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4. OAG-Treffen 26.06.2023

Datum: 26. Juni 2023, 10:30 - 12:00 Uhr
Protokollführung: Sebastian Busse (unterstützt durch GPT-4, https://openai.com/)

Teilnehmer: Annika Brück-Hübner, Darya Frantskevich, Eugenia Lais, Frank Waldschmidt-Dietz, Gesine Lühken, Irina Solovieva, Joss von Hadeln, Michel Döhring, Paul Kuschmierz, Regina Leonie Schmidt, Sebastian Busse, Sten Seegel, Ulrike Charlton
Organisatorisches
  • Aktueller Stand für den Zugriff auf SchulKI (ChatGPT) für Pilotprojekte
    • Zustimmung des HRZ, der Rechtsabteilung und der Hochschulleitung
    • Noch ausstehend: Klärung der Involvierung des Personalrats
    • Finale Einigung wird bis Anfang Juli erwartet
    • Danach kann das System eingesetzt werden
  • Veranstaltungshinweis: HackyHour zu lokalen LLMs am 28.06.2023 um 17:00 Uhr im Makerspace Gießen
  • Neu auf der HessenHub KI-Webseite: Knowledge Hub
  • Hinweis auf Linked Learning-Förderlinie ab 01.01.2024
Diskussionsthema: Das Bildungswesen und seine Ziele Implikationen und Konzepte
  • Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI)
    • Joss brachte Bedenken hinsichtlich der Regulierung und Überprüfung von KI-Ergebnissen vor. Es wurde diskutiert, wie man sicherstellen kann, dass die KI richtig und zuverlässig arbeitet.
    • Eine Debatte entstand über den Nachweis darüber, welche Arbeit letztendlich von KI und welche vom Menschen übernommen worden ist.
    • Die Auswirkungen von KI auf Arbeitsweisen, Denkprozesse und die Schreibkultur wurden ebenfalls besprochen. Joss warf die Frage auf, wie sich die Nutzung von KI auf diese Bereiche auswirkt und wie sehr die Nutzung der KI den Menschen prägt.
    • Paul sprach das Thema an, dass die Nutzung von KI durch Studierende das Risiko birgt, die eigene Interpretationsfähigkeit zu verlieren.
    • Die Bedenken bezüglich der Fehleranfälligkeit von KI und der möglichen Erzeugung falscher Informationen wurden von Paul und Joss diskutiert. Joss wies darauf hin, dass die KI besser und präzisier arbeitet, wenn man sie mit eigenen Daten füttert.
    • Paul wünschte sich zudem Best-Practice-Beispiele für den Einsatz von KI in der Lehre.
  • Künstliche Intelligenz in der Lehre
    • Es wurde diskutiert, wie trotz des Einsatzes von KI Lernziele erreicht werden können.
    • Es wurde vorgeschlagen, persönliche Biografien in Aufgaben einfließen zu lassen, um eine individuellere Lernerfahrung zu schaffen.
    • Die Fähigkeit der KI, auch sehr persönliche Texte schreiben zu können und die möglichen Auswirkungen auf Prüfungsformen wurden von Annika eingebracht.
    • Annika, Joss und Paul brachten die Idee vor, mündliche Prüfungen stärker zu fördern. Paul brachte ein, dass die Durchführung von mündlichen Prüfungen nicht unbedingt mehr Zeit einfordern muss, als die Durchführung von schriftlichen Prüfungen.
    • Es wurde debattiert, ob mündliche Prüfungen bestimmte Schüler-/Studententypen bevorzugen könnten.
    • Paul forderte mehr Transparenz beim Einsatz von KI und plädierte dafür, bei den Studierenden ein Forschungsdenken zu entwickeln.
  • Prüfungen und Benotung
    • Frank äußerte Bedenken über die Zukunft des Schreibens durch den Einsatz von KI (Vergleich mit dem Einzug des Taschenrechners). Er stellte fest, dass es keine klare Antwort darauf gibt, ob man die KI als Werkzeug routinemäßig einsetzen sollte oder nicht.
    • Es wurde eine Debatte über mündliche Prüfungen vs. schriftliche Prüfungen und ihre Skalierbarkeit geführt.
    • Es wurde betont, dass Constructive Alignment und der Erwerb von Kompetenzen in Prüfungen wichtig sind. Lehre und Prüfungsleistung müssen an die Lernziele angepasst werden.
    • Frank stellte vor, wie Portfolios als Prüfungsleistung im Modul "Informations- und Datenmanagement" verwendet werden.
    • Leonie brachte ihre Erfahrungen aus der Schreibdidaktik ein: Wenn Studierende mit der Schreibarbeit alleine gelassen werden, dann besteht eher die "Gefahr", dass diese auf Tools wie KI zurückgreifen. Ihnen fehlen Ansprechpartner:innen und Unterstützungsangebote, um z.B. über Schreibblockaden hinwegzukommen.
    • Das Schreiben muss laut Leonie wieder Einzug in die Lehrveranstaltungen halten, damit es zum gemeinsamen Arbeiten und Feedback-geben kommt. Dies würde auch die intrinsische Motivation steigern, eigenen Text verfassen zu wollen.
    • Es wurde darüber diskutiert, welches Bildungsideal die Universität vertritt und ob eine zu starke Fokussierung auf Noten besteht.
    • Leonie, Paul und Joss führten eine Diskussion über die Granularität der Notengebung (15 Punkte) und mögliche Alternativen, wie zum Beispiel eine Bewertung in Form von Bestanden/Nicht-Bestanden.
  • Portfolioarbeit und Peer-Feedback
    • Die Herausforderungen der Portfolioarbeit wurden diskutiert und mögliche Lösungsansätze erörtert. Annika warf ein, dass der Betreuungsaufwand für diese Prüfungsform sehr hoch sein kann. Wenn man nicht engmaschig betreut, dann sinkt die Anteilnahme der Studierenden an der Portfolioarbeit.
    • Es wurde diskutiert, welche Auswirkung die Einführung von Peer-Bewertungen hätte. Dabei wurde auch darauf eingegangen, dass dafür eine Feedback-Kultur unter den Studierenden etabliert werden muss (Angst davor anzuecken oder andere persönlich mit negativem Feedback anzugreifen).
    • Es wurde betont, dass Peer-Feedback und Peer-Benotung unterschiedlich sind und unterschiedliche Ziele verfolgen.
    • Es wurde diskutiert, inwiefern das Bild der Studierenden als "leere Gefäße", die durch die Lehre an der Uni gefüllt werden sollen, der Realität entspricht und wie die Fehlerkultur an Hochschulen aussehen sollte.
    • Annika und Sebastian sprachen den Bedarf an spezifischen Kompetenzen für Peer-Feedback an und diskutierten die mögliche Rolle von KI dabei
Offener Austausch
  • Die Diskussion ging fließend in den offenen Austausch über.
Weitere Informationen und Literaturhinweise:
Annika Bruck-Hübner ergänzte die Diskussion mit ihren eigenen Literaturbeiträgen und stellt diese dankenswerter Weise der OAG zur Verfügung:
Darüber hinaus wies Annika Bruck-Hübner noch auf folgenden Literaturbeitrag von Martin Keller (in Schreiben und Reflektieren - Denkspuren zwischen Lernweg und Leerlauf, 2015) hin, in welchem sich der Autor mit der Reflexionsfähigkeit auseinandersetzt.

Zuletzt geändert: 8. Aug 2023, 3:54pm, Busse, Sebastian [gm1912]