, wenn er/ sie einen Aspekt des Feedbacks nicht genau verstanden hat.
    3. nach dem Feedback selbst entscheiden, welche Aspekte für ihn/sie hilfreich sind und zu konkreten Vorhaben für die Zukunft führen.

Quellen

Angelehnt an Davis, 2009; Luft & Ingham, 1955 

„Ich war in einem Tutorium, wo der Tutor gefragt hat: ‚Na, wie war eure Woche so? Ich hoffe, es ist alles gut gelaufen bis jetzt?‘ Das war einfach ein total herzlicher Anfang, ein warmherziger Empfang.“
„Ich glaube, es ist wichtig, dass man die studentische Perspektive behält und auch eine Offenheit signalisiert und sagt: ‚Ihr könnt mit jedem Mist zu mir kommen. Es muss euch nichts peinlich sein. Ich bin eigentlich genauso wie ihr, nur halt ein oder zwei Jahre weiter.‘"

Eine Lehrperson der Erziehungswissenschaften: „Das bekommt man hin, indem man seine Hierarchien nicht so bewusst ausspielt. Man sollte sich nicht komplett auf eine Ebene begeben, aber man sollte schon die Atmosphäre schaffen, in der die Studierenden sich eingeladen und willkommen fühlen und sie auch als Person gesehen werden und nicht als jemand, der eine Hausarbeit schreibt und dann eine Matrikelnummer ist. Sondern, dass man auch ein Interesse an den Studierenden selbst zeigt, zurückspiegelt, dass man sieht, sie haben jetzt was geleistet. Allgemeine Gesprächsregeln gelten einfach auch für die Dozierenden. Wenn man die einhält, ist das automatisch, dass man dann freundlich und respektvoll ist."

„Wir hatten einen Dozenten, der war meiner Meinung nach ein unglaublich positives Beispiel. Er hat über den Tellerrand geschaut und sich für seine Studenten interessiert. Wenn ich mit Kopfhörern durch die Gegend gelaufen bin und in die Vorlesung reinkam, meinte er: ‚Was hören Sie denn?‘. Dass ein Professor sich nach den Studierenden erkundigt, oder sich mit den Studierenden unterhalten will, das fand ich einfach schön. Mit ihm konnte man einfach mal reden; auf einer Ebene. Das finde ich schön, wenn trotz Respekt, trotz einer Höflichkeitsform, ein freundliches Klima entstehen kann, wo man sich gerne mal unterhält und wo man gegenseitig voneinander profitiert."

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