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6. OAG-Treffen 07.09.2023

Datum: 07. September 2023, 10:30 - 12:00 Uhr
Protokollführung: Sebastian Busse (unterstützt durch GPT-4, https://openai.com/)
Teilnehmende: Andreas Arlt, Antje Müller, Frank Waldschmidt-Dietz, Gertrud Morlock, Joss von Hadeln, Judit Kepecs, Juliane Sommer, Maja Bärenfänger, Regina Leonie Schmidt, Sebastian Busse, Sebastian Schaper

Aktuelles und Organisatorisches

  • Eine Stellungnahme zum Einsatz von KI-gestützten Tools an der JLU, geplant von der Stabsstelle Studium, Lehre, Weiterbildung und Qualitätssicherung (StL) sowie der Rechtsabteilung, steht noch aus.
  • Die schulKI-Plattform ist nun vollständig für interessierte Lehrende der JLU zugänglich. Zugriff kann bei Sebastian, Joss oder über HessenHub angefordert werden.
  • Im Rahmen der OAG ist eine Bedarfsermittlung und Themensammlung für das kommende Wintersemester geplant. Vorschläge und Anregungen sind auch außerhalb der Treffen per E-Mail willkommen.

Berichte Lehrprojekte mit KI-gestützten Tools

KI-gestütztes wissenschaftliches Schreiben (Leonie Schmidt, Sten Seegel)
  • Hintergrund und Kursaufbau: Ein freiwilliger Online-Kurs, bestehend aus fünf Terminen, ohne Teilnahmevoraussetzungen und offen für alle Fachbereiche.
  • Teilnehmerinteresse und -erfahrung: Hohe Beteiligung aus verschiedenen Studienphasen und Fachbereichen; vornehmlich mittlere bis geringe Vorerfahrung mit KI-gestützten Tools.
  • Kursstruktur und -inhalte: Der Kurs bietet eine Einführung in schulKI und Large Language Models, einen Fokus auf praktische Anwendungen des Systems für das wissenschaftliche Schreiben sowie eine zusätzliche Schulung für schulKI. Letzteres vor allem deshalb, da sich dies als notwendiger Schritt für eine bessere Nutzung des Systems durch die Studierenden herausstellte.
  • Nutzungsweise von schulKI/ChatGPT: Die Mehrheit der Teilnehmenden nutzte schulKI primär als Informationsquelle. Dabei variierten die Erwartungen an die Leistungsfähigkeit des Tools, was in einigen Fällen zu Enttäuschungen führte. Die optimale Nutzung des Tools wurde als wesentlicher Faktor für zufriedenstellende Ergebnisse hervorgehoben. Die Einstellungen und Verhaltensweisen der Nutzer gegenüber der KI spielten eine signifikante Rolle.
Seminarprojekt mit schulKI (Sebastian Schaper)
  • Studienaufbau und Zielsetzung: Am Projekt beteiligten sich sechs freiwillige Studierende. Diese sollten zusammen mit schulKI ein Essay zum Thema Medienkompetenz verfassen.
  • Durchführungszeitraum und Werkzeuge: Das Projekt dauerte etwas mehr als zwei Wochen und die Dokumentation erfolgte mittels eines autoethnographischen Protokolls
  • Anonymisierung und Datenverfolgung: Teilnehmende nutzten Pseudonyme und individuelle Chatverläufe wurden dokumentiert.
  • Erste Ergebnisse und Beobachtungen: Die Nutzung des Chatbots erfolgte auf vielfältige Weise, wobei persönliche wissenschaftliche Fähigkeiten einen wesentlichen Einfluss auf den Umgang mit dem Tool hatten.
  • Herausforderungen und Schwierigkeiten: Zeitliche Verzögerungen verschoben das Projekt in die Semesterferien, was zu unregelmäßiger Teilnahme führte. Die unterschiedlichen Kompetenzstufen im Essay-Schreiben stellten eine weitere Herausforderung dar.
  • Ausblick und Anpassungen für die Zukunft: Die Auswertung der Daten ist noch im Gange. Zukünftig sollen Seminare im laufenden Semester durchgeführt werden. Geplante Anpassungen umfassen eine flexiblere Chatbot-Interaktion und die Möglichkeit für Studierende, ihre Erfahrungen und Ziele mit der KI zu dokumentieren.
Allgemeines Fazit zu beiden Lehrprojekten
  • Teilnehmerinteresse und Engagement: Hohe initiales Interesse, aber weniger Teilnahmen als erwartet, möglicherweise aufgrund des Arbeitsaufwands und Skepsis gegenüber KI im akademischen Bereich durch die Studierenden.
  • Evaluation der Tools und Arbeitsaufwand: Fehleinschätzung bezüglich der sofortigen Arbeitserleichterung durch das Tool; ein anfänglicher Lernaufwand ist erforderlich. Arbeitsaufwand verschiebt sich mehr in Richtung konzeptionelles Denken.
  • Individuelle Arbeitsmethoden: Verschiedene Ansätze zur Nutzung des Chatbots wurden identifiziert, einschließlich Rohtext-Erstellung und Verfeinerung sowie Lückenfüllung und Formulierungsverbesserung.

Allgemeine Diskussionspunkte des Plenums

  • Interesse an KI-Integration: Frage nach der Möglichkeit, KI in naturwissenschaftlichen Veranstaltungen einzusetzen. KI könnte zur Steigerung der Lernfreude durch interaktive Inhalte beitragen.
  • Niedrigschwellige Einführungsangebote: Coffee Lectures: Kurze, 15-minütige Vorträge alle zwei Wochen könnten als Einstieg in KI-Themen für Studierende dienen. Bei Interesse kann sich hierfür an die Universitätsbibliothek gewandt werden.
  • Textkompetenz und Schreibfähigkeiten: Auch wenn man ein Tool wie ChatGPT verwendet, sind grundlegende Schreibfähigkeiten erforderlich. Kenntnisse über Struktur und Argumentationsaufbau sind unerlässlich, um die Qualität des Endprodukts zu beurteilen.
  • Anforderungen an die Studierenden und Lehrenden
    • Mangel an Schreibkompetenz bei Studierenden: Oft fehlen grundlegende Fähigkeiten zum Verfassen wissenschaftlicher Texte.
    • Selbstkritik der Lehrenden: Versäumnis, Schlüsselkompetenzen effektiv zu vermitteln. Notwendigkeit einer Umstrukturierung und Erweiterung der Lehre im Kontext der Chatbot-KI-Integration.
  • Institutionelle Herausforderungen
    • Die Bedarfe an den Universitäten für technische Anpassungen werden natürlich entstehen und sollten nicht aufgezwungen werden.
    • Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Fachbereiche sollten vermehrt zusammenarbeiten, um gemeinsame Strategien zu entwickeln.
  • Zukünftige Anforderungen
    • Notwendigkeit der Fortbildung: Lehrende müssen sich in neuen Werkzeugen und Technologien fortbilden.
    • Bewusstseinsschaffung: Es muss ein Bewusstsein für zukünftige (technische) Herausforderungen und Bedarfe geschaffen werden.
  • Bewertungsproblematik
    • Risiko der Ungleichheit: Studierende, die keine KI nutzen, könnten durch sich verändernde Bewertungsmetriken benachteiligt werden.
    • Handlungsbedarf der Hochschulen: Universitäten sollten Strategien entwickeln, um diese Ungleichheit zu adressieren.
  • Bericht zu Arbeitskreis zur Informationskompetenz in Hessen
    • Erwähnung einer dortigen Untergruppe, die sich mit KI und Suchwerkzeugen befasst.
    • Ziel: Verbesserung der Literaturrecherche durch den Einsatz von KI.
  • Mehr Fokus auf KI-Einsatz in der Forschung
    • KI kann zur Steigerung der Forschungseffizienz genutzt werden, inspiriert durch Praktiken in der Industrie (z.B. BASF).
    • Betonung der Notwendigkeit, an der Spitze der Forschung zu stehen, um wettbewerbsfähig zu bleiben.
    • Es besteht auch die Möglichkeit bestehende Tools zur Aggregation und Zusammenfassung wissenschaftlicher Arbeiten zu nutzen und/oder eigene KI-Modelle für solche Zwecke zu trainieren.
    • Verknüpfung von KI-Modellen mit Forschungsdatenbanken wie SciFinder, PubMed oder GoogleScholar.

Themenvorschläge und -wünsche für zukünftige OAG-Treffen

  • Informationen und Workshops zu KI-Tools abseits der Textverabeitung (Bildgeneration, Videogeneration, Audiotranskription etc.)
  • Informationen zum Urheberrecht und KI-Nutzung (Möglichkeit Experten zum Thema in die OAG einzuladen)
  • Training von KIs und den ethischen Implikationen des Finetunings der Modelle (z.B. Ausbeutung von Menschen des globalen Südens zur "Bereinigung" der KI-Modelle durch große Unternehmen)
  • Vernetzungstreffen mit anderen OAG-ähnlichen Gruppen oder KI-Kompetenzzentren
  • Weitere Projekte zum Einsatz von KI-gestützten Tools in der Lehre und Berichten dazu

Weitere Informationen

  • Das nächste Treffen wird im Oktober stattfinden. Link zur Terminabstimmung zu Beginn des Protokolls.

Zuletzt geändert: 27. Okt 2023, 12:48pm, Busse, Sebastian [gm1912]