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Online-Selbstlernphasen gestalten und begleiten
Schnelleinstieg
An was sollten Sie denken, wenn Sie asynchrone Online-Selbstlernphasen planen und umsetzen?
- Informationen zum Ablauf und zu Anforderungen transparent darstellen
- Digitale Lernmaterialien und Aufgaben zur Verfügung stellen
- Klare Strukturierung der Inhalte und Aufgaben
- Feedback zum Lernstand / zu Einreichungen geben
- Feedback zu Selbstlernphasen einholen
- Kommunikation und Interaktion ermöglichen
Informationen zum Ablauf und zu Anforderungen
Wie setzt man das um?
- Stud.IP: Ablaufplan, freie Informationsseite/Informationen, Dokument mit Informationen zur Veranstaltung im Dateiordner, Ankündigung zur Veranstaltung
- ILIAS: Gestaltung der Startseite des ILIAS-Kurses mit "Seite gestalten"
Wo finde ich ausführliche Informationen?
Digitale Lernmaterialien und Aufgaben
Wie setzt man das um?
- Stud.IP:
- Digitale Lernmaterialien: Dateiordner, Literatur, Wiki
- Aufgaben: Hausaufgabenordner, Wiki
- ILIAS:
- Digitale Lernmaterialien: Lernmodul, E-Lecture, interaktives Video, Mediacast, Wiki, Glossar, Datei
- Aufgaben: Übung, Test, Wiki, Glossar, Blog
Strukturierung der Lernmaterialien
Wie setzt man das um?
- Stud.IP:
- Ablaufplan
- Dateiordner
- ILIAS:
- Ordner
- Sitzungen
- Objektblöcke
Wo finde ich ausführliche Informationen?
Feedback geben
Wie setzt man das um?
- Stud.IP: Nachricht (manuelles Feedback)
- ILIAS: Übung mit Expert:innen-Feedback und/oder Peer Feedback, Tests (mit automatischen und/oder manuellen Rückmeldungen), Kommentarfunktion zu Objekten wie Wiki, Blog, Lernmodul
Feedback einholen
Wie setzt man das um?
- Stud.IP: Fragebogen, Evaluation
- ILIAS: Umfrage, Abstimmung, Live Voting
Wo finde ich ausführliche Informationen?
Kommunikation und Interaktion
Wie setzt man das um?
- Stud.IP: Forum, Pinnwand, Ankündigungen, Nachrichten, virtueller Meetingraum
- ILIAS: Forum, Chatraum, virtueller Meetingraum, Nachrichten, Etherpad (mit Chat), Wiki mit Kommentarfunktion
Wo finde ich ausführliche Informationen?
Ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Umsetzung
Erster Schritt: Rahmenbedingungen sichten und Ziele formulieren
Überlegen Sie sich zunächst, wie Ihre Veranstaltung insgesamt strukturiert sein soll und welchen Stellenwert die Online-Selbstlernphasen haben:
- Ersetzen die Online-Selbstlernphasen Präsenzsitzungen oder Live-Online-Meetings mit Ihren Studierenden?
- Dienen die Selbstlernphasen einer kurzen Vor- oder Nachbereitung von Präsenzsitzungen oder Live-Online-Meetings?
- Orientiert sich Ihre Veranstaltung an einem typischen digitalen Lehr-Lernkonzept wie dem Inverted Classroom[1] oder dem Konzept des Blended Learning[2]?
- Was ist das Ziel der Online-Selbstlernphasen? Was wollen Sie durch die Online-Selbstlernphasen erreichen?
- Wie tragen die Online-Selbstlernphasen zum Erreichen der Lernziele und angestrebten Kompetenzen in der Veranstaltung bei?
- Welchen Beitrag leisten die Selbstlernphasen zur Vorbereitung auf die Prüfung?
- Sollen die Studierenden sich eigenständig Lerninhalte erarbeiten (z.B. auf Basis einer Vorlesungsaufzeichnung)?
- Sollen sie Übungen oder Anwendungsaufgaben bearbeiten?
- Sollen sie in Gruppen über einen längeren Zeitraum hinweg selbstständig Fälle oder Projekte bearbeiten oder ein Thema inhaltlich aufbereiten?
Zweiter Schritt: Entscheidungen über geeignete digitale Szenarien und Tools treffen
Digitale Lerninhalte
Überlegen Sie sich, in welcher Form Sie Inhalte vermitteln können. Bedenken Sie bei der Aufbereitung und Vermittlung Ihrer Inhalte, dass Lernende in Selbstlernphasen bei Verständnisschwierigkeiten vor größeren Hürden stehen als in Präsenzveranstaltungen, in denen sie Kommiliton:innen oder Sie als Dozent:in befragen können. Schauen Sie sich hierzu die Szenarien "Digitale Lerninhalte bereitstellen" oder "Vortrag selbst als Präsentation mit Ton aufnehmen und als Video zur Verfügung stellen" an. Hier werden auch verschiedene Tools vorgestellt, die Sie zur Umsetzung dieser Szenarien verwenden können.
Je nach den Erfahrungen der Lernenden mit der selbstgesteuerten Erarbeitung von Inhalten kann es sinnvoll sein, Lernenden nicht nur die eigentlichen Inhalte und Aufgaben zur Verfügung zu stellen, sondern ihnen auch Hinweise zu passenden Lernstrategien zu geben, die zur Bearbeitung der Inhalte besonders geeignet sind. Geeignet zur Unterstützung des selbstgesteuerten Lernens von Studierenden in den ersten Semestern sind darüber hinaus auch Konzepte wie Scaffolding.
Strukturierung der Lernmaterialien
Überlegen Sie sich, wie Sie die Lernmaterialien für die Online-Selbstlernphase strukturieren wollen. Dazu müssen Sie zunächst festlegen, welchen Umfang die Online-Selbstlernphase zeitlich und inhaltlich haben soll:
- Bezieht sich die Selbstlernphase auf Themenblöcke, die über mehrere Sitzungen hinweggehen?
- Auf ein oder mehrere Sitzungen im Semester?
Lernmaterialien können auf verschiedene Arten strukturiert werden:
- hierarchisch
- sequenziell
- netzartig bzw. modular
Für die hierarchische Präsentation eignen sich in ILIAS beispielsweise Ordner oder Objektblöcke. Für eine sequenzielle Strukturierung können entweder Sitzungen verwendet werden oder zeitgesteuerte Ordner oder Objektblöcke (über die Begrenzung der zeitlichen Verfügbarkeit kann vorgegeben werden, dass Ordner nur zeitlich nacheinander angezeigt werden). Für die netzartige Strukturierung von Lernmaterialien eignet sich insbesondere das ILIAS-Wiki.
Zu den verschiedenen Möglichkeiten der Strukturierung von Lernmaterialien siehe "Erste Schritte in ILIAS für Lehrende: Lernmaterialien strukturieren".
Aufgaben
Überlegen Sie sich, wie sich die Lernenden aktiv mit den Inhalten auseinandersetzen können. Bedenken Sie, dass die Lernenden für die Erledigung von Arbeitsaufträgen in Selbstlernphasen häufig deutlich länger brauchen als in Präsenzveranstaltungen. Lassen Sie den Lernenden deshalb ausreichend Zeit und vermeiden Sie zu enge Fristen für Abgaben/Einreichungen. Schauen Sie sich hierzu die Szenarien "Lehrveranstaltungen digital organisieren", "Übungsaufgaben erstellen und bewerten", "Textarbeit im digitalen Raum begleiten", "Gruppen- und Projektarbeit digital organisieren und gestalten" oder "Lernprozesse digital reflektieren und dokumentieren" an (je nach Fokus Ihrer Veranstaltung und der von Ihnen geplanten Lehr-Lernaktivitäten). Hier werden auch verschiedene Tools vorgestellt, die Sie zur Umsetzung dieser Szenarien verwenden können.
Feedback geben
Nutzen Sie automatische Feedbackmöglichkeiten, um Ihren Studierenden ein Feedback zu ihren Leistungen und ihrem Wissensstand zu geben. In großen Veranstaltungen mit vielen Lernenden ist es in der Regel nicht möglich, jedem einzelnen ein Feedback zu geben. Durch die Nutzung von Selbstlerntests können dennoch alle Lernenden sehr einfach eine automatische Rückmeldung zu ihrem Wissensstand erhalten. In kleineren Lehrveranstaltungen können Sie Lernenden über Kommentare zu bestimmten Lernobjekten, die von den Lernenden erstellt wurden, ein Feedback geben. Darüber hinaus sind auch Peer-Feedback-Verfahren möglich. Schauen Sie sich hierzu die Szenarien "Rückmeldungen zum Lernstand geben" und "Tests zur Lernbegleitung während des Semesters" an. Hier werden auch verschiedene Tools vorgestellt, die Sie zur Umsetzung dieser Szenarien verwenden können.
Feedback einholen
Holen Sie sich Feedback zu den Online-Selbstlernphasen ein. Was hilft den Studierenden beim Lernen? Was erschwert ihr Lernen? Nutzen Sie dieses Feedback für die Weiterentwicklung Ihres Konzepts. Schauen Sie sich hierzu die Szenarien "Rückmeldungen zur Lehre einholen" und "Digitale Umfragen und Abstimmungen durchführen" an. Hier werden auch verschiedene Tools vorgestellt, die Sie zur Umsetzung dieser Szenarien verwenden können.
Kommunikation und Interaktion
Schaffen Sie einen Rahmen, in dem Lernende untereinander kommunizieren, aber auch mit Ihnen als Dozent:in in Kontakt treten können. Halten Sie die Kommunikation mit den Lernenden aufrecht. Als empathische und motivierende Lehrperson tragen Sie viel zum Lernerfolg der Lernenden bei. Schauen Sie sich hierzu das Szenario "Mit Studierenden im digitalen Raum kommunizieren" an. Hier werden auch verschiedene Tools vorgestellt, die Sie zur Umsetzung dieses Szenarios verwenden können.
Dritter Schritt:Technische Umsetzung
Nachdem Sie die Entscheidung für ein oder mehrere Szenarien getroffen haben, geht es an die eigentlich technische Umsetzung. Ausführliche Anleitungen und Informationen zu den verschiedenen Tools finden Sie auf den jeweiligen Methodenseiten, die unter dem vorherigen Schritt dargestellt und verlinkt sind.
Greifen Sie bei der Umsetzung auch auf die ILIAS-Hilfeseiten oder Stud.IP-Hilfeseiten zurück und kontaktieren Sie bei Bedarf den ILIAS- oder Stud.IP-Support.
Greifen Sie bei der Umsetzung auch auf die ILIAS-Hilfeseiten oder Stud.IP-Hilfeseiten zurück und kontaktieren Sie bei Bedarf den ILIAS- oder Stud.IP-Support.
Vierter Schritt: Feedback und Evaluation
Holen Sie sich während Ihrer Lehrveranstaltung Zwischenfeedback zur Online-Selbstlernphase ein. Erfragen Sie dabei, wie hoch der Workload für Ihre Studierenden ist, wie klar die Arbeitsaufträge formuliert sind, wie gut sie mit den Inhalten und Lernmaterialien zurecht kommen, was den Lernerfolg der Studierenden gefördert und was ihn behindert hat. Diskutieren Sie auch mit Ihren Kolleginnen und Kollegen über Punkte, bei denen Sie sich vielleicht noch unsicher sind oder holen Sie sich von ihnen gezielte Rückmeldungen zum Vorgehen.
Am Ende der Veranstaltung empfiehlt sich eine summative Lehrevaluation, die Sie dann für sich zum Anlass nehmen können, zu reflektieren, was gut lief und was bei eventuell folgenden Online-Selbstlernphasen noch verbessert werden kann. Schauen Sie sich hierzu auch das Szenario "Rückmeldungen zur Lehre einholen" an.
Am Ende der Veranstaltung empfiehlt sich eine summative Lehrevaluation, die Sie dann für sich zum Anlass nehmen können, zu reflektieren, was gut lief und was bei eventuell folgenden Online-Selbstlernphasen noch verbessert werden kann. Schauen Sie sich hierzu auch das Szenario "Rückmeldungen zur Lehre einholen" an.
Vor- und Nachteile
Vorteile:
- Asynchrone Selbstlernphasen ermöglichen Studierenden ein zeit- und ortsunabhängiges Lernen. Dies ist insbesondere für Studierende mit Familie, Teilzeitstudierende oder berufstätige Studierende ein großer Vorteil.
- In Selbstlernphasen können Sie differenzierte Aufgaben und Lernmaterialien für Studierende unterschiedlicher Studiengänge oder für Studierende mit unterschiedlichen Vorerfahrungen / unterschiedlichem Vorwissen anbieten.
Nachteile:
- stärkere Notwendigkeit des selbstgesteuerten, individuellen Lernens (kann insbesondere für Studienanfänger:innen schwierig sein)
- das Fehlen (oder im besten Fall: die Reduktion) von Kommunikation, Austausch und sozialem Lernen
- Studierenden kann es unter Umständen schwer fallen, sich zum Lernen zu motivieren
- Verständnisschwierigkeiten können beim Bearbeiten der Lerninhalte ein Hindernis für den Lernerfolg darstellen, da diese nicht sofort geklärt werden können
Stolpersteine
Das Geben von Feedback zu Studienleistungen bzw. Einreichungen von Studierenden ist insbesondere in großen Lehrveranstaltungen nur schwer umsetzbar, obwohl es einen zentralen Faktor für den Lernerfolg darstellt. Hier bieten sich entweder Peer Feedback-Szenarien oder anonymisierte Tests mit automatischem Feedback (Self-Assessment) zum eigenständigen Überprüfen des Lernfortschritts durch die Studierenden an.
Ergänzende didaktische Szenarien
Auf der Seite "Selbstlernphasen digital unterstützen" finden Sie weitere Informationen
Link zu dieser Seite: https://ilias.uni-giessen.de/wegweiser/selbstlernen |
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[1] Inverted Classroom: https://www.e-teaching.org/lehrszenarien/vorlesung/inverted_classroom
[2] Blended Learning: https://www.e-teaching.org/lehrszenarien/blended_learning/index_html