Wiki "KI in der Hochschullehre"
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22. OAG-Treffen 16.05.2025
Datum: 16. Mai 2025, 10:30 - 12:00 Uhr
Protokollführung: Sebastian Busse (unterstützt durch ChatGPT-4o, https://www.openai.com/)
Teilnehmende: Andreas Arlt, Annika Brück-Hübner, Eugenia Lais, Frank Waldschmidt-Dietz, Holger Repp, Joss von Hadeln, Sebastian Busse, Sebastian Schaper, Sten Seegel, Viet Duc Vu
Link zur Terminumfrage "Besuch immersiver Lernraum"
Link zur Terminumfrage nächstes OAG-Treffen
Allgemeine Informationen und Organisatorisches
- Es wurde berichtet, dass die OAG zunehmend in universitären Gremien und Kontexten sichtbar erwähnt wird, was als positives Zeichen der etablierten Arbeit gewertet wurde.
- Der Besuch des immersiven Lernraums ist für die KW23 geplant. Bitte stimmt in der oben verlinkten Terminumfrage für einen konkreten Termin ab. Der Besuch wird in Präsenz stattfinden und wir freuen uns auf euer Interesse und eure Teilnahme!
- Im September 2025 wird das AI Summercamp 2025 stattfinden. Die Anmeldung für das Programm beginnt im Juni. Weitere Informationen findet ihr unten im Protokoll.
Aktuelle Antragsprojekte (Freiraum 2025)
- An der Universität Leipzig wurde ein Freiraumantrag für ein zweijähriges Projekt zur Weiterentwicklung digitaler Übungsportfolios eingereicht. Das Vorhaben knüpft an bestehende Lehrangebote im Bereich Soziologie an und soll in Zusammenarbeit mit der GWDG auch technisch umgesetzt werden.
- Ziel des Projekts ist es, die Inhalte bundesweit über Moodle- und ILIAS-Netzwerke verfügbar zu machen. Bei Bewilligung des Antrags sind personelle Verstärkungen und institutionelle Partnerschaften geplant.
- Es bestehen erste Kontakte zur Universitätsbibliothek und zu didaktischen Zentren, um Zertifizierungsmöglichkeiten für die Portfolios zu prüfen. Eine Anbindung an landesweite Strukturen, etwa über die Hessische Lehrkräfteakademie, ist ebenfalls im Gespräch.
Umgang mit KI in Studium, Lehre und Verwaltung - Erfahrungen SoSe 2025
- An verschiedenen Standorten wurde über eine verstärkte Nutzung generativer KI-Tools berichtet – sowohl durch Studierende als auch durch Lehrende. Dabei steht insbesondere der reflektierte Einsatz im Prüfungs- und Kommunikationskontext im Fokus.
- Erfahrungen zeigen, dass Studierende KI nicht nur zur Textgenerierung, sondern auch zur Verbesserung sprachlicher Ausdrucksweise einsetzen. Dies führt in der Kommunikation mit Lehrenden teilweise zu Missverständnissen, etwa bei sprachlich auffälligen E-Mails.
- Im Bereich Prüfungsformate wird intensiv an alternativen Ansätzen gearbeitet, wobei Portfolioarbeit und Reflexionsformate zunehmend in den Vordergrund rücken.
- Verwaltungsseitig sind es aktuell vor allem Organisationseinheiten und Fachbereiche, die die angebotenen KI-Dienste aktiv nutzen. Die Nutzung durch Studierende wird nach erster Einschätzung als tendenziell steigend erwartet, ist aber derzeit noch schwer quantifizierbar.
- Der Einsatz von KI in ILIAS-Systemen – etwa durch einfache Bot-Integrationen – wurde vorgestellt und als interessante Perspektive für die Lehre bewertet. Auch der freie Zugriff auf den Flux-Bildgenerator über die GWDG wurde thematisiert. Der Dienst basiert auf dem Modell „Flux“ und kann über den Academic Cloud Login genutzt werden. Die Anmeldung erfolgt über den akademischen Zugang der jeweiligen Hochschule.
Anschauliches Beispiel für die niedrigschwellige Vermittlung der Fähigkeiten von KI-Systemen
- Verschiedene Teilnehmende berichteten von experimentellen Formaten zur Vermittlung von KI-Kompetenz über kreative und humorvolle Zugänge.
- In einem anschaulichen Beispiel wurde ein Beatles-Song als Reaktion auf eine universitäre Rundmail durch verschiedene Sprachmodelle kommentieren lassen – mit aufschlussreichen stilistischen Unterschieden.
- Solche Formate wurden als geeignet bewertet, um Skepsis abzubauen und Neugier zu wecken, etwa durch interaktive Szenarien, fiktive Wiki-Artikel oder humorvolle „Faktenkrimis“.
- Auch im universitätsinternen Intranet sollen entsprechende Beiträge erscheinen, die spielerisch über Funktionsweisen und Grenzen von KI informieren.
KI und Plagiate
- Ein zentraler Diskussionspunkt war die Frage, wie sich menschliche Eigenleistung im Zusammenspiel mit KI überhaupt noch eindeutig dokumentieren lässt.
- Verschiedene Teilnehmende sprachen sich dafür aus, nicht die KI-Nutzung zu deklarieren, sondern bewusst den eigenen schöpferischen Beitrag sichtbar zu machen.
- Im Kontext der Antrags- und Textarbeit wurde ein Vorschlag formuliert, bei dem die KI als Reflexions- und Strukturierungshilfe transparent benannt wird – ohne dadurch den kreativen Gehalt des Textes in Frage zu stellen.
- Auch der Einsatz von Plagiatserkennungssoftware wie PlagAware wurde diskutiert. Hier wurde betont, dass solche Tools lediglich Wahrscheinlichkeiten liefern können und keine verlässliche Aussage über Täuschungsabsicht zulassen.
- Aus rechtlicher Sicht wurde auf die aktuelle Unsicherheit verwiesen, u. a. bei DFG-Richtlinien, und der Wunsch geäußert, künftig verbindlichere ethische Leitplanken zu entwickeln – idealerweise in partizipativen Formaten.
Veranstaltungshinweis: AI Summercamp 2025
- Das AI Summercamp 2025 findet im September in Gießen statt und richtet sich an Lehrende, Studierende, Forschende sowie administratives Hochschulpersonal.
- Die Veranstaltung ist in drei thematische Wochen gegliedert: Die ersten beiden Wochen umfassen jeweils einen „Basic“- und einen „Advanced“-Kurs zu generativer KI, die unabhängig voneinander belegt werden können.
- In der dritten Woche („Expert Week“) liegt der Fokus auf individueller Beratung von Forschungsprojekten, bei der Gruppen gezielt mit dem eingeladenen Experten arbeiten können.
- Als Gastreferent wird Brian Ballsun-Stanton von der Macquarie University (Australien) erwartet, der internationale Perspektiven auf den Einsatz generativer KI in Wissenschaft und Gesellschaft einbringt.
- Rund um die drei Hauptwochen sind Keynotes mit externen Sprecher:innen und Satellitenveranstaltungen geplant, die auch ohne Teilnahme an den Kursen besucht werden können.
- Die Organisation erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem DIML, dem Fachbereich 07 und mehreren Graduiertenzentren.
- Die Teilnahme an den Hauptkursen erfordert eine kurze Bewerbung mit einem inhaltlichen Vorschlag; insgesamt sind etwa 20–30 Plätze vorgesehen, um intensive Arbeitsformate zu ermöglichen.
- Eine Beteiligung externer Partner, wie z. B. der Universität Leipzig, ist ausdrücklich erwünscht – sowohl mit inhaltlichen Beiträgen vor Ort als auch potenziell über digitale Formate.
- Poster und Informationsmaterialien befinden sich derzeit in der finalen Abstimmung; eine Vorschauversion kann bereits für interne Zwecke angefragt und weitergeleitet werden.
- Die Webseite mit Programmübersicht und Anmeldemaske wird voraussichtlich im Juni online gehen.
Verschiedenes
- Im Kontext der technischen Infrastruktur wurde berichtet, dass der Ressourcenbedarf für KI-Dienste (z. B. bei der GWDG) deutlich zunimmt und mittelfristig Grenzen der Finanzierbarkeit erreicht werden könnten.
- Als weiterführender Hinweis wurde empfohlen, sich das neue Deutschlandfunk-Angebot „KI verstehen“ anzusehen, das Podcasts und Informationen rund um KI-Entwicklung und -Nutzung anbietet.
- Die geplante Gründung des Zentrums für Angewandte Informatik und Data Science wurde angekündigt. Die offizielle Einrichtung soll im Juni erfolgen, inklusive Webseite mit gesammelten Ressourcen und Kontaktmöglichkeiten.
Zuletzt geändert: 23. Mai 2025, 12:14pm, Busse, Sebastian [gm1912]